Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Lebensmittel waren 2018 teurer

16.01.2019 Während im ersten Halbjahr die teureren Molkereiprodukte das Bild bestimmten, rückten in der zweiten Jahreshälfte die Folgen der Dürre mehr in den Fokus. Dennoch entspannte sich die Preissituation zum Jahresende hin.

Über das Jahr betrachtet, befand sich die Lebensmittelteuerungsrate auf dem Rückzug. Kosteten frische Lebensmittel 2017 noch 5,4 % mehr als im Vorjahr, so ging die Teuerungsrate 2018, dem AMI-Frischeindex zufolge, auf 2,8 % zurück. Erstmals seit Oktober 2016 lagen im Dezember 2018 die Verbraucherpreise unter dem Vorjahresniveau.

Uneinheitliche Entwicklung der Fleischpreise

Waren die Fleischpreise auf Verbraucherebene in den Monaten zuvor noch relativ stabil gewesen, erfolgten im März 2018 direkt zwei Preisrunden. Einzelne Schweinefleischartikel aus dem Basissortiment der Discounter wurden günstiger angeboten, da in den vorangegangenen Monaten die Schlachtschweinepreise stetig zurückgegangen waren. Rinderhackfleisch verteuerte sich dagegen im Preiseinstiegssegment. Die Grillsaison startete anschließend mit einem höheren Preisniveau als im Vorjahr. Zumindest klassische Artikel von Rind und Hähnchen kosteten mehr. Im September wurden die Preise für einige Geflügelartikel des Basissortimentes angehoben. Eine knappe Futtermittelsituation, Tierwohl und Logistik wurden als Gründe dafür genannt. Für Fleisch zahlten die Verbraucher 2018 somit 0,8 % und für Geflügel 2,2 % mehr als 2017.

Teuerung von Molkereiprodukte auf dem Rückzug

Bis in den Herbst hinein waren die höheren Preise für Molkereiprodukte hauptverantwortlich für die Teuerung frischer Lebensmittel. Deutsche Markenbutter kostete von Januar bis Juli 2018 teils deutlich mehr als im Vorjahr. Milch und Milchprodukte der weißen Linie wurden im Mai 2018 im Preis reduziert. Nach einer schwächeren Phase auf den vorgelagerten Stufen konnten die Molkereien die Konditionen nicht mehr halten, weshalb es zu diesen Reduzierungen kam. Auf Verbrauchebene wurde der Liter konventionell erzeugte Milch je nach Fettgehalt um 7 bzw. 9 Ct günstiger. Im Herbst erfolgte dagegen dann ein kleiner Preisaufschlag von 1 Ct/l.

Wie entwickelten sich die Verbraucherpreise bei Obst, Gemüse und Eiern? Eine ausführliche Analyse finden Sie im Markt aktuell Agribusiness. Sie sind noch kein Kunde? Dann nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich Ihren Zugang zum Expertenwissen.

Beitrag von Judith Dittrich
Marktexpertin Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex stabil im Juni

03.07.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe hat sich im Juni 2024 stabilisiert und liegt mit 135,5 Punkten nahezu auf dem Niveau des Vormonats. Während die Getreidepreise überwiegend nachgaben, entwickelten sich die im Teilindex Fleisch berücksichtigten Produkte uneinheitlich. Die Preise für Milch und Molkereiprodukte legten zu.   Mehr

Deutschland | Betriebsmittel | Preise

Stickstoffdünger regional gesucht

01.07.2024 (AMI) – Die Handelsaktivitäten am Düngemittelmarkt laufen auf Sparflamme.   Mehr

Europa | Getreide | Außenhandel

Kann Kasachstan EU-Importlücke schließen?

01.07.2024 (AMI) – Die EU hatte beschlossen, ab dem 01.07.2024 die Hartweizenimporte aus Russland mit 148 EUR/t zu besteuern.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Weltweiter Export von Vollmilchpulver zieht an

28.06.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 stiegen die weltweit gehandelten Mengen an Molkereiprodukten. Deutliche Zuwächse zeigte Vollmilchpulver, aber auch der Export von Käse und Molkenpulver lag im Plus. Magermilchpulver und Butter gaben hingegen nach.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Angebot

Rohstoffaufkommen anhaltend über Vorjahresniveau

27.06.2024 (AMI) – Der saisonale Rückgang der bundesweiten Milchanlieferung setzte sich Mitte Juni fort. Der Vorsprung gegenüber dem Vorjahr blieb dabei bestehen. An den Märkten für Industrierahm und Magermilch entwickelten sich die Preise Ende Juni leicht fester. Jene für Magermilchkonzentrat tendierten stabil.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen weiten Verluste aus

27.06.2024 (AMI) – Die US-Mais- und Weizennotierungen setzen ihren Abwärtstrend fort. Verbesserte Bedingungen in den USA und nachlassende Angebotssorgen erzeugen Druck.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Handel

Hohe Fleischpreise und wachsende Bedeutung von Alternativen

27.06.2024 (AMI) – Seit 2022 liegen die Schweinepreise auf einem davor ungekannten Niveau. Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine stiegen die Preise in allen Bereichen, 2023 folgte am Schlachtschweinemarkt ein Rekordjahr.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Vorschau

Exportmengen Produktübergreifend im Plus

27.06.2024 (AMI) – In ihrem aktuellen Food Outlook für das Jahr 2024 prognostiziert die FAO, dass der globale Handel mit Milchprodukten erneut leicht steigen wird. Insgesamt könnten 85 Mio. t in Milchäquivalent umgeschlagen werden, was einem Plus von 0,8 % gegenüber dem Jahr 2023 bedeuten würde.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinemarkt weiterhin ausgeglichen

26.06.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen fällt weiterhin klein aus, nur regional werden etwas mehr Tiere angeboten als zuletzt. Gleichzeitig ist die Nachfrage aber verhalten, der herrschende Bedarf kann problemlos gedeckt werden.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Uneinheitliche Impulse

26.06.2024 (AMI) – Auf der einen Seite üben schwache Kurse für Soja, Kanadaraps, Palm- und Rohöl etwas Druck auf die Notierungen aus. Auf der anderen Seite bleibt die Besorgnis um die Ölsaatenernte 24 aufgrund ungünstiger Bedingungen auf der Nordhalbkugel groß.   Mehr