Welt | Getreide | Terminkontrakte

Chicago: Weizenkurse rückläufig

11.04.2019 (AMI) – Ein für Weizen und Mais unerwartet bärischer USDA-Report setzt die Getreidekurse in Chicago unter Druck. Begrenzt werden die Verluste über mögliche Aussaatverzögerungen im US-Bundesstaat Süd-Dakota.

Die Weizenkurse an der Börse in Chicago haben deutlich an Wert verloren. Zuletzt rutschten sie auf umgerechnet 149 EUR/t, ein Rückgang von 5 EUR/t im Wochenvergleich. Grund ist vor allem die Veröffentlichung neuer USDA-Zahlen zur internationalen Getreideversorgung. In ihrem monatlichen Report haben die US-Analysten ihre Schätzung zu den globalen wie auch zu den US-Vorräten an Weizen zum Wirtschaftsjahresende 2018/19 deutlich angehoben, global um 1,9 % auf 275,6 Mio. t und für die USA um 3 % auf 29,6 Mio. t gegenüber Vormonat. Marktteilnehmer hatten vor Veröffentlichung dieser Zahlen bereits mit einer Korrektur nach oben gerechnet und deshalb Kaufpositionen ausgelöst, aber einen so deutlichen Anstieg hatten die wenigsten erwartet.

Kursdruck erzeugt auch die wöchentliche Bewertung der Winterweizenfeldbestände in den USA. Das USDA sieht 60 % der Kulturen in gutem bis ausgezeichnetem Zustand, in der Vorwoche waren es 56 % gewesen – das hebt die Ertragsaussichten. Bärisch wirkt auch, dass kanadische Farmer wohl einige Flächen, die ursprünglich für den Anbau von Raps bestimmt waren, stattdessen mit Sommerweizen bestellen werden – das Überangebot am Weltmarkt könnte dadurch weiter steigen.

Eine ausführliche Analyse zum Weizenmarkt können Sie im Markt aktuell Getreide nachlesen. Sie sind noch kein Kunde und möchten den Online-Dienst Markt aktuell Getreide kennenlernen? Bestellen Sie jetzt ihr Abonnement.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Ölsaaten | Preise

Dynamische Märkte zur Rapsernte

16.07.2024 (AMI) – Die Rapsernte in Deutschland hat begonnen. Das zunehmende Angebot und die verbesserten Angebotsaussichten am Weltmarkt setzen die Preise unter Druck. Dabei sind die Ölmühlen auf umfangreiche Importe angewiesen und die Rapsernte in Deutschland und der EU fällt wesentlich kleiner aus als 2023.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen geben nach

11.07.2024 (AMI) – Günstige Vegetations- und Erntebedingungen belasten die US-Mais- und Weizennotierungen. Zudem rechnen die Marktteilnehmer mit einem größeren globalen Angebot.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps kurzzeitig über 500 EUR/t

10.07.2024 (AMI) – In einem schwachen Umfeld verfehlen die Pariser Rapsnotierungen der Ernte 24 das Vorwochenniveau. Negative Impulse von der Börse in Chicago wurden stärker bewertet als die trüben Aussichten auf die Rapsernte in Europa.   Mehr