Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Lebensmittelpreise waren 2019 stabil

15.01.2020 (AMI) – Trotz einiger hoher Preisaufschläge in verschiedenen Warengruppen konnten frische Lebensmittel von den Verbrauchern 2019 zu stabilen Preisen eingekauft werden. Einzelne Warengruppen waren günstiger als im Vorjahr und wirkten den Teuerungen entgegen.

In den beiden vorangegangenen Jahren fiel die Teuerung frischer Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, mit 6,0 % in 2017 und 3,0 % in 2018 deutlich höher aus. Im Jahr 2019 blieb das Preisniveau mit einer Teuerungsrate von 0,5 % dagegen relativ stabil. Zum Jahresanfang konnten frische Lebensmittel sogar günstiger eingekauft werden als im Vorjahr. In den Sommermonaten verteuerten sich diese zwischenzeitlich um 2,8 %. Insbesondere niedrigere Preise in den Warengruppen Milch, Milchprodukte, Eier und Obst wirkten den höheren Preisen von Fleisch, Gemüse und Kartoffeln entgegen.

Eierpreise sind zurückgegangen

Zu Beginn des Jahres 2018 waren die Eierpreise in Folge des Fipronil-Skandals und einer damit einhergehenden Angebotsverknappung gestiegen. Diese Erhöhung wurde Anfang 2019 wieder zurückgenommen. Die 10er Packung Eier kostete im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) dadurch das gesamte Jahr über 10 Ct weniger als 2018. Dabei wurden die Preise für die verschiedenen Haltungsformen im gleichen Umfang reduziert. Ware aus Bodenhaltung war somit für 1,19 EUR/10 St. erhältlich, Eier aus Freilandhaltung für 1,59 EUR/10 St. und Bio-Eier für 2,69 EUR/10 St.

Schweinefleischpreise zogen an

Obwohl bereits im März die Schlachtschweinepreise deutlich gestiegen waren und weit über dem Vorjahresniveau lagen, hatte dies im April noch keine Auswirkungen auf die Verbraucherpreise gehabt. In den folgenden Monaten verschärfte sich jedoch die Situation auf Erzeugerebene. Im Juni 2019 lagen die Einstandspreise der Schlachthöfe für die fertigen Mastschweine knapp 30 % über dem Vorjahresmonat. Einerseits wurden weniger Schweine geschlachtet, andererseits wurde mehr Ware nach China exportiert. Hier war aufgrund der grassierenden Afrikanischen Schweinepest und der damit verbundenen starken Produktionsausfälle die Nachfrage nach ausländischer Ware sehr hoch. Erst im Juli wurden die Preise für einige Schweinefleischartikel aus dem Basissortiment des LEH erhöht. Die Verbraucher zahlten unter anderem für Schweinefilet, Bratwurst und gemischtes Hackfleisch mehr. Letzteres kostete 20 Ct/kg mehr als einen Monat zuvor und damit 4,98 EUR/kg. Das Kilogramm frische grobe Bratwurst verteuerte sich um 50 Ct. Die Teuerungsrate für frisches Schweinefleisch stieg im Dezember sogar auf knapp 11 % und war damit einer der Treiber der Teuerung in der zweiten Jahreshälfte.

Wie sich die Verbraucherpreise in den anderen Frische-Warengruppen entwickelten haben, können Sie im Online-Dienst Markt aktuell Agribusiness lesen. Sie sind noch kein Kunde und möchten den Online-Dienst kennenlernen? Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Judith Dittrich
Marktexpertin Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Betriebsmittel | Preise

Stickstoffdünger regional gesucht

01.07.2024 (AMI) – Die Handelsaktivitäten am Düngemittelmarkt laufen auf Sparflamme.   Mehr

Europa | Getreide | Außenhandel

Kann Kasachstan EU-Importlücke schließen?

01.07.2024 (AMI) – Die EU hatte beschlossen, ab dem 01.07.2024 die Hartweizenimporte aus Russland mit 148 EUR/t zu besteuern.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Weltweiter Export von Vollmilchpulver zieht an

28.06.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 stiegen die weltweit gehandelten Mengen an Molkereiprodukten. Deutliche Zuwächse zeigte Vollmilchpulver, aber auch der Export von Käse und Molkenpulver lag im Plus. Magermilchpulver und Butter gaben hingegen nach.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Angebot

Rohstoffaufkommen anhaltend über Vorjahresniveau

27.06.2024 (AMI) – Der saisonale Rückgang der bundesweiten Milchanlieferung setzte sich Mitte Juni fort. Der Vorsprung gegenüber dem Vorjahr blieb dabei bestehen. An den Märkten für Industrierahm und Magermilch entwickelten sich die Preise Ende Juni leicht fester. Jene für Magermilchkonzentrat tendierten stabil.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen weiten Verluste aus

27.06.2024 (AMI) – Die US-Mais- und Weizennotierungen setzen ihren Abwärtstrend fort. Verbesserte Bedingungen in den USA und nachlassende Angebotssorgen erzeugen Druck.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Handel

Hohe Fleischpreise und wachsende Bedeutung von Alternativen

27.06.2024 (AMI) – Seit 2022 liegen die Schweinepreise auf einem davor ungekannten Niveau. Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine stiegen die Preise in allen Bereichen, 2023 folgte am Schlachtschweinemarkt ein Rekordjahr.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Vorschau

Exportmengen Produktübergreifend im Plus

27.06.2024 (AMI) – In ihrem aktuellen Food Outlook für das Jahr 2024 prognostiziert die FAO, dass der globale Handel mit Milchprodukten erneut leicht steigen wird. Insgesamt könnten 85 Mio. t in Milchäquivalent umgeschlagen werden, was einem Plus von 0,8 % gegenüber dem Jahr 2023 bedeuten würde.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinemarkt weiterhin ausgeglichen

26.06.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen fällt weiterhin klein aus, nur regional werden etwas mehr Tiere angeboten als zuletzt. Gleichzeitig ist die Nachfrage aber verhalten, der herrschende Bedarf kann problemlos gedeckt werden.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Uneinheitliche Impulse

26.06.2024 (AMI) – Auf der einen Seite üben schwache Kurse für Soja, Kanadaraps, Palm- und Rohöl etwas Druck auf die Notierungen aus. Auf der anderen Seite bleibt die Besorgnis um die Ölsaatenernte 24 aufgrund ungünstiger Bedingungen auf der Nordhalbkugel groß.   Mehr

Welt | Schweine | Marktprognose

Rückgang der globalen Produktion von Schweinefleisch erwartet

26.06.2024 (AMI) – Weltweit dürfte die Erzeugung von Schweinefleisch im laufenden Jahr um knapp 1 % zurückgehen. Dabei werden für die einzelnen Regionen unterschiedliche Entwicklungen prognostiziert.   Mehr