Gerste wird vereinzelt gehandelt
Mit den festen Börsennotierungen am Montag flackerte auch das Handelsinteresse am Kassamarkt kurz auf, doch mit den bröckelnden Kursen erlahmt das Geschäftsinteresse. Zumal sich die Lage am deutschen und europäischen Futtergetreidemarkt mit den jüngsten Regenfällen entspannt hat. Die aktuellen Ertragsprognosen für die Getreideernte in Europa bleiben positiv. Der EU-Prognosedienst MARS geht für die meisten Kulturen, mit Ausnahme von Sommergerste und Raps, von Erträgen über dem langjährigen Durchschnitt aus. Das sorgt für Sicherheit bei den Verarbeitern, die sich mit gedämpftem Engagement um die Bedarfsdeckung kümmern. Nur noch wenige Partien alterntiger Ware lassen sich absetzen, Aufpreise für prompte Lieferung werden aber nicht mehr gewährt. Allerdings sind auch die Läger der Erzeuger und des Erfassungshandels leer.
Neuerntig hat die jüngste Kursschwäche zu Rückzug der Verkäufer geführt. Versorgungsengpässe im Übergang auf die Ernte 2019 werden jetzt auch nicht mehr erwartet, soll doch die erste Gerste im Osten auf leichten Standorten in der nächsten Woche, im Südwesten Deutschlands Ende Juni/Anfang Juli gedroschen werden. Erste Gerstenlieferungen aus Tschechien und Südfrankreich erreichen deutsche Verarbeiter.
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Wienke von Schenck
Marktanalystin Getreide und Ölsaaten
Tel. (0228) 33805-351
Autorin von Fachbeiträgen und Analysen zum Getreide-, Futtermittel- und Ölsaatenmarkt, Referentin auf Veranstaltungen des Agribusiness, Mitarbeit in Fachgremien