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Chicago: Wetterkapriolen treiben Sojabohnenkurse

23.08.2023 (AMI) – Die Aussicht auf Hitze und Trockenheit treibt die US-Sojabohnenkurse. Gedämpft werden die Gewinne durch enttäuschende US-Exportdaten.

Den US-Anbaugebieten steht die nächste Hitzewelle bevor. Für die kommenden Wochen werden hohe Temperaturen sowie wenig Regen prognostiziert. Dies könnte in der entscheidenden Entwicklungsphase den Feldbeständen des Mittleren Westens schaden. In der Folge schloss der Fronttermin in der zurückliegenden Berichtswoche höher. Am 22.08.2023 lag der Schlusskurs bei umgerechnet 456 EUR/t, ein Plus von 11 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche.

Begrenzt werden die Gewinne durch schwache US-Exportdaten. Auch weil China, ein wichtiger Absatzmarkt für die USA, sich verstärkt Sojabohnen aus Brasilien zuwendet. Im zurückliegenden Monat bezog China rund 63 % weniger Sojabohnen aus den USA als noch im Vorjahresmonat. Auch weil die brasilianischen Partien zwischenzeitlich 20 bis 30 USD/t günstiger waren, erhielten die oft den Vorzug. Ein Ende der intensiven brasilianischen Exportbestrebungen ist noch nicht in Sicht, da Brasilien nach der Rekordernte noch immer über große Vorräte verfügt. Die wöchentlichen US-Exportanmeldungen wurden vom USDA auf 316.047 t beziffert, ein Minus von rund 24 % zur Vorwoche und 54 % weniger als vor einem Jahr.

Gespannt erwarten die Marktteilnehmer die Ergebnisse der jährlichen Erntebesichtigung im Mittleren Westen, die sogenannte Pro Farmer crop tour, bei der Mais- und Sojabohnenbestände inspiziert werden und Aussagen zum Zustand getätigt und potenzielle Erträge ermittelt werden. Die ersten Ergebnisse in Ohio zeigen einen überdurchschnittlichen Schotenansatz bei den dortigen Feldbestände. Auch in South Dakota scheinen die Bedingungen wesentlich besser zu sein als im zurückliegenden Dürrejahr.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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