Deutschland | Zucker | Marktversorgung

Selbstversorgungsgrad bei Zucker steigt wieder

22.06.2017 (AMI) – Große Anfangsbestände an Zucker zu Beginn des Wirtschaftsjahres 2015/16 zwangen zur Produktionsdrosselung. Künftig dürften Herstellung und Selbstversorgunggrad in Deutschland jedoch wieder anziehen, entfesselt durch das Auslaufen der Zuckerquote im September 2017.

2015/16 wurde in Deutschland so wenige Zucker produziert, wie lange nicht. Eine riesige Vorjahresproduktion zwang die Branche, den Anbau kräftig zu reduzieren, um Marktordnungsspielregeln einzuhalten. Produktionsquoten und gedeckelte Exportmengen für den Weltmarkt waren die entscheidenden Rahmenbedingungen. Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland sank aufgrund der niedrigen Zuckerproduktion auf nur noch etwas mehr als 100 %. Angesichts der hohen Zuckerbestände war die Versorgungssicherheit allerdings immer gegeben. Das wird auch in Zukunft zunächst so bleiben. Mit der im September 2017 auslaufenden Quote und der Freigabe aller Exporte wurde der Zuckermarkt entfesselt. Der Anbau in diesem Jahr ist kräftig gestiegen. Die Fabriken wollen mit hoher Kapazitätsauslastung günstigen Zucker produzieren und ein Stück vom EU- und Weltmarktkuchen abbekommen. Die Bestrebungen sind nachhaltig. So wurden den Landwirten neben Jahresverträgen unter Zahlung von Boni auch Dreijahresverträge angeboten. Bei normalen Erträge ist 2017/18 in Deutschland eine Zuckerproduktion von 4,7 Mio. t möglich. Das ließe den Selbstversorgunggrad bei kaum veränderten Konsumgewohnheiten auf 160 % emporschnellen. Zuckerverwender können auf absehbare Zeit aus den Vollen schöpfen.

Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizenkurse rutschen weiter ab

18.07.2024 (AMI) – Angesichts der fortschreitenden Weizenernte auf der Nordhalbkugel geraten die Kurse zunehmend unter Druck. Die kurzfristige Belebung der internationalen Nachfrage bietet nur wenig Unterstützung, da EU-Partien gegenüber anderen Herkünften meist das Nachsehen haben.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenkurse im Sinkflug

17.07.2024 (AMI) – Die US-Sojakurse geben angesichts der schwachen Nachfrage und der Aussicht auf eine große US-Ernte weiter nach. Günstige Vegetationsbedingungen könnten den Zustand der Feldbestände in den US-Anbaugebieten weiter verbessern.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Preise

Dynamische Märkte zur Rapsernte

16.07.2024 (AMI) – Die Rapsernte in Deutschland hat begonnen. Das zunehmende Angebot und die verbesserten Angebotsaussichten am Weltmarkt setzen die Preise unter Druck. Dabei sind die Ölmühlen auf umfangreiche Importe angewiesen und die Rapsernte in Deutschland und der EU fällt wesentlich kleiner aus als 2023.   Mehr