Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Nachfrage nach US-Mais schwindet

21.03.2024 (AMI) – Mais und Weizen schließen auf Wochensicht nahe dem Niveau der Vorwoche. Die Nachfrage nach US-Partien schwindet angesichts der umfangreichen Konkurrenz am Weltmarkt.

Die Maisnotierungen an der Börse in Chicago konnten sich auf Wochensicht behaupten. Der neue Fronttermin Mai 24 schloss am 20.3.2024 bei umgerechnet 159,38 EUR/t und damit marginal über dem Niveau der Vorwoche. Zu berücksichtigen ist, dass der alte Fronttermin März 24 am 14.3.2024 auslief.

Im Fokus des Marktgeschehens standen, wie üblich für diese Phase in der Saison, die Maisernten in Südamerika. In Brasilien war nach Angaben des Beratungsunternehmens AgRual die Aussaat zur zweiten Maisernte Ende der vergangenen Woche zu 97 % abgeschlossen. Ein Fortschritt innerhalb einer Woche von 4 Prozentpunkten und deutlich mehr als zum Vorjahreszeitpunkt als die Aussaat auf 91 % der Flächen beendet war. In Argentinien wurden die jüngsten Niederschläge in den Anbaugebieten mit gemischten Gefühlen vom Markt aufgenommen. Auf der einen Seite hieß es, dass diese den Feldbeständen natürlich zugutekommen dürften. Allerdings wurden bereits Stimmen laut, dass übermäßige Regenfälle das Ertragspotenzial in dieser Phase der Vegetation auch schmälern könnten.

Belastet wurden die Kurse auch von der schwachen Nachfrage nach US-Partien am Weltmarkt. Insbesondere China, der global größte Maisimporteuer, bevorzugt zunehmend südamerikanische Herkünfte gegenüber Lieferungen aus den USA und der Ukraine.

Weizenkurse auf Wochensicht stabil

Die US-Weizennotierungen standen besonders vor dem zurückliegenden Wochenende massiv unter Druck. Besonders die umfangreichen Stornierungen Chinas von australischen Weizenlieferungen von knapp 1 Mio. t drückten auf die Kurse. Dies bestätigte die schwache Nachfrage am Markt. Nach dem Wochenende profitierte der Weizen vom Kriegsverlauf in der Ukraine. Bei russischen Luftangriffen wurden im Hafen von Odessa Anlagen zerstört. Das unterstreicht das Risiko für die ukrainischen Lieferungen. Wobei nach wie vor das umfangreiche günstige Angebot aus der Schwarzmeerregion die Nachfrage auf sich zieht. Anfang der Woche kaufte Ägypten rund 110.000 t Weizen bulgarischer und rumänischer Herkunft im Rahmen einer internationalen Ausschreibung. Vor diesem Hintergrund schloss der neue Fronttermin Mai 24 bei umgerechnet 184,65 EUR/t, ein marginales Plus auf Wochensicht.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen in Paris? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Mais verliert, Weizen gewinnt

11.01.2024 (AMI) – Günstigere Vegetationsbedingungen in Brasilien setzten Maiskurse unter Druck. Weizen profitiert dagegen von der Belebung der internationalen Nachfrage.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Angebot

Milchanlieferung übertrifft Vorjahreswert

11.01.2024 (AMI) – Im abgelaufenen Jahr 2023 lieferten die Landwirte mehr Milch als im Jahr zuvor, zuletzt wurden die Vorjahresergebnisse jedoch nicht mehr erreicht. An den Rohstoffmärkten standen sich Angebot und Nachfrage weitestgehend ausgeglichen gegenüber, die Preise tendierten fester.   Mehr

Deutschland | Schweine | Tierbestand

Deutscher Schweinebestand stabilisiert sich

10.01.2024 Nach mehrmaligen deutlichen Rückgängen bei den Schweinebeständen in Deutschland stabilisierte sich die Zahl der gehaltenen Schweine. So wurden nach den vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes bei der Novemberzählung im vergangenen Jahr mit 21,2 Mio. Tieren 0,7 % weniger Schweine erfasst als im Vorjahr.   Mehr

Deutschland | Rinder | Tierbestand

Rinderbestände deutschlandweit rückläufig

10.01.2024 (AMI) – Nach den Ergebnissen der jüngsten Viehbestanderhebung im November 2023 sind die Rinderbestände geringfügig gesunken. Gegenüber den Vorjahresdaten haben sich die Rinderbestände in Deutschland um 1,4 % verringert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Überhänge werden nur langsam abgebaut

10.01.2024 (AMI) – In der laufenden Woche nimmt das Angebot an Schlachtschweinen etwas zu. Einerseits gibt es immer noch Überhänge aus dem Vorjahr, andererseits erschweren die Proteste der Landwirte die Ablieferungen.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse rutschen ab

10.01.2024 (AMI) – Die Witterungsbedingungen in Südamerika stehen im Fokus, schließlich startet in Brasilien Anfang März die Sojaernte.   Mehr

Deutschland | Getreide | Angebot

Regen limitiert Herbstaussaatfläche

09.01.2024 (AMI) –Nach Schätzung der Ernte- und Betriebsberichterstattung wurden im Herbst 2023 zur Ernte 2024 rund 1,1 Mio. ha Winterraps und 4,8 Mio. ha Wintergetreide ausgesät.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Preise für Bio-Milch leicht erhöht

05.01.2024 (AMI) – Eine erholte Nachfrage nach Bio-Molkereiprodukten bei saisonal bedingt rückläufigem Angebot hat im November den Erzeugerpreisen für ökologisch erzeugte Milch einen leichten Schub gegeben. Bis zum Jahresende dürften sich die stabilen bis festeren Tendenzen fortsetzen.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Index

Globale Preise für Milchprodukte zum Jahresende befestigt

04.01.2024 (AMI) – Beim 346. GlobalDairyTrade-Tender am 19.12.23 fiel der über alle gehandelten Milchprodukte ermittelte Preisindex um 2,3 % höher aus als bei der Auktion zwei Wochen zuvor.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Nachfrage

Ruhiger Jahresauftakt

04.01.2024 (AMI) – Die Pulvermärkte sind stabil in das neue Jahr 2024 gestartet. Mager- und Vollmilchpulver wurde bei weitgehend unveränderten Preisen ruhig nachgefragt. Hingegen bestand bei Molkenpulver mehr Kaufinteresse und die Preise zogen leicht an.   Mehr