Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Auf der Nordhalbkugel beginnt Weizenernte

20.06.2024 (AMI) – In viele Regionen der nördlichen Hemisphäre ertönte jüngst der Startschuss der Erntearbeiten von Weichweizen. Das drückte die Pariser Getreidekurse.

Die Abwärtsbewegung der Pariser Weizennotierungen hält an. Am 19.06.2024 schloss der Fronttermin September 24 bei 230,50 EUR/t, auf Wochensicht ein Rückgang um 9,50 EUR/t. Zwischenzeitlich lag der Kurs mit 229 EUR/t so niedrig wie seit dem 08.05.2024 nicht mehr. Folgetermine der kommenden Ernte verfehlen das Vorwochenniveau hingegen um bis zu 9,25 EUR/t.

Bei Mais fällt das Minus geringer aus. Der Fronttermin August 24 schloss jüngst bei 210 EUR/t und liegt damit 4,75 EUR/t unter Vorwoche. Spätere Kontrakte der Ernte 24 geben um bis zu 4,50 EUR/t nach.

Die so langsam angelaufene Weichweizenernte auf der Nordhalbkugel drückt die Pariser Notierungen. In den USA schreitet die Weizenernte rasch voran, während in der Schwarzmeerregion jüngst der Startschuss der Erntearbeiten fiel. Auch im Süden Europas begannen jüngst die Erntearbeiten. Marktteilnehmer vermuten, dass rumänische Erzeuger nach ergiebigen Niederschlägen im Frühjahr eine Rekordernte von 10,45 Mio. t einfahren könnten. Diese würde sogar das Rekordergebnis von 2019 mit 10,28 Mio. t und des Vorjahres mit 10,14 Mio. t übertreffen. Eine rumänische Rekordernte an Weizen könnte wiederum den erwarteten Rückgang der EU-Produktion in Grenzen halten, nachdem übermäßige Niederschläge in großen EU-Erzeugerländern wie Frankreich und Deutschland die Aussaat und Entwicklung der Kulturen unterbrochen bzw. beschädigt hatten.

Unterdessen hob das russische Beratungsunternehmen IKAR seine Prognose für die diesjährige Weizenernte Russlands um immerhin 0,5 auf 82 Mio. t an. Die Besorgnis über Auswirkungen der ungünstigen Bedingungen in wichtigen Anbaugebieten des Landes ließ in den vorigen Tagen etwas nach, weswegen das Unternehmen seine Schätzung nach oben korrigierte.

Die verbesserten Ernteaussichten spiegelten sich auch in den russischen Exportpreisen wider, die zuletzt deutlich nachgaben. Die Preise sind allerdings weiterhin unter den deutschen oder französischen Exportpreisen. Dies mindert an einem ohnehin ruhigen Exportmarkt die Attraktivität an Partien aus der Europäischen Gemeinschaft. Der islamische Feiertag limitiert die Aktivität am Exportmarkt zusätzlich. Größere Importländer aus dem Nahen Osten hielten sich dem Markt fern, nennenswerte Ausschreibungen blieben im bisherigen Wochenverlauf aus.

Kumuliert exportierte die EU im bisherigen Wirtschaftsjahresverlauf nach Angaben der EU-Kommission allerdings bis zum 16.06.2024 rund 29,15 Mio. t, rund 5,1 % weniger als im Vorjahreszeitraum.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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