Deutschland | Vieh & Fleisch | Aktionspreise

Geflügel und Hackfleisch liegen im Trend

07.05.2020 (AMI) – Die Werbung für Fleisch im Lebensmitteleinzelhandel hat von Januar bis April des laufenden Jahres erneut zugenommen. Insbesondere Steaks in allen Varianten werden dabei intensiv beworben, der Fokus lag bislang aber eindeutig auf Hähnchen.

Ein Trendprodukt ist zudem Hackfleisch, das günstig, flexibel und einfach in der Zubereitung ist. Gerade bei gemischtem Hackfleisch ist die Werbeintensität gegenüber dem Vorjahr um 11 % angestiegen, aber auch Hack vom Schwein oder Rind werden verstärkt beworben. Zu den Verlierern gehören dagegen marinierte Schweineschnitzel und Steaks. Die Grillsaison lief in diesem Jahr eher zögerlich an, was sich hier besonders deutlich bemerkbar macht.

Gemischtes Hackfleisch ist beliebt aber teurer

Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie greifen die Verbraucher zwangsläufig auf Produkte des Lebensmitteleinzelhandels zurück. Obwohl die meisten Einschränkungen durch die Corona-Pandemie erst seit Mitte März gültig sind, gab es dennoch schon deutliche Auswirkungen auf die Nachfrage. So verzeichnete die GfK für den März einen Anstieg der von privaten Haushalten erworbenen Mengen an Fleisch, Wurst und Geflügel um 10,6 %. Im Bereich von Rindfleisch sowie gemischtem Rind- und Schweinefleisch lagen die Anstiege gegenüber März 2019 sogar jeweils bei etwas mehr als 20 %. Gerade Rindfleisch ist im Außer-Haus-Verzehr sehr beliebt, nun wird verstärkt auf die heimische Zubereitung gesetzt. Auch bei Schweinefleisch war im März ein Anstieg um 5,8 % zu verzeichnen. Gleichzeitig lagen die Preise in fast allen Bereichen über den Werten des Vorjahres. Spitzenreiter hierbei ist gemischtes Rind- und Schweinefleisch, das im März 20,6 % teurer war als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.

Bedeutung des Lebensmitteleinzelhandels nimmt zu

Obwohl die anhaltenden Maßnahmen im März erst teilweise gegriffen haben, war dennoch bereits eine deutliche Auswirkung auf den Konsum zu erkennen. Es ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklungen in den kommenden Wochen und Monaten fortsetzen werden. Generell ist von umfangreichen Werbeaktionen auszugehen, wovon insbesondere zu Hause einfach zuzubereitende Produkte profitieren. Neben dem klassischen Grillfleisch dürfte dies insbesondere Hackfleisch und Geflügel betreffen. Doch auch Rindfleisch wird verstärkt über den Lebensmitteleinzelhandel abgesetzt, da mit dem Außer-Haus-Verzehr einer der wichtigsten Vertriebskanäle wegfällt. Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass diese Anstiege einen vollständigen Ausgleich für den Wegfall der Gastronomie sowie der Großveranstaltung darstellen.

Interessieren Sie sich für Aktionen im Lebensmittelhandel oder andere für den Fleisch- und Nutztierhandel relevante Themen? Dann nutzen Sie gerne unserem Online-Dienst Markt aktuell Vieh und Fleisch um sich zu informieren.

Beitrag von Dr. Tim Koch
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise: Zuwächse schwächen sich ab

05.04.2024 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Rohmilch sind im Februar nochmals leicht gestiegen, wenn auch in geringerem Umfang als zuvor. Damit profitierten sie von den stabilen Tendenzen an den Märkten für Milch- und Molkereiprodukte zu Jahresbeginn.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Export

Uneinheitliche Exporte zum Jahresstart

04.04.2024 (AMI) – Im Januar 2024 kam es bei den Exporten von Milchprodukten aus der EU-27 in Drittländer zu Verschiebungen.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizen und Mais gewinnen

04.04.2024 (AMI) – Die US-Mais- und Weizenkurse legten in den vergangenen Handelstagen etwas zu. Besonders die Aussicht auf ein etwas kleineres Maisareal unterstützte die Kurse.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Agrarrohstoffindex knapp über Vormonat

04.04.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im März leicht um 0,5 % gestiegen. Mit 131,1 Punkten liegt der Index aber rund 11 % unter dem Vorjahreswert. Auf breiter Front gaben die Erzeugerpreise für Getreide im März nach, während die Forderungen für Schlachtschweine und -kühe anzogen.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchmengen übersteigen Vorjahresniveau

04.04.2024 (AMI) – Zu Beginn der zweiten Märzhälfte entwickelte sich die Milchanlieferung weiterhin saisonal steigend und überschritt dabei die zweite Woche in Folge die Vorjahreslinie.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis erneut unverändert

03.04.2024 (AMI) – Trotz der kürzeren Schlachtwochen um Ostern halten sich die Überhänge an Schlachtschweinen in engen Grenzen, nur vereinzelt ist das Angebot etwas zu groß. Von Seiten einiger Schlachtunternehmen wird allerdings Druck ausgeübt, teilweise werden auch die Mengen gekürzt.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse auf Wochensicht schwächer

03.04.2024 (AMI) – Die erste Schätzung der EU-Kommission über die EU-Ölsaatenbilanz 2024/25 zog die Kurse jüngst wieder nach oben. Die EU-Rapsernte dürfte demnach geringer als in der laufenden Saison ausfallen.   Mehr

Deutschland | Geflügel | Erzeugung

Geflügelproduktion in Deutschland leicht ausgeweitet

03.04.2024 (AMI/MEG) – Nachdem die Geflügelfleischproduktion in Deutschland zu Jahresbeginn 2023 die Vorjahreswerte 2022 noch leicht verfehlte, stabilisierte sich die Produktion zur Jahresmitte hin. In den ersten sechs Monaten wurden mit 770.918 t Geflügelfleisch noch 0,1 % weniger erzeugt als von Januar bis Juni 2022.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

IGC: Rapserzeugung 2024/25 verfehlt Vorjahresergebnis

02.04.2024 (AMI) – Im Zuge seines jüngsten monatlichen Berichts veröffentlicht der Internationale Getreiderat seine erste Schätzung zur globalen Versorgungsbilanz mit Raps im kommenden Wirtschaftsjahr.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Außenhandel

Deutsche Rapsimporte über Vorjahr

02.04.2024 (AMI) – Deutschland importierte in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte der Saison 2023/24 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 3,5 Mio. t Raps und damit so viel wie seit 2020 nicht mehr.   Mehr