Deutschland | Düngemittel | Preise

Preise für Stickstoffdünger legen kräftig zu, Nachfrage reagiert kaum

02.10.2017 (AMI) – Die hohe Nachfrage nach Stickstoffdünger am internationalen Markt hat auch zu einem deutlichen Preisauftrieb in Deutschland geführt. Die höheren Forderungen haben die inländische Nachfrage jedoch zusätzlich gelähmt, ob sie sich durchsetzen lassen, bleibt abzuwarten.

Die Nachfrage aus der Landwirtschaft war im September recht verhalten, es wurden kaum Abschlüsse getätigt. Limitierender Faktor für den Zukauf von Düngemitteln ist in der Landwirtschaft derzeit aber auch der fehlende Lagerraum. Die Preissteigerungen, die der Industrie vorschwebten, konnten bislang nicht durchgesetzt werden.

Die stark gestiegene Nachfrage am internationalen Harnstoffmarkt führt zu erheblichen Preisverwerfungen am regionalen Markt für Düngemittel. Die erhöhten Forderungen der Industrie und des Großhandels für Stickstoffdünger wurden jedoch auf Landhandelsebene nicht akzeptiert. Händler haben sich vielfach vom Markt zurückgezogen und gaben nur noch prompte Ware ab. Die Preisnotierung sowie Kontrakte für das kommende Frühjahr 2018 wurden in vielen Regionen ausgesetzt. Daher wurde der aktuell sehr geringe Bedarf in der Regel zu unveränderten Konditionen abgewickelt. Die meisten Landwirte habe ohnehin schon größere Mengen für das Frühjahr kontrahiert.

N-Düngerpreise über Vorjahresniveau gestiegen

Die verfügbaren Preisnennungen waren teils Mischkalkulationen aus Lagerbestand sowie Streckenpreis und stellen möglicherweise nur eine Momentaufnahme dar. Große Preisspannen ergeben sich aus der jeweiligen Eindeckung der Händler. Ob die aktuellen Preisvorgaben am Markt akzeptiert werden oder am Endkunden abprallen, wird sich zeigen. In Zeiten geringeren Bedarfes heißt die Devise zunächst abwarten. Aktuell liegen nahezu alle N-Düngerpreise über Vorjahresniveau.

Mehr Informationen zu Absatz- und Preisentwicklungen bei Düngemitteln finden Sie im Markt Spiegel Düngemittel. Unsere Marktexperten behalten dort im Monatsrhythmus aktuelle Entwicklungen und Trends an den nationalen und internationalen Märkten für Sie im Blick.


Beitrag von Sebastian Kaltenecker

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Sinkende Milchviehbestände in Deutschland | MI-I-190

12.07.2024 (AMI) – Der Strukturwandel in Deutschland setzt sich weiter fort. Dies ergab die jüngste Viehbestandserhebung, die das Statistische Bundesamt zum Stichtag am 03. Mai 2024 durchgeführt hat und jetzt veröffentlichte.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Zahl der Milchviehbetriebe sinkt

12.07.2024 (AMI) – Im Mai 2024 sank die Zahl der Rinder in Deutschland deutlich und auch die Haltungen von Milchkühen nahmen ab. Gleichzeitig stieg die Herdengröße leicht an.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen geben nach

11.07.2024 (AMI) – Günstige Vegetations- und Erntebedingungen belasten die US-Mais- und Weizennotierungen. Zudem rechnen die Marktteilnehmer mit einem größeren globalen Angebot.   Mehr