Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Bessere Vegetationsbedingungen belasten Kurse

17.08.2023 (AMI) – Günstigere Wachstumsbedingungen in den USA für Mais und Sommerweizen setzen die Kurse unter Druck. Sorge um schwindende Nachfrage belastet zusätzlich.

Die Korrektur der prognostizierten US-Maisernte durch das USDA vor dem zurückliegenden Wochenende konnte die Rückgänge auf Wochensicht nur begrenzen. Das USDA avisiert aktuell eine Ernte von 383,8 Mio. t, im Vormonat waren noch 5,3 Mio. t mehr geschätzt worden. Dies wären im Vorjahresvergleich aber noch immer 35,1 Mio. t mehr. Am 16.08.2023 lag der Schlusskurs bei umgerechnet 169,33 EUR/t und damit 3,33 EUR/t unter Vorwochenlinie. Zwischenzeitlich wurde am 14.05.2023 mit rund 168 EUR/t der niedrigste Stand seit Dezember 2020 verzeichnet.

Belastet wurde die Notierung durch deutlich bessere Wachstumsbedingungen in den USA. Nachdem in den zurückliegenden Tagen zu hohe Temperaturen verzeichnet wurden, werden jetzt wieder Niederschläge und Abkühlung vorhergesagt. Der Zustand der Maisfeldbestände hat sich zudem nach Angaben des USDA verbessert. Demnach befinden sich rund 59 % der Schläge in einem überdurchschnittlichen Zustand, 2 Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche und mehr als die Marktteilnehmer erwartet hatten. Das drückt die Kurse.

Ebenfalls belastend ist die Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Situation an den Rohstoffmärkten. Die schwache wirtschaftliche Entwicklung Chinas treibt nicht nur die Sorgen um anhaltende Rezession an, sondern rückte ganz speziell die Frage nach der Höhe der Maisimporte Chinas in den Fokus und das gleichzeitig die Frage nach dem US-Exportanteil.

Auch die Weizennotierungen tendierten in der zurückliegenden Berichtswoche schwächer. Der Fronttermin schloss am 16.08.2023 bei umgerechnet 201,18 EUR/t, ein Minus von 11,53 EUR/t.

Wie auch beim Mais setzten die verbesserten Vegetationsbedingungen die Kurse unter Druck. Der Zustand der US-Weizenfeldbestände verbesserte sich im Vergleich zur Vorwoche nach Angaben des USDA um 1 Prozentpunkt auf nun 48 % als überdurchschnittlich bewertete Bestände. Außerdem wurde die Ernteschätzung für die USA erhöht, gleichzeitig aber die Exporterwartung gekürzt. Die starke Konkurrenz am Weltmarkt belastet seit geraumer Zeit das US-Exportpotenzial. Besonders mit russischem Weizen kann amerikanische Ware nicht mithalten. Und entgegen den USA dürfte Russland seine Weizenexporte im laufenden Wirtschaftsjahr erneut ausweiten.

Demgegenüber konnten die jüngsten russischen Angriffe auf ukrainische Hafenanlagen kaum Wirkung auf die Kurse entwickeln.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen in Paris? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Weltweiter Export von Vollmilchpulver zieht an

28.06.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 stiegen die weltweit gehandelten Mengen an Molkereiprodukten. Deutliche Zuwächse zeigte Vollmilchpulver, aber auch der Export von Käse und Molkenpulver lag im Plus. Magermilchpulver und Butter gaben hingegen nach.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Angebot

Rohstoffaufkommen anhaltend über Vorjahresniveau

27.06.2024 (AMI) – Der saisonale Rückgang der bundesweiten Milchanlieferung setzte sich Mitte Juni fort. Der Vorsprung gegenüber dem Vorjahr blieb dabei bestehen. An den Märkten für Industrierahm und Magermilch entwickelten sich die Preise Ende Juni leicht fester. Jene für Magermilchkonzentrat tendierten stabil.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen weiten Verluste aus

27.06.2024 (AMI) – Die US-Mais- und Weizennotierungen setzen ihren Abwärtstrend fort. Verbesserte Bedingungen in den USA und nachlassende Angebotssorgen erzeugen Druck.   Mehr