Brasilien und Indien liefern sich Kopf-an-Kopf-Rennen
Brasilien und Indien bleiben unangefochten die größten Zuckerproduzenten der Welt, liefern sich dabei aber ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Es wird erwartet, dass der globale Verbrauch aufgrund des rekordhohen indischen Bedarfs weiter steigt. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums USDA dürften die globalen Zuckervorräte bis Wirtschaftsjahrsende um 5 auf 50 Mio. t sinken, mit den entscheidenden Rückgängen in China, Indien und Pakistan.
Die brasilianische Zuckerproduktion wird auf 29,4 Mio. t und damit leicht unter Vorjahr geschätzt. Seit vergangenem Jahr fließt deutlich mehr Zuckerrohr in die Ethanolproduktion und entsprechend weniger in die Zuckerherstellung, ein Trend der sich 2019/20 fortsetzt, sodass nach USDA-Angaben nur 35 % der Ernte in die Zuckergewinnung fließen dürften. Die brasilianischen Exporte werden voraussichtlich um 1 auf 18,6 Mio. t sinken, was der niedrigste Stand seit 12 Jahre wäre. Brasilianische Zuckerexporte haben gegenüber dem Verlauf am Inlandsmarkt oder der Herstellung und dem Verkauf von Ethanol im In- und Ausland an Attraktivität verloren.
Wegen Flächen- und Ertragsrückgängen dürfte die indische Produktion 2019/20 um 5 auf 29,3 Mio. t sinken, der Verbrauch, angetrieben vom indischen Wirtschaftswachstum auf rekordhohe 28,5 Mio. t wachsen. Unterstützt durch staatliche Subventionen zur Deckung von Marketingausgaben dürften die Exporte um 0,3 auf 5 Mio. t steigen. Kleinere Produktion auf der einen, steigender Verbrauch und Export auf der anderen Seite gehen zu Lasten der indischen Vorräte, die bis Saisonende um 15 % schrumpfen dürften.
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