Paris: Russischer Weizen dominiert den Exportmarkt
An der Euronext geht es für die Weizennotierungen auf Wochensicht abwärts. Am 06.09.2023 schlossen die Kurse bei rund 215,50 EUR/t und verfehlen das Vorwochenniveau um 12,25 EUR/t. Die Maiskurse schlossen hingegen mit 214 EUR/t unverändert zur Vorwoche.
In Osteuropa bleibt die Lage kritisch, verlor in den vorangegangenen Tagen aber an Kurswirkung. Zudem bleibt Russland bei seinen gestellten Forderungen, um einer Wiederaufnahme des Getreideabkommens zuzustimmen. Das Land ist dazu bereit den Korridor wieder freizugeben, wenn die westlichen Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden.
Am Exportmarkt bleibt die Konkurrenz zu Russland trotz eingeführter Preisuntergrenze groß. Der jüngste Kauf Ägyptens von rund 0,5 Mio. t russischen Weizens betonte dies nochmal. Demgegenüber liegen nach Angaben der Europäischen Kommission die EU-Weizenexporte im bisherigen Wirtschaftsjahresverlauf mit insgesamt rund 5,03 Mio. t knapp ein Drittel hinter Vorjahr zurück. Jüngst wurde allerdings davon berichtet, dass in Russland derzeit eine Treibstoffknappheit herrscht, was die derzeitigen Erntearbeiten sowie die bevorstehende Aussaat beeinträchtigen könnte. Der Agrarberater SovEcon erwartet aber dennoch eine weitere russische Rekorderzeugung für 2023/24 in Höhe von 46,8 Mio. t. Damit hat SovEcon seine Vormonatsprognose erneut um 0,5 Mio. t nach oben korrigiert. So dürfte Russland auch in den kommenden Monat seine deutliche Dominanz am Exportmarkt halten. Die Gerstenernte wird auf rund 5,4 Mio. t geschätzt. Die Anhebung der Weizenerzeugung könnte ein hohes Exporttempo sowie einen rekordverdächtigen Absatz gleich zu Beginn der Saison mit sich bringen.
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Produktmanagerin Agribusiness
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