Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Große Probleme bei der Vermarktung von Schlachtschweinen

04.11.2020 (AMI) – Die Vermarktung von Schlachtschweinen wird stetig schwieriger. Fast überall wird von großen Überhängen an schlachtreifen Tieren berichtet. Oft werden große Angebotsmengen in die neue Woche geschoben. Die Stimmung unter den Schweinehaltern und Viehvermarktern ist sehr schlecht und oft sind Vermarkter in der Suche nach Lösungen ratlos.

Fortgesetzt wird von Schlachtgewichten über 100 kg/Schwein berichtet. Zusätzlich nimmt das Aufkommen an Schweinen jahreszeittypisch zu. Der Vereinigungspreis bleibt erneut unverändert bei 1,27 EUR/kg.

Die Stimmung unter den Fleischvermarktern hat sich wegen rückläufiger Erlöse und der teils sehr schwachen Nachfrage eingetrübt. Mangels entsprechender Anfragen sind die Abgabepreise für Schinken, Lachse und Filets oft gesunken. Die Nachfrage nach Verarbeitungsware wird mit sehr klein beschrieben. Insbesondere Innereien, Abschnitte und Nebenerzeugnisse sind wegen der fehlenden Nachfrage aus China kaum bis unverkäuflich. Der Fleischhandel wird insgesamt mir sehr ruhig eingestuft.

Ein zunehmend großes Angebot trifft europaweit auf eine verhaltene Nachfrage der Schlachtereien. Der Fleischhandel bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die neuen Lock-Down-Maßnahmen und der damit verbundene Wegfall des Außer-Haus-Bereichs, sprich der Gastronomie, drosselt die Fleischnachfrage spürbar. Die Abgabepreise der Schlachtereien und Zerleger stehen unter Preisdruck. Insbesondere Knochenware wird europaweit zu sehr günstigen Offerten angeboten.

Haben Sie auch Interesse an dem europäische Schlachtschweinemarkt? Informationen dazu finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Vieh und Fleisch. Bitte loggen Sie sich ein.

Sie kennen unsere Angebote noch nicht und möchten unseren Online-Dienst kennenlernen? Dann besuchen Sie unseren Shop.


Beitrag von Matthias Kohlmüller
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoffindex im Oktober mit leichten Einbußen

30.10.2020 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex verzeichnete im Oktober einen erneuten Rückgang. Der Index für deutsche Agrarrohstoffe verlor rund 0,3 % gegenüber September und erreichte durchschnittlich 123,3 Punkte. Feste Getreidepreise konnten die Rückgänge bei Schlachtschweinen und -rindern nicht kompensieren. Der Subindex für Milch blieb unverändert auf dem Niveau des Vormonats.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte im November 2020

30.10.2020 (AMI) – In den vergangenen Wochen hat sich der Handel mit Schlachtrindern etwas belebt. Dabei wirkten gerade die kühleren Temperaturen stützend auf die Fleischnachfrage, der Lebensmitteleinzelhandel setzt aktuell verstärkt auf Werbeaktionen mit Rindfleisch.   Mehr

Deutschland | Industriegetreide | Ernte

Braugerstengemeinschaft zufrieden mit deutscher Ernte

29.10.2020 (AMI) – Das Ergebnis der deutschen Sommergerstenernte 2020 ist in vielen Regionen besser als es die heterogene Witterung und die Ernteprognosen im Vorfeld erwarten ließen.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Milchprodukte verstärkt nachgefragt

29.10.2020 (AMI) – Die Verbraucher haben im laufenden Jahr mehr Milch und Molkereiprodukte eingekauft als im Vorjahr. In den Monaten des Lockdowns fiel die Nachfrage umfangreicher aus, aber auch in der Zeit danach hielt diese Entwicklung teilweise an.   Mehr

Deutschland | Käse | Preise

Nachfrage nach Schnittkäse sehr lebhaft

29.10.2020 (AMI) – Die Hersteller von Schnittkäse profitierten Ende Oktober von hohen Bestellungen aus dem Lebensmitteleinzelhandel. Auch im Außer-Haus-Verzehr wurde Käse rege nachgefragt. Der Bedarf im europäischen Ausland war hingegen uneinheitlich.   Mehr

Europa | Schweine | Export

Weniger deutsches Schweinefleisch im EU-Handel

29.10.2020 (AMI) – Im aktuellen Jahr sind die Ausfuhren von deutschem Schweinefleisch bislang gesunken. Nach den vorliegenden Zahlen von Januar bis August verringerten sich die Exporte von Schweinefleisch um 4 %.   Mehr

Deutschland | Rinder | Import

Deutsche Rindfleischimporte stark gesunken

29.10.2020 (AMI) – Stark verringert haben sich im Jahr 2020 die Einfuhren von Rindfleisch nach Deutschland. So wurden im Zeitraum von Januar bis August 12 % weniger Rindfleisch importiert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU: Uneinheitliche Entwicklungen beim Rohstoffangebot

29.10.2020 (AMI) – In der EU haben die Molkereien im August mehr Milch erfasst als vor Jahresfrist. Der Zuwachs hat sich jedoch verlangsamt. Die beiden größten Erzeugungsländer, Deutschland und Frankreich, sind sogar unter das Vorjahresniveau gerutscht.   Mehr

Welt | Soja | Außenhandel

USA: Wöchentliche Sojaexporte übertreffen Vorjahr

28.10.2020 (AMI) – Besonders die rege Nachfrage aus China hat die Sojabohnenverkäufe der USA kräftig angekurbelt. Etwa 76 % sollen bereits vertraglich gebunden sein.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Angebot bei Schlachtschweinen übersteigt Nachfrage deutlich

28.10.2020 (AMI) – Die Situation in der Vermarktung von Schlachtschweinen hat sich in den meisten Regionen nicht entspannt. Insbesondere im Nordwesten schränken die deutlich gekürzten Auslastungen der Schlachtkapazitäten die Vermarktungsmöglichkeiten akut ein. Die Stimmung unter den Schweinehaltern und Viehvermarktern ist sehr schlecht.   Mehr