Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen geben nach

11.07.2024 (AMI) – Günstige Vegetations- und Erntebedingungen belasten die US-Mais- und Weizennotierungen. Zudem rechnen die Marktteilnehmer mit einem größeren globalen Angebot.

Die Maisnotierungen standen unter Druck. Der auslaufenden Fronttermin Juli 24 schloss am 10.07.2024 bei umgerechnet 146,66 EUR/t und einem Euro unter Vorwochenlinie. Der meistgehandelte Kontrakt, Dezember 24, verlor auf Wochensicht hingegen 5,40 EUR/t und schloss bei 148,11 EUR/t.

Belastet wurden die US-Notierungen durch die Aussicht auf ein großes globales Angebot 2024/25. Marktakteure erwarten, dass das USDA in seinem anstehenden Versorgungsbericht seine Prognosen für Maisernten in den USA und Südamerika anheben dürfte. Druck erzeugten auch die guten Feldbestandsbonituren. Der Zustand der US-Bestände hat vom Unwetter kaum Schaden genommen, im Gegenteil, die damit einhergehenden Niederschläge haben den Beständen gutgetan. Nach Angaben des USDA waren am 08.07.2024 rund 68 % der Maisfeldbestände in einem überdurchschnittlichen Zustand. Ein Plus gegenüber Vorjahr von 1 Prozentpunkt und der höchste Wert zu diesem Zeitpunkt seit vier Jahren.

Meteorologen zufolge werden Reste des Hurrikans Beryl im Laufe dieser Woche vom Golf von Mexiko in den östlichen Maisgürtel ziehen. Dies dürfte den Feldbeständen in Illinois und Indiana zugutekommen, wo es in den letzten Wochen nur wenig geregnet hat.

Angebot lastet auf Weizenkursen

Auch die Weizennotierungen gaben an der Börse in Chicago nach. Der auslaufende Fronttermin Juli 24 schloss bei 184,46 EUR/t (-4,91 EUR/t) jedoch wurde dieser Kontrakt kaum noch gehandelt. Die aktivste Position, September 24 verlor ebenfalls und notierte am 10.07.2024 bei 190,57 EUR/t, ein Minus auf Wochensicht von 5,46 EUR/t.

Ausschlaggebend war besonders der anhaltende Angebotsdruck. Marktteilnehmer erwarten, dass das USDA seine Prognose zur globalen Weizenversorgung in der Saison 2024/25 gegenüber Vormonat anhebt. Dabei dürften wohl bessere Bedingungen in den USA, Russland und Argentinien die Erwartung einer kleineren Weizenernte in Frankreich mehr als ausgleichen.

Des Weiteren geriet die Notierung angesichts der zügig voranschreitenden US-Ernte unter Druck. Das USDA meldete zu Beginn der laufenden Woche, dass 63 % der Winterweizenfläche gedroschen ist, was über dem Fünfjahresdurchschnitt von 52 % liegt. In Kansas, dem Spitzenerzeuger, war die Weizenernte zu 92 % abgeschlossen und lag damit über dem Fünfjahresdurchschnitt von 72 %.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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