Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojakurse im Griff der Wettermärkte

19.06.2024 (AMI) – Die Vegetationsbedingungen in den US-Anbaugebieten geben den Takt an den Sojamärkten vor. Die aktuelle Hitzewelle zeigt bislang wenig Wirkung in den Feldbestände.

Die Sojabohnenkurse an der Börse in Chicago haben auf Wochensicht etwas nachgegeben. Am 18.06.2024 schloss der Fronttermin Juli 24 bei umgerechnet 402,55 EUR/t, was einem Minus von 0,81 EUR/t entspricht. Bei den Folgeterminen fielen die Kursverluste deutlicher aus. So rutschte der August 24 Kontrakt innerhalb von 5 Handelstagen um 4,83 EUR/t auf 396,37 EUR/t.

Der Fokus des Marktes liegt derzeit auf den Vegetationsbedingungen in den US-Anbaugebieten. Die Sorgen, dass die jüngste Hitzewelle in den östlichen Anbaugebieten des Mittleren Westens den Feldbeständen schaden könnte, wurden durch die Aussicht auf Niederschläge in den kommenden Tagen zerstreut. Zudem befinden sich die Pflanzen noch nicht in der, für die Ertragsbildung relevanten Phase. Die kommt erst im August. Allerdings senkte das USDA jüngst in seinem wöchentlichen Bericht seine Bewertung der als überdurchschnittlich klassifizierten Feldbestände um 2 Prozentpunkte auf 70 %. Dennoch ist dies die höchste Bewertung zum Saisonzeitpunkt seit 2020.

Belastet wurden die Kurse zudem von der Aussicht auf höhere US-Sojavorräte 2024/25. Dies könnten sich aus Sicht des USDA auf 12,4 Mio. t belaufen, rund 0,2 Mio. t mehr als noch im Vormonat prognostiziert und deutlich mehr als die erwarteten Endbestände der zu Ende gehenden Saison 2023/24 von 9,5 Mio. t.

Begrenzt wurden die Verluste durch den Anstieg der US-Sojaverarbeitungen im Mai dieses Jahres. Die National Oilseed Processors Association NOPA teilte mit, dass ihre Mitglieder im Mai rund 5,0 Mio. t Sojabohnen verarbeitetet haben, 8,4 % mehr als im April und 3,2 % mehr als im Vorjahresmonat.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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