Deutschland | Beerenobst | Marktversorgung

Gute Strauchbeerenernte in Sicht

08.06.2018 (AMI) – Der Startschuss ist gefallen, seit kurzem sind erste deutsche Himbeeren, Johannisbeeren sowie Stachelbeeren und Brombeeren aus dem geschützten Anbau reif. Noch hat Importware den Markt fest in der Hand. Das sollte sich bald ändern. Denn bei vielen Beeren wird eine gute Ernte erwartet.

Die ersten deutschen Strauchbeeren werden traditionell entweder über die Direktvermarktung oder die städtischen Großmärkte abgesetzt. Je nach Angebot entwickeln sich dort die Preise schon rückläufig. Das trifft aktuell gerade für die Himbeeren und Brombeeren zu. Denn im Südwesten Deutschlands steigt in den Tunneln schon das Angebot. Ganz so stark ist das Mengenaufkommen bei den roten Johannisbeeren und Stachelbeeren noch nicht. Hier sind die Großmarktpreise in der ersten Juniwoche noch stabil.

Ab der 24. Woche wird ein weiterer Absatzkanal geöffnet. Dann sind regional erste deutsche Himbeeren und Rote Johannisbeeren im Lebensmitteleinzelhandel zu finden. Dort haben aktuell noch die importierten Himbeeren aus Spanien und Portugal das Sagen. In diesen beiden Ländern wurde in den vergangenen Jahren stark in den Anbau von Himbeeren investiert. Das trifft auch auf Deutschland zu. Allein in den vergangenen fünf Jahren stieg die deutsche Strauchbeerenfläche von 6.800 ha im Jahr 2012 auf 8.530 ha im Jahr 2017. Dass das auch die deutsche Ernte in Höhe treibt steht außer Frage. Im Jahr 2017 konnten bundesweit 40.100 t Strauchbeeren (inklusive Heidelbeeren) geerntet werden. 2012 waren es noch knapp 28.000 t. Das bedeutet in den vergangenen fünf Jahren ein Plus um 43 %.

Importe steigen stärker als Inlandsernte

Im selben Zeitraum haben die Verbraucher beim Einkauf immer stärker zugegriffen. Die Einkaufsmenge an Strauchbeeren (inklusive Heidelbeeren) stieg von 690 g je Haushalt 2012 auf 1,3 kg im Jahr 2017. Allerdings ist hier das Plus eindeutig auf größere Einkäufe an importierten Beeren zurückzuführen. Denn in den Jahren 2012 bis 2017 legten die Zulieferungen aus dem Ausland um 47 % auf 58.000 t Strauchbeeren (inklusive Heidelbeeren) zu. Auch in Zukunft dürfte dieser Trend anhalten.

Die Konkurrenz aus dem Ausland wächst. Wird eine reibungslose Vermarktung der deutschen Beeren in diesem Jahr möglich sein? Da heißt es den Markt genau im Blick zu behalten. Wir halten Sie auf dem Laufenden und informieren Sie mit unserem E-Maildienst Markt Saison Strauchbeeren über das aktuelle Geschehen. Jeden Morgen senden wir Ihnen die Abgabepreise für Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren von sechs Großmärkten. Zusätzlich Sie einmal wöchentlich einen Kommentar zur aktuellen Marktlage, zur Angebotsentwicklung in den einzelnen deutschen Produktionsgebieten und zu den Preisentwicklungen an den Versteigerungen in Belgien und in den Niederlanden. Eine Übersicht über Werbeaktionen im Lebensmitteleinzelhandel rundet den Bericht ab. Nutzen Sie noch heute die Bestellmöglichkeiten im Shop.

Beitrag von Eva Würtenberger
Marktexpertin Obst

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Steinobst | Angebot

Verfrühte Zwetschenernte lässt Preise sinken

18.07.2024 (AMI) – Die Zwetschenernte ist voll im Gange aufgrund der verfrühten Vegetation in diesem Jahr. Gleichzeitig liegt der Fokus der Verbraucher noch bei anderen Obstarten, da Zwetschen eher als Vorbote für den Herbst gesehen werden und üblicherweise erst mit der auslaufenden Beerensaison reif werden. Die schwache Nachfrage und steigende Angebotsmengen führen zu sinkenden Preisen.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Pulvermärkte im Sommermodus

18.07.2024 (AMI) – Die Nachfrage an den Pulvermärkten war Mitte Juli ferienbedingt ruhig und das Neugeschäft hielt sich in Grenzen. Dies galt vor allem für Magermilchpulver, das zu schwächeren Preisen gehandelt wurde. Vollmilchpulver tendierte im Zuge der hohen Zukaufpreise fester. Bei Molkenpulver waren die Preise zumeist unverändert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

17.07.2024 (AMI) –Ein kleines Angebot und eine zugleich ruhige Nachfrage bestimmen aktuell den Schlachtschweinemarkt. Die Mengen scheinen dabei noch einmal geringfügig zurückzugehen, reichen für den herrschenden Bedarf aber aus. Entsprechend bleibt die Preisempfehlung bei 2,10 EUR/kg.   Mehr