Chicago: US-Maisernte nimmt Fahrt auf
In der zurückliegenden Woche konnten die Maisnotierung an der CBoT sich befestigen. Am 12.10.2022 schloss der Kurs bei umgerechnet 281 EUR/t und damit rund 9,50 EUR/t über Vorwochenlinie. Gestützt wurde die Notierung durch die Aussicht auf eine geschmälerte Erzeugung sowohl global als auch in den USA. Der jüngste Bericht des USDA entsprach dabei den Erwartungen und senkte die prognostizierte US-Maiserzeugung im Oktober erneut. Mit 352,9 Mio. t liegt die Schätzung 1,2 Mio. t unter den Erwartungen des Berichtes im September 22. Wobei ein möglicher Rückgang der Nachfrage die Angebotssorgen begrenzte, wodurch starke Kursschwankungen nach der Veröffentlichung ausblieben. Aufgrund von Gewinnmitnahme sowie der Schwäche der Rohstoffmärkte begrenzten weiter Gewinne.
Die US-Maisernte war am 09.10.2022 zu 31 % abgeschlossen, was über dem langjährigen Durchschnitt von 30 % lag. Eine Woche zuvor waren 20 % der Flächen geräumt. Die niedrigen Pegel der Wasserstraßen limitieren weiterhin den Frachtraum, wobei die ersten Abschnitte, durch Arbeiten an den Fahrrinnen nun wieder befahrbar sind.
Indes teilte das US-Landwirtschaftsministerium mit, fielen die Maisexporte in der am 29. September zu Ende gegangenen Woche mit 227.000 t um 56 % geringer aus als erwartet. Die Schätzungen der Marktteilnehmer für die wöchentliche Gesamtzahl reichten von 350.000 bis 800.000 t.
Die Weizennotierungen verfehlten knapp ihr Vorwochenniveau. Am 12.10.2022 schlossen die Kurse bei umgerechnet 334 EUR/t, mit einem marginalen Minus. Zwischenzeitlich hatte die Notierung am 10.10.2022 mit umgerechnet 355 EUR/t ein 3-Monatshoch erreicht. Gestützt durch die Sorge, dass der Getreidekorridor nicht verlängert werden könnte, schoss die Notierung in die Höhe. Allerdings wurde die Aufwärtsbewegung durch technische Verkäufe vor der Veröffentlichung des USDA-Berichts. Des Weiteren belasteten die Pläne Russlands, angesichts seiner Rekordernte von Weizen eine Getreideexportquote für die zweite Saisonhälfte zu streichen, dies könnte die Attraktivität des US-Weizenexporte am Weltmarkt schmälern.
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Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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