Deutschland | Bio-Obst | Bodennutzung

Bio-Streuobstanbau legt deutlich zu

17.04.2018 (AMI) - In den 1920er und 1930er Jahren erreichte die Streuobstkultur in Deutschland ihren Höhepunkt. Die damalige Fläche wird auf 1,5 Million Hektar geschätzt. Danach ging es mit dem Anbau bergab. Übriggeblieben sind 300.000 ha. Um den Status quo nicht nur zu halten, sondern Weiterentwicklung zu ermöglichen, wurden mehrere Initiativen ins Leben gerufen. Dadurch erfährt der Bio-Streuobstanbau in einigen Bundesländern einen regelrechten Boom.

Infolge verschiedener Initiativen u.a. der Verarbeitungsbetriebe, Fördermaßnahmen der Länder und des Bundes sowie Vereinfachung der Zertifizierung haben die Bio-Streuobstflächen in den zurückliegenden Jahren einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Alleine von 2015 auf 2016 sind bundesweit 6.000 ha dazugekommen. Insgesamt waren 2016 rd. 22.000 ha biozertifiziert. Aktuelle Zahlen für 2017 liegen noch nicht abschließend vor, es ist aber davon auszugehen, dass weitere Flächen dazugekommen sind.

Dabei liegt der Schwerpunkt eindeutig im süddeutschen Raum. Alleine auf Baden-Württemberg entfallen 47 % der Gesamtfläche. In Bayern ist der Anteil in den vergangenen Jahren enorm gewachsen und erreicht mittlerweile 33 %. In einigen bayerischen Regionen sind über 40 % der Anlagen biozertifiziert. Grund sind vor allem die für den Freistaat geltenden Fördermaßnahmen.

Und der aus dem Bio-Streuobst gewonnene Apfelsaft trifft auf einen aufnahmefähigen Markt. So ist die Nachfrage in den zurückliegenden Jahren permanent gestiegen. Es spricht vieles dafür, dass sich der in diesem Jahr auf 30-35 EUR/100 kg gestiegene Erzeugerpreis in der kommenden Saison halten wird.

Ist der Boom im Streuobstanbau die Ausnahme, oder wachsen auch andere Bio-Märkte? Als Antwort auf diese Fragen haben die AMI Marktexperten in der AMI Markt Bilanz Öko-Landbau 2018 umfangreiche Fakten und Daten zu Erntemengen der Bio-Produktion in Deutschland, Europa und der Welt, zum Außenhandel, zur Preissituation und zur Nachfrage zusammengestellt. Nutzen Sie das Jahrbuch als wichtige Grundlage für Ihre strategischen Entscheidungen: Sie haben die Wahl zwischen der Buchausgabe im handlichen A5-Format für den Schreibtisch oder dem eBook plus als pdf-Dokument mit allen Kennzahlen als Excel-Tabellen. Sie können bequem online bestellen.

Beitrag von Ursula Schockemöhle
Marktexpertin Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Steinobst | Angebot

Verfrühte Zwetschenernte lässt Preise sinken

18.07.2024 (AMI) – Die Zwetschenernte ist voll im Gange aufgrund der verfrühten Vegetation in diesem Jahr. Gleichzeitig liegt der Fokus der Verbraucher noch bei anderen Obstarten, da Zwetschen eher als Vorbote für den Herbst gesehen werden und üblicherweise erst mit der auslaufenden Beerensaison reif werden. Die schwache Nachfrage und steigende Angebotsmengen führen zu sinkenden Preisen.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Pulvermärkte im Sommermodus

18.07.2024 (AMI) – Die Nachfrage an den Pulvermärkten war Mitte Juli ferienbedingt ruhig und das Neugeschäft hielt sich in Grenzen. Dies galt vor allem für Magermilchpulver, das zu schwächeren Preisen gehandelt wurde. Vollmilchpulver tendierte im Zuge der hohen Zukaufpreise fester. Bei Molkenpulver waren die Preise zumeist unverändert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

17.07.2024 (AMI) –Ein kleines Angebot und eine zugleich ruhige Nachfrage bestimmen aktuell den Schlachtschweinemarkt. Die Mengen scheinen dabei noch einmal geringfügig zurückzugehen, reichen für den herrschenden Bedarf aber aus. Entsprechend bleibt die Preisempfehlung bei 2,10 EUR/kg.   Mehr