Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse unter Vorwoche

29.06.2023 (AMI) – Die große russische Konkurrenz mindert die Chancen des EU-Getreides am Exportmarkt, zumal die internationale Nachfrage ohnehin schon gedämpft ist.

In Paris geht es für die Getreidenotierungen abwärts. Am 28.06.2023 schlossen die Weizenkurse bei 231,25 EUR/t, im Vorwochenvergleich ein Minus von rund 15,75 EUR/t. Auch die Maiskurse schließen mit 234 EUR/t rund 12,25 EUR/t unter dem Niveau der vorangegangenen Woche.

Die prognostizierten Regenfälle für wichtige Weizenanbaugebiete innerhalb der EU und auch jenseits des Atlantiks ließen jüngst die Sorgen über Ertragseinbußen aufgrund des trockenen und warmen Frühjahrs etwas verblassen. Denn somit wuchs bei vielen Landwirten, vor allem in den Vereinigten Staaten, die Hoffnung, dass die Dürre vor der entscheidenden Wachstumsphase wenigstens etwas eingedämmt werden könnte.

Am EU-Exportmarkt herrscht derzeit Flaute. Die Konkurrenz aus Russland ist zu groß, denn das Land kann auch zum Wirtschaftsjahresende 2022/23 immer noch auf reichliche Vorräte zurückgreifen. Am Weltmarkt wird russischer Weizen deutlich günstiger angeboten als EU-Weizen. Der steigende Eurokurs wirkt nicht unterstützend, da das EU-Getreide für Abnehmer aus anderen Währungsländern somit noch teurer wird und die Nachfrage zur Konkurrenz treibt. Zumal das Kaufinteresse derzeit ohnehin schon sehr begrenzt ist. In den muslimischen Ländern haben die Feiertage des Opferfestes begonnen, weswegen Marktteilnehmer auch in den kommenden Tagen mit keiner Belebung der Nachfrage wichtiger Abnehmerländer aus dem Nahen Osten oder Afrika rechnen. Indes verhärten sich die Anzeichen dafür, dass das Abkommen über die sichere Handelspassage über das Schwarze Meer Mitte Juli 23 nicht verlängert wird, denn das Angebot an russischem preisgünstigerem Weizen ist reichlich. Wobei ukrainisches Getreide aufgrund problematischer Transitverfahren derzeit nicht mehr in großen Mengen geliefert werden kann.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Milch & Milchprodukte | Börsennotierungen

Preise für Butter deutlich im Plus | MI-I-108

19.07.2024 (AMI) – Sofern man Butter bei der Betrachtung zunächst außen vor lässt, setzten die Preise für Voll- und Magermilchpulver sowie Käse ihren ruhigen Verlauf im ersten Halbjahr von 2024 weitestgehend fort.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Kennzahlen

Deckungsbeitrag wieder erhöht

19.07.2024 (AMI) – Mit den steigenden Milcherzeugerpreisen legte auch der Grunderlös auf den Höfen zu. Bei schwankenden Kosten erhöhte sich die Marge. Damit können die Landwirte gegenüber dem Vorjahr mit leicht steigenden Deckungsbeiträgen rechnen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizenkurse rutschen weiter ab

18.07.2024 (AMI) – Angesichts der fortschreitenden Weizenernte auf der Nordhalbkugel geraten die Kurse zunehmend unter Druck. Die kurzfristige Belebung der internationalen Nachfrage bietet nur wenig Unterstützung, da EU-Partien gegenüber anderen Herkünften meist das Nachsehen haben.   Mehr