Europa | Ölsaaten | Ernte

EU-Ölsaatenernte erneut kleiner

30.07.2019 (AMI) – Die Witterung macht der EU-Rapsernte 2019 einen Strich durch die Rechnung und drückt das Ergebnis auf ein 13-Jahrestief. Gleichzeitig soll die Sonnenblumenernte Rekordniveau erreichen.

Die EU-Ölsaatenernte wird zum zweiten Mal in Folge kleiner ausfallen als im Jahr zuvor. Die EU-Kommission schätzt die Erzeugung 2019 auf 31,7 Mio. t und damit nicht nur 4 % unter Vorjahreslinie, sondern auch 5 % kleiner als im langjährigen Mittel.

Besonders gravierend fällt das Minus für Raps aus. Gründe sind die trockenheitsbedingte Reduzierung der EU-Anbaufläche um 15 % und die schwachen Erträge, die vorläufig auf 30 dt/ha geschätzt werden. Das ergibt eine Rapsernte von knapp 18 Mio. t. Das sind 10% weniger als 2018 und gut 3 Mio. t weniger als im Durchschnitt der letzten Jahre. Die deutsche Rapsernte wird mit knapp 3 Mio. t auf einem erneut enttäuschend Niveau gesehen und hat mit 17% den niedrigsten Anteil an der EU-Erzeugung in den vergangenen 25 Jahren erreicht. Gleichzeitig wird die EU-Sojaerzeugung stabil bei 2,9 Mio. t gesehen, denn die Flächenausdehnung wird wohl durch die geringen Erträge kompensiert werden.

Demgegenüber erwartet die EU-Kommission eine größere EU-Sonnenblumenernte. Neben der 6 % größeren Anbaufläche, könnten sogar die Erträge noch ein leichtes Plus gegenüber Vorjahr erreichen, so dass mit geschätzten 10,7 Mio. t ein Rekordergebnis erzielt werden könnte.

Die Versorgungslücke ist bereits jetzt schon sichtbar. Wie wird sie aufgefüllt werden? Importe haben einen zunehmenden Anteil in den deutschen Ölmühlen, werden sie Raps aus Deutschland weiter verdrängen? Wird der Preiskampf zur Biodieselherstellung noch schärfer? Welche Auswirkungen hat die EU-Entscheidung Palmöl aus der Biodieselproduktion zu bannen? Wächst die Nachfrage nach Rapsschrot? Wie entwickelt sich die US-Sojaernte? Das sind Fragen, mit denen sich die AMI-Markexperten in den kommenden Wochen auseinandersetzen werden. Die Ergebnisse können Sie dann in Marktlagen und Analysen auf den Seiten des AMI Onlinedienstes Markt aktuell Ölsaaten und Bioenergie nachlesen. Dort erwarten Sie außerdem ausführliche Preistabellen und viele weitere aktuelle Informationen zu den Getreide-, Braugerste- und Futtermittelmärkten. Sichern Sie sich jetzt Ihren Informationsvorsprung und abonnieren Sie den Onlinedienst schon ab 3 Monaten Laufzeit noch heute. Hier geht es zum Shop.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Einsetzende Stabilisierung an den Pulvermärkten

28.03.2024 (AMI) – Die Abwärtsbewegung, die in den vergangenen Wochen die Märkte für Milch- und Molkenpulver bestimmte, ist in der Osterwoche zum Stillstand gekommen. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität und Molkenpulver wurden etwas niedriger notiert, die Notierungen für Vollmilchpulver und Magermilchpulver in Futtermittelqualität scheinen ihren Boden gefunden zu haben.   Mehr

Deutschland | Schweine | Import

Deutschland führt wieder mehr Schweine ein

27.03.2024 (AMI) – In den vergangenen Jahren wurden immer weniger Schweine nach Deutschland importiert. Dieser Trend hat sich im Jahr 2023 gedreht und die Einfuhren von Schweinen in unser Land steigen nun wieder.   Mehr

Welt | Vieh & Fleisch | Marktversorgung

Globaler Anstieg der Erzeugung von Hähnchenfleisch erwartet

27.03.2024 (AMI) – Für das Jahr 2024 wird in der aktuellen Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums eine Erhöhung der weltweiten Erzeugung von Hähnchenfleisch prognostiziert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis bleibt unverändert

27.03.2024 (AMI) – In der aktuellen verkürzten Werkwoche wird die Lage im Handel in Bezug auf die Marktkräfte als relativ ausgewogen beschrieben. Die Nachfrage gestaltet sich etwas ruhiger, passt aber zum bestehenden Kaufinteresse.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Soja zwischenzeitlich auf 7-Wochenhoch

27.03.2024 (AMI) – Die Sojakurse profitierten von den ungünstigen Witterungsbedingungen in Argentinien, wo die Sojaernte kurz bevorsteht. Der extreme Wettbewerb zu brasilianischen Sojabohnen sowie die schwindend geringe Nachfrage Chinas begrenzen allerdings den Anstieg.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Preis für Käse bleibt stabil

22.03.2024 (AMI) – Schnittkäse wurde Mitte März weiter umfangreich abgerufen. Die Lagerbestände blieben weiter niedrig. Preislich gab es keine Anpassungen.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Nachfrage nach US-Mais schwindet

21.03.2024 (AMI) – Mais und Weizen schließen auf Wochensicht nahe dem Niveau der Vorwoche. Die Nachfrage nach US-Partien schwindet angesichts der umfangreichen Konkurrenz am Weltmarkt.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Börsennotierungen

Weltmarktpreise für Butter steigen 2024 deutlich

21.03.2024 (AMI) – Im Januar und Februar des Jahres 2024 stiegen die Preise am Weltmarkt produktübergreifend. Insbesondere Butter legte dabei deutlich zu.   Mehr

Europa | Schweine | Erzeugung

Verringerung der Schweineschlachtungen in der EU

21.03.2024 (AMI) – Das Jahr 2023 war geprägt von einem europaweiten Rückgang der Schlachtungen von Schweinen. Insgesamt wurden in der EU von Januar bis Dezember knapp 220 Mio. Schweine geschlachtet.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Erstmals liegt die Lebensmittelteuerungsrate im negativen Bereich

21.03.2024 (AMI) – Das Jahr 2024 startete mit einer moderaten Inflationsrate für frische Lebensmittel. Im Februar zahlten die Verbraucher dann zum ersten Mal seit Dezember 2020 weniger für diese Produkte.   Mehr