Deutschland | Futtermittel | Preise

Mischfutter wird immer teurer

18.02.2022 (AMI) – Entgegen der Erwartungen haben sich die Mischfutterpreise im Februar 22 nicht ermäßigt. Das hat die Käufer verunsichert, Kontraktabschlüsse wurden nicht getätigt. Immerhin wurde im Schnitt 3 % mehr verlangt als noch im Vormonat. Auslöser waren trockenheitsbedingt steigende Sojakurse sowie knappes Getreideangebot. Selbst Raufutter kostete etwas mehr als im Vormonat, auch wenn die Vorräte groß sind und die schleppende Nachfrage gedeckt ist.

Im Februar 22 setzten die Mischfutterpreise ihren Aufwärtstrend fort und erreichten neue Spitzenniveaus. Dabei stützen die kaum veränderten Getreidepreise sowie die steigenden Ölschrotpreise, teure Zusatzstoffe gaben den Preiskalkulationen der Hersteller zusätzlichen Auftrieb. Auch die Energie- und Transportkosten wirkten preistreibend. Im Schnitt verteuerten sich die Futtermischungen in den Sektoren Rind, Schwein und Geflügel gegenüber Vormonat um 3 %, wobei Putenmastfutter mit Preissteigerungen um knapp 1,4 % die geringsten Veränderungen gegenüber Vormonat aufwiesen, Ferkelaufzuchtfutter I mit 5,3 % indes die größten. Gegenüber Vorjahr bedeutet das einen Anstieg der Mischfutterpreise von rund 22 (16-31) %.

Die Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Preisentwicklung lähmt den Mischfuttermarkt. Vor allem weil die aktuellen Entwicklungen nicht den Erwartungen entsprachen. Marktteilnehmer hatten im Februar 22 eigentlich mit Preisschwäche gerechnet, weil die hektische Nachfrage am Weltmarkt nachlässt und die anstehenden Ernten in Südamerika Angebot- und damit Preisdruck versprachen. Aber so ist es nicht gekommen. Ungünstige Vegetationsbedingungen in Südamerika, dort ist es zu trocken, führen stetig zu Absenkung der Ernteprognosen, so dass Soja immer teurer wird. Zudem ist der Getreidemarkt nicht wirklich entspannt. Das Angebot ist unzureichend und die Aussicht auf Lieferengpässe in der Schwarzmeerregion, aufgrund der befürchteten politischen Auseinandersetzung, trieben die Getreidekurse kurzzeitig kräftig nach oben. Immerhin sind Russland und die Ukraine am Weltmarkt unter den TOP 5 der Getreidelieferanten. So war die Vorfreude auf günstigere Mischfutterkontrakte schnell verpufft – das bereits andauernde abwartende Kaufverhalten wird sich auch in den kommenden Wochen weiter fortsetzen. Abschlüsse von längerfristigen Kontrakten werden nach hinten geschoben.

Bleiben Sie informiert, über die aktuelle Entwicklung in den Berichten zur Marktlage in unserem Online-Dienst Futtermittel analysieren wir jeden Monat Angebots-, Nachfrage- und Preisentwicklungen in Deutschland für Mischfutter, sowie wöchentlich die Entwicklungen der Futtermittel.

Sie sind noch kein Kunde? Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop.


Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais verliert, Weizen gewinnt

08.02.2024 (AMI) – Während die Maisnotierungen aufgrund günstiger Vegetationsbedingungen in Argentinien und schwacher US-Exporte nachgaben, legten die Weizennotierungen zu, da die Marktteilnehmer im Vorfeld der Veröffentlichung mehrerer Berichte ihre Positionen anpassten.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Betriebsstruktur

Liquidität auf Milchviehbetrieben sinkt 2023

08.02.2024 (AMI) – Das Jahr 2023 war für die Milchviehhalter in Deutschland ein durchwachsenes. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich nach einer Modellrechnung der AMI die Marge aus Erlösen und variablen Kosten um rund ein Drittel reduziert.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Angebot

Milchmengen steigen saisonal leicht an

08.02.2024 (AMI) – Trotz saisonal steigender Anlieferungsmengen, erfassten die deutschen Molkereien Ende Januar nach wie vor weniger Milch als ein Jahr zuvor. Am Markt für Magermilchkonzentrat und Magermilch standen sich Angebot und Nachfrage relativ ausgeglichen gegenüber, bei Industrierahm stellte sich die Lage uneinheitlich dar.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schweinepreis zieht an

07.02.2024 (AMI) – Bundesweit wird von einem deutlich rückläufigen Angebot an Schlachtschweinen berichtet, während die Nachfrage gleichzeitig flott ist. Teilweise werden zwar auch Tiere in Erwartung steigender Preise zurückgehalten, dennoch wird für die kommenden Wochen mit anhaltend kleinen Mengen gerechnet.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurs schwächer

07.02.2024 (AMI) – Der neue Fronttermin Mai 24 für Raps rutschte an der Börse in Paris kurzzeitig auf ein 3-Monatstief. Druck kommt weiterhin von einem reichlichen Ölsaatenangebot.   Mehr

Europa | Schweine | Preise

EU-weit Preise für Schlachtschweine gestiegen

07.02.2024 (AMI) – Im Durchschnitt der EU hat sich das Preisniveau für Schlachtschweine im vergangenen Jahr deutlich erhöht. So stiegen die Erlöse für Schweine der Handelsklasse E im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 23,6 %.   Mehr

Europa | Rinder | Preise

Preise für Jungbullen entwickeln sich in der EU unterschiedlich

07.02.2024 (AMI) – Im Vergleich mit dem Vorjahr haben sich die Jungbullenpreise in den EU-Ländern im Jahr 2023 uneinheitlich entwickelt. Im Durchschnitt wurden dabei für Jungbullen der Handelsklasse R3 mit 4,96 EUR/kg mit einem geringen Plus von 0,1 % gegenüber dem Vorjahr fast unveränderte Erlöse erzielt.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Außenhandel

Deutschland steigert Schrotausfuhren

05.02.2024 (AMI) – Deutschland hat im Zeitraum Juli bis November 2023 eine Gesamtmenge von 783.000 t Rapsschrot ausgeführt und damit rund 30 % mehr als im Vorjahreszeitraum.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise zum Jahresauftakt gut behauptet

05.02.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im Januar leicht um 0,4 % gestiegen. Mit 131,6 Punkten liegt der Index aber rund 16 % unter dem Vorjahreswert. Während die Erzeugerpreise für Rohmilch den fünften Monat in Folge angestiegen sind, standen die Preise für Getreide, Raps und Schlachtschweine im Januar unter Druck. Mit dem Jahreswechsel hat die AMI ihren Index auf das Basisjahr 2020 umgestellt.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise: Alle Länder über 40 Cent

05.02.2024 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionelle Rohmilch in Deutschland haben ihren Aufwärtstrend zum Ende des Jahres 2023 fortgesetzt. Aufgrund der stabilen Situation an den Produktmärkten über den Jahreswechsel, bringt das neue Jahr noch den einen oder anderen Aufschlag.   Mehr