Rückgang der Rinderbestände setzt sich fort
In Deutschland ist der Bestand an Milchkühen im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Basierend auf den Ergebnissen der Viehzählung des statistischen Bundesamtes wurden zum Stichtag am 03.05.22 bundesweit rund 3,82 Millionen Tiere gehalten. Damit ist die Zahl der Tiere binnen eines Jahres um 74.188 Stück oder 1,9 % gesunken. Damit wurde ein neuer Tiefstand seit der Wiedervereinigung erreicht.
Entwicklungen regional sehr unterschiedlich
Wenngleich die Milchkuhherden bundesweit gegenüber dem Vorjahr zurückgingen, fielen die Entwicklungen der Bestandszahlen in der regionalen Betrachtung im zurückliegenden Jahr insgesamt sehr uneinheitlich aus. Am deutlichsten waren die Abnahmeraten mit 5,1 % in Thüringen, gefolgt von Sachsen-Anhalt (-4,0 %), Mecklenburg-Vorpommern (-2,9 %), Rheinland-Pfalz (-2,6 %) und Sachsen (-2,5 %).
Der mengenmäßig umfangreichste Rückgang war mit gut 20 Tsd. Tieren in Bayern zu verzeichnen. Da in diesem Bundesland jedoch das Gros der deutschen Milchkühe gehalten wurden, war die relative Veränderung mit -1,8 % verhältnismäßig gering. Die Bestände in Niedersachsen gingen um rund 8.150 Tiere (-1,0 %) zurück, gefolgt von Schleswig-Holstein, wo sich die Tierzahl um rund 7.820 Stück (-2,1 %) verringerte.
Besonders stark war der Herdenabbau in den östlichen Bundesländern ausgeprägt. Allen voran Thüringen, wo die Zahl der Milchkühe um 5,14 % sank. Absolut betrachtet, wurden dort am Stichtag im Mai 2022 rund 4.650 weniger Milchkühe gehalten als ein Jahr zuvor. Auch in Sachsen-Anhalt fiel die Abnahmerate von Mai 21 auf Mai 22 mit rund 4,0 % deutlich aus. Binnen eines Jahres wurden dort rund 4.250 Milchkühe weniger gehalten. In ähnlicher Höhe verringerte sich ebenfalls die Zahl der Milchkühe in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Relativ stabil hingegen blieb der Tierbestand im Saarland.
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