Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Erholung beim Milchaufkommen

11.03.2021 (AMI) – Ende Februar ist das Rohstoffaufkommen in Deutschland weiter gestiegen, die Mengen bewegten sich jedoch weiterhin unter der Vorjahreslinie. Die Märkte für Fett und Eiweiß waren von uneinheitlichen Entwicklungen gekennzeichnet. Während die Preise für Rahm deutlich fester tendierten, schwächten sich die Konditionen auf der Eiweißseite kurzfristig leicht ab.

Die frühlingshaften Temperaturen ab Mitte Februar haben das Milchaufkommen in Deutschland beflügelt, nachdem sich zuvor der Wintereinbruch dämpfend auf den Verlauf ausgewirkt hatte. Das Vorjahresniveau wurde dennoch nicht erreicht. Für die 8. Kalenderwoche errechnete die Zentrale Milchmarkt Berichtserstattung (ZMB) einen bundesweiten Zuwachs gegenüber der Vorwoche um 1,5 %. Der Rückstand der Milchanlieferung verringerte sich dadurch auf 1,7 %. In den ersten beiden Monaten von 2021 war das Rohstoffaufkommen in der Summe um rund 2 % niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Fettpreise gehen durch die Decke

Mit der Erholung der Milchanlieferung stand Mitte März an den Flüssigmärkten wieder etwas mehr Rohstoff zur Verfügung. Das hat auf der Eiweißseite zu einer gewissen Entspannung geführt. Beim Milchfett nahm jedoch auch die Nachfrage zu, wodurch die Preise hier nochmals deutlich zulegten.

Rahm wurde im Zuge der anziehenden Butterpreise sehr rege nachgefragt. Weil kaum Ware verfügbar war, zogen die Forderungen der Anbieter weiter kräftig an. Im Bundesmittel stiegen die Preise für Lieferungen in der zweiten Märzwoche auf rund 4,8 EUR/kg Fett, in der Spitze wurde sogar die Marke von 5,0 EUR/kg Fett erreicht. Ware aus konventionellem und GVO-freien Rohstoff wurden dabei nach wie vor zu weitgehend gleichen Konditionen gehandelt. In Richtung Monatsmitte haben sich die festen Tendenzen fortgesetzt.

Auch an Magermilchkonzentrat bestand seitens der Verarbeiter anhaltend Bedarf. Hier bestand zuletzt jedoch kein Spielraum für weitere Preisanstiege, auch vor dem Hintergrund der in den vergangenen Wochen weitgehend stabilen Erlöse für Magermilchpulver. Gleichzeitig war auch wieder mehr Ware verfügbar. Durch die hohen Fettpreise wurde viel Rohstoff entrahmt, wodurch die Preise für Magermilchkonzentrat und flüssige Magermilch in der zweiten Märzwoche leicht nachgaben. Zuletzt setzte jedoch wieder eine gewisse Erholung ein.

Wie stellten sich die Entwicklungen an den Märkten für Butter, Käse sowie Milch- und Molkenpulver dar? Eine aktuelle Einschätzung der Marktlage für Milchprodukte finden Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft.

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Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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