Deutschland | Rohmilch | Erzeugung

Höhere Kosten in den Milchviehbetrieben

14.07.2021 (AMI) – Die wirtschaftliche Situation der deutschen Milcherzeuger wurde rückblickend vorrangig von den schwankenden Erlösen dominiert. Die steigenden Kosten im Betriebszweig Milchproduktion schlagen sich jedoch zunehmend auf das Gesamtergebnis nieder.

Die Erlöse in der Milchproduktion zeigen seit Längerem einen volatilen Verlauf. Das beeinflusste maßgeblich die Liquidität in den Betrieben. Zuletzt haben sich die Betriebsmittel spürbar verteuert. Zudem stiegen Kosten für die Milchproduktion rückblickend auch mit den zunehmenden Anforderungen seitens der Gesellschaft und des Handels an die Produktion. Aspekte wie Tierschutz, Tierwohl und Nachhaltigkeit führten zu einer erhöhten Zahl an Milcharten. Bislang bewegten sich diese aber noch im einstelligen Prozentbereich.

Gentechnikfreiheit dominiert die Milchproduktion

Die Bedeutung von Milch ohne Gentechnik (oGt) hat hingegen in Deutschland in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Zunächst war dies eine fast ausschließlich süddeutsche Angelegenheit. Mittlerweile ist diese Produktionsschiene aber im gesamten Land weit verbreitet. Seit 2017 wächst ihr Anteil deutlich. Zunächst wurde im Lebensmitteleinzelhandel schrittweise das Konsummilch-Sortiment auf die gentechnikfreie Variante umgestellt. Schnell forderten die Handelsketten aber für ihr Mopro-Regal weitere gentechnikfreie Produkte. Basierend auf Daten des AMI-Milchpreisvergleiches stammte im Jahr 2018 bundesweit erstmals mehr Milch aus gentechnikfreier als aus konventioneller Erzeugung. Seit 2019 liegt der Anteil bei rund zwei Drittel des gesamten Milchaufkommens, Tendenz steigend. Damit ist oGt-Milch mittlerweile in Deutschland zum Standard geworden.

Kosten fressen Erlösanstieg weitgehend auf

Die Erlöse in der Milchproduktion haben sich zwar im bisherigen Verlauf von 2021 spürbar erholt. Durch die höheren Kosten hat sich die Lage aus Erzeugersicht kaum verbessert. Und ob bei konventionell erzeugter oder oGt-Milch: Aus der Marge zwischen den Erlösen und den variablen Kosten müssen auf den Betrieben noch die anfallenden Kosten für Arbeitserledigung sowie die Gebäude- und die sonstigen festen Kosten gedeckt werden. Diese fallen regional und in Abhängigkeit von der Betriebsstruktur sehr unterschiedlich aus. Hierbei spielt auch eine Rolle, ob Betriebe wachsen und dafür investiert haben oder in abgeschriebenen Gebäuden wirtschaften. Wenn zudem Lohn-Arbeitskräfte zum Einsatz kommen, erhöht dies die Kosten für die Milchproduktion in den Betrieben deutlich.

Wie entwickelte sich die Erlöse und die variablen Kosten im Betriebszweig Milchproduktion im Detail? Und was bedeutet das für die für die wirtschaftliche Lage auf den Höfen? Antworten auf diese Fragen finden Sie in einer ausführlichen Analyse im Markt aktuell Milchwirtschaft. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern Sie sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Befestigung bei Bio-Milchpreisen

05.07.2024 (AMI) – Nach der kurzzeitigen saisonalen Delle im April, setzten die Erzeugerpreise für Bio-Milch im Mai ihren Wachstumskurs weiter fort. Die größten Aufschläge wurden dabei in den westlichen Bundesländern verzeichnet.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Butter in ruhigem Fahrwasser

04.07.2024 (AMI) – Der Markt für Butter zeigte sich über den Monatswechsel unverändert. Abgepackte Butter wurde zu festeren Preisen nachgefragt, während sich der Markt für Blockbutter ruhig präsentierte.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Weltweiter Export von Vollmilchpulver zieht an

28.06.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 stiegen die weltweit gehandelten Mengen an Molkereiprodukten. Deutliche Zuwächse zeigte Vollmilchpulver, aber auch der Export von Käse und Molkenpulver lag im Plus. Magermilchpulver und Butter gaben hingegen nach.   Mehr