Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Obst und Gemüse als Teuerungstreiber

30.11.2023 (AMI) – Laut dem AMI-Frische-Index liegt die Teuerungsrate von frischen Lebensmitteln im November 2023 nach vorläufigen Angaben bei 3,9 % und stagniert seit September auf diesem Niveau. Das bedeutet für Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin hohe Kosten beim Einkauf von Lebensmitteln. Waren es im November 2022 vor allem Molkereiprodukte und Käse, die die Teuerung in die Höhe trieben, so sind es aktuell Obst und Gemüse.

In den ersten Novemberwochen verzeichnet der Bereich Obst die größten Preisaufschläge im Vergleich zum Vorjahr. Besonders im Bereich Beerenobst (74 %), allen voran Heidelbeeren und Himbeeren, sind die Teuerungsraten am höchsten. Die knappen Anbauflächen und schlechten Wetterbedingungen haben zu einer Unterversorgung am Markt geführt, was die Preise für Verbraucher steigen lässt. Auch Zitrusfrüchte verteuerten sich um 22,1 % gegenüber 2022, da aktuell noch nicht auf die saisonüblichen Mengen an Easy Peelern und Orangen aus dem Mittelmeerraum zurückgegriffen werden kann. Bei Kernobst sind sowohl Äpfel (10,1 %) als auch Birnen (11,5 %) aufgrund niedrigerer Vorjahrespreise teurer.

Übergang zum Wintergemüse läuft holprig

Die Teuerungsrate für frisches Gemüse steigt im November auf 14,7 % im Vergleich zum Vorjahr. In den Segmenten Kohlgemüse (27,6 %) verzeichnen insbesondere Blumenkohl und Broccoli starke Verteuerungen. Der Blumenkohlmarkt ist seit Novemberbeginn angespannt, da die Importsaison nach der deutschen Saison nicht nahtlos anschließen konnte. Auch bei Broccoli bleibt die Warenverfügbarkeit überschaubar. Fruchtgemüse verteuert sich gegenüber zum Vorjahr um 22,3 %, da vor allem Cocktailtomaten und Salatgurken stark im Preis gestiegen sind. In den vorherigen Jahren wurde Werbung für Salatgurken in einem wesentlich größeren Umfang betrieben. In Spanien war das Angebot in dieser Saison jedoch knapp und die höheren Preise im Einzelhandel führten zu Zurückhaltung bei den Käufern.

Wenn Sie sich dafür interessieren, wie sich die Inflation auf die Entwicklung der Verbraucherpreise für Obst und Gemüse ausgewirkt hat, welche Auswirkungen dies auf den Konsum hat und wie sich im Vergleich dazu die Preise anderer Warengruppen entwickelt haben, dann nehmen Sie an unserem Web-Seminar teil: „Obst, Gemüse und Kartoffeln im Fokus - Die Blick der Verbraucher“. Wir freuen uns auf Sie!


Beitrag von Camille Amling
Produktmanagerin Verbraucherforschung
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Milch & Milchprodukte | Börsennotierungen

Preise für Butter deutlich im Plus | MI-I-108

19.07.2024 (AMI) – Sofern man Butter bei der Betrachtung zunächst außen vor lässt, setzten die Preise für Voll- und Magermilchpulver sowie Käse ihren ruhigen Verlauf im ersten Halbjahr von 2024 weitestgehend fort.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Kennzahlen

Deckungsbeitrag wieder erhöht

19.07.2024 (AMI) – Mit den steigenden Milcherzeugerpreisen legte auch der Grunderlös auf den Höfen zu. Bei schwankenden Kosten erhöhte sich die Marge. Damit können die Landwirte gegenüber dem Vorjahr mit leicht steigenden Deckungsbeiträgen rechnen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizenkurse rutschen weiter ab

18.07.2024 (AMI) – Angesichts der fortschreitenden Weizenernte auf der Nordhalbkugel geraten die Kurse zunehmend unter Druck. Die kurzfristige Belebung der internationalen Nachfrage bietet nur wenig Unterstützung, da EU-Partien gegenüber anderen Herkünften meist das Nachsehen haben.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Pulvermärkte im Sommermodus

18.07.2024 (AMI) – Die Nachfrage an den Pulvermärkten war Mitte Juli ferienbedingt ruhig und das Neugeschäft hielt sich in Grenzen. Dies galt vor allem für Magermilchpulver, das zu schwächeren Preisen gehandelt wurde. Vollmilchpulver tendierte im Zuge der hohen Zukaufpreise fester. Bei Molkenpulver waren die Preise zumeist unverändert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

17.07.2024 (AMI) –Ein kleines Angebot und eine zugleich ruhige Nachfrage bestimmen aktuell den Schlachtschweinemarkt. Die Mengen scheinen dabei noch einmal geringfügig zurückzugehen, reichen für den herrschenden Bedarf aber aus. Entsprechend bleibt die Preisempfehlung bei 2,10 EUR/kg.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenkurse im Sinkflug

17.07.2024 (AMI) – Die US-Sojakurse geben angesichts der schwachen Nachfrage und der Aussicht auf eine große US-Ernte weiter nach. Günstige Vegetationsbedingungen könnten den Zustand der Feldbestände in den US-Anbaugebieten weiter verbessern.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Preise

Dynamische Märkte zur Rapsernte

16.07.2024 (AMI) – Die Rapsernte in Deutschland hat begonnen. Das zunehmende Angebot und die verbesserten Angebotsaussichten am Weltmarkt setzen die Preise unter Druck. Dabei sind die Ölmühlen auf umfangreiche Importe angewiesen und die Rapsernte in Deutschland und der EU fällt wesentlich kleiner aus als 2023.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Sinkende Milchviehbestände in Deutschland | MI-I-190

12.07.2024 (AMI) – Der Strukturwandel in Deutschland setzt sich weiter fort. Dies ergab die jüngste Viehbestandserhebung, die das Statistische Bundesamt zum Stichtag am 03. Mai 2024 durchgeführt hat und jetzt veröffentlichte.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Zahl der Milchviehbetriebe sinkt

12.07.2024 (AMI) – Im Mai 2024 sank die Zahl der Rinder in Deutschland deutlich und auch die Haltungen von Milchkühen nahmen ab. Gleichzeitig stieg die Herdengröße leicht an.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen geben nach

11.07.2024 (AMI) – Günstige Vegetations- und Erntebedingungen belasten die US-Mais- und Weizennotierungen. Zudem rechnen die Marktteilnehmer mit einem größeren globalen Angebot.   Mehr