Deutschland | Schweine | Verbrauch

Veredelter Schinken: Umsatzbringer Nr. 1

31.01.2019 (AMI) – Die meisten Deutschen kaufen gerne Fleisch und Wurst, insbesondere wenn es günstig ist. In anderen Regionen wie Italien, Frankreich und auch Spanien spielt der Geschmack und Genuss eine große Rolle. Der Verzehr von Schweinefleisch in Deutschland ist seit 2015 rückläufig.

Für das Jahr 2018 kann mit einem Pro-Kopf-Konsum von 35,2 kg gerechnet werden, nach 36,2 kg im Jahr zuvor. Der Selbstversorgungsgrad der Eigenproduktion liegt bei 121 %. Schinken ist im Lebensmitteleinzelhandel der am meisten verkaufte Artikel vom Schwein. Die Nachfragespitzen gibt es zu den Feiertagen, um Weihnachten, Ostern und Pfingsten.
Der Export von Rohschinken nach Italien hat die höchste Wertschöpfung im Außenhandel. Andererseits wächst die Nachfrage nach hochwertigen getrockneten ausländischen Schinken: Jambon de Bayonne aus Frankreich, Prosciutto und Parma-Schinken aus Italien und Serano sowie Iberico-Schinken aus Spanien. Selbst in den Discountern sind diese Artikel im SB-Bereich Standard im Sortiment geworden. Seit einigen Jahren erfreut sich ebenso Bacon einer zunehmenden Beliebtheit, insbesondere unter der jüngeren Bevölkerung.

Höchste Schinkenpreise in Italien

Italien hat historisch eine schon lange umsatzstarke und wachsende Schinken- und Wurstproduktion. Aber auch in Spanien und in Frankreich erfreuen sich diese Spitzenprodukte einer zunehmenden Beliebtheit sowohl im eigenen Land als auch im Export. Mit dem Wachstum der Wurst- und Schinken-Exporte geht ein verstärkter Rohstoffbedarf einher. Italiens Schinkenhersteller beziehen den Rohschinken aus weiten Teilen der EU. Umso wichtiger ist die Preisentwicklung der Teilstücke vom Schwein. Vorab hat die AMI bereits festgestellt, dass die Preisvolatilität der Teilstücke vom Schwein in Deutschland sehr stark von der VEZG-Preisempfehlung der Schlachtschweine abhängt. Die Preisschwankungen sind in anderen Ländern weniger stark ausgeprägt. Von rund 2,8 Mio. t (Produktgewicht) Exporten an Schweinefleisch, verarbeiteten Produkten sowie Nebenerzeugnissen vom Schwein aus Deutschland sind über 70 % für den EU-Binnenmarkt bestimmt. Andererseits nimmt die Bedeutung der Ausfuhren in sogenannte Drittstatten zu, hier ist Asien ein großer Wachstumsmarkt. Der mit Abstand größte Konkurrent zu den Vermarktern aus der EU ist die USA, die die Kostenführerschaft innehaben.

Die AMI-Marktexperten analysieren die Teilstückpreise aus Deutschland und vergleichen diese mit denen aus Spanien, Frankreich, Italien und auch mit den Kursen aus Brasilien und den Echtheitspreisen von USA-Exporten auf wöchentlicher Basis. Wenngleich die unterschiedlichen Zuschnitte vom Schwein und verschiedenen Handelsstufen eine 100%ige Vergleichbarkeit nicht zulassen, sind die Entwicklungen und Veränderungsraten klar zu erkennen. Für ihre individuelle Auswertung rufen Sie mich gerne an.


Bestimmt ist unser Markt Seminar Vieh und Fleisch am 26. März 2019 zum Thema „Vieh- und Fleischmarkt – Gibt China den Takt vor?“ für Sie interessant. Hier bekommen Sie fundierte Fakten und Trends sowie deren Bewertungen zu den Vieh- und Fleischmärkten, zum Potenzial von Bio-Fleisch sowie zur Verbraucherforschung präsentiert.

2019_01_30_Ausländische_Schweinefleischteilstückpreise_KW05.pdf

Beitrag von Matthias Kohlmüller
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Milch & Milchprodukte | Export

EU-Exporte teils deutlich gestiegen

25.01.2024 (AMI) – In den ersten elf Monaten von 2023 haben die Mitgliedstaaten der EU-27 überwiegend mehr Milchprodukte in Drittländer exportiert als im Vorjahreszeitraum.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen gewinnen

25.01.2024 (AMI) – Sowohl die Mais- als auch die Weizenkurse profitierten vom zuletzt schwächeren US-Dollar und der Belebung der Nachfrage an den internationalen Getreidemärkten. Zudem wurden die Maiskurse durch die Wetterrisiken in Südamerika gestützt.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Aktionspreise

Nachfrage nach Fleischalternativen steigt im Veganuary über Vorjahresniveau

25.01.2024 (AMI) – Der Veganuary steigert jedes Jahr die Einkaufsmengen von veganen und vegetarischen Produkten im Lebensmitteleinzelhandel im Januar. Laut einer AMI-Analyse auf Basis von GfK-Daten lagen die Einkaufsmengen im Januar 2023 bei Fleischalternativen 36 % und bei pflanzlichen Getränken 18 % über der durchschnittlichen monatlichen Nachfrage nach veganen und vegetarischen Produkten im Jahr 2023.   Mehr

Deutschland | Käse | Nachfrage

Markt für Schnittkäse ausgeglichen

25.01.2024 (AMI) – Die Abrufe von Schnittkäse blieben zum Ende des Monats auf einem hohen Niveau stabil. Auch aus der Industrie und dem GV-Bereich kamen keine neuen Impulse. Die Notierung zeigte sich stabil bis leicht steigend.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Überhänge sind weitestgehend abgebaut

24.01.2024 (AMI) – Nach dem deutlichen Preisrückgang in der vergangenen Woche präsentiert sich der Schlachtschweinemarkt inzwischen ausgeglichener, nur regional wird noch von Überhängen berichtet.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Erzeugerpreise

Im Jahr 2023 höhere Preise für Schweine und niedrigere für Rinder erzielt

24.01.2024 (AMI) – Im vergangenen Jahr entwickelten sich die Erzeugerpreise von Schlacht- und Nutzvieh bei den einzelnen Kategorien unterschiedlich. Dabei konnten die Abgeber von Schweinen deutlich höhere Erlöse erzielen als im Jahr zuvor.   Mehr

Deutschland | Schweine | Import

Deutschland importiert mehr Schweine

24.01.2024 (AMI) – Erstmals seit 2019 sind die deutschen Einfuhren von Schweinen im vergangenen Jahr gestiegen. Mit insgesamt knapp 11,0 Mio. Tieren wurden 2023 wieder mehr Ferkel sowie Schlacht- und Zuchtschweine nach Deutschland geliefert.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps verzeichnet in einem festen Umfeld Plus

24.01.2024 (AMI) – Vor allem die US-Soja- und Rohölkurse zogen EU-Raps mit nach oben. Im Fokus der Marktteilnehmer sind derzeit insbesondere die brasilianische Sojaernte sowie die Entwicklungen im Nahen Osten.   Mehr

Deutschland | Getreide | Außenhandel

Ukraine liefert zunehmend mehr

23.01.2024 (AMI) – Die Ukraine ist wichtigster Drittlandlieferant von Raps für Deutschland.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Preise

EU: Produktpreise stark schwankend

19.01.2024 (AMI) – Die Preise für Molkereiprodukte in der EU gaben, nach den im Jahr 2022 erreichten Höchstwerten, im Verlauf von 2023 zunächst nach. Mit dem rückläufigen Rohstoffaufkommen setzte ab Herbst eine Wende ein und es herrschten erneut steigende Tendenzen vor.   Mehr