Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Frische Lebensmittel verteuerten sich auch 2021

10.01.2022 (AMI) – Bereits 2020 waren die Lebensmittelpreise gestiegen. Diese Entwicklung setzte sich auch im zweiten Jahr der Pandemie fort. Die Lebensmittelpreise zogen im Jahresverlauf 2021 weiter an.

Die Frische-Warengruppen verteuerten sich im vergangenen Jahr, dem AMI-Frischeindex zufolge, um 2,8 % gegenüber dem Vorjahr. Bis auf Kartoffeln kosteten alle frische Lebensmittel mehr. Die höchsten Preisaufschläge verzeichneten dabei Eier. Verschiedene Preisrunden hatten im Jahresverlauf dazu geführt, dass sich einige Artikel im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) verteuerten. Unter anderem waren so die Preise in den Warengruppen Eier, Geflügel, Rindfleisch, Molkereiprodukte und Schweinefleisch gestiegen. Hinzu kamen ungünstige Witterungsbedingungen, die sich teilweise negativ auf die Ernten auswirkten. Darüber hinaus wirkte die Mehrwertsteuersenkung aus dem zweiten Halbjahr 2020 als Basiseffekt nach. Damals wurde die Mehrwertsteuer für Lebensmittel von 7 auf 5 % gesenkt. Das reduzierte Preisniveau von Juli bis Dezember 2020 verstärkte somit die Lebensmittelteuerung im zweiten Halbjahr 2021. Demnach hat die Teuerungsrate auch erst zur zweiten Jahreshälfte 2021 deutlicher angezogen. Seit Juli schwankte diese zwischen 3 und 7 %, nachdem sie in den ersten sechs Monaten noch relativ moderat ausgefallen war.

Umstellung auf eine Haltung ohne Kükentöten

Eier verteuerten sich auf Verbraucherebene über zwei Preisrunden im April und Juli 2021. In der Regel erfolgen Preisänderungen in dieser Warengruppe kontraktbedingt nur zum Jahreswechsel. Diese waren Anfang 2021 jedoch ausgeblieben. Grund für diese unterjährigen Preisaufschläge waren die höheren Kosten durch das vermehrte Umstellen auf eine Haltung ohne Kükentöten. Seit diesem Jahr ist das Töten männlicher Küken in Deutschland nicht mehr erlaubt. Die entstandenen Mehrkosten aufgrund dieser Umstellung wurden somit teils an den Verbraucher weitergegeben. Ware aus Bodenhaltung kostete damit im Preiseinstiegssegment zum Jahresende 1,59 EUR/10 St., Freilandware war für 1,99 EUR/10 St. erhältlich und Bio-Eier für 2,99 EUR/10 St. Die Verbraucherpreise für Eier stiegen aufgrund dieser Anpassungen um 11 % über das Vorjahresniveau.

Im gleichen Zuge verteuerten sich auch verschiedene Geflügelartikel im Preiseinstiegssegment des LEH. Unter anderem kosteten Hähnchenschnitzel, -schenkel und Putenschnitzel nach diesen Anpassungen mehr. Grund für die Erhöhungen waren vor allem die gestiegenen Erzeuger- und Futterpreise. Die vermehrten Kosten wurden somit auch hier an die Verbraucher weitergegeben. Insgesamt verteuerte sich Geflügel dadurch um rund 6 % gegenüber dem Vorjahr.

Mehr Informationen zu den Preisentwicklungen der weiteren Frische-Warengruppen, wie Fleisch, Molkereiprodukte, Obst und Gemüse, finden Sie in unserem Online-Dienst Markt Aktuell Agribusiness. Erfahren Sie außerdem im interaktiven AMI Web-Seminar AgrarDatenManager Verbraucherforschung mehr über die Hintergründe des Verbraucherpreisspiegels der AMI. Melden Sie sich jetzt noch zum dreiteiligen Web-Seminar an und nutzen Sie die Chance eines intensiven Austauschs mit den Referenten.


Beitrag von Judith Dittrich
Marktexpertin Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Milch & Milchprodukte | Börsennotierungen

Preise für Butter deutlich im Plus | MI-I-108

19.07.2024 (AMI) – Sofern man Butter bei der Betrachtung zunächst außen vor lässt, setzten die Preise für Voll- und Magermilchpulver sowie Käse ihren ruhigen Verlauf im ersten Halbjahr von 2024 weitestgehend fort.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Kennzahlen

Deckungsbeitrag wieder erhöht

19.07.2024 (AMI) – Mit den steigenden Milcherzeugerpreisen legte auch der Grunderlös auf den Höfen zu. Bei schwankenden Kosten erhöhte sich die Marge. Damit können die Landwirte gegenüber dem Vorjahr mit leicht steigenden Deckungsbeiträgen rechnen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizenkurse rutschen weiter ab

18.07.2024 (AMI) – Angesichts der fortschreitenden Weizenernte auf der Nordhalbkugel geraten die Kurse zunehmend unter Druck. Die kurzfristige Belebung der internationalen Nachfrage bietet nur wenig Unterstützung, da EU-Partien gegenüber anderen Herkünften meist das Nachsehen haben.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Pulvermärkte im Sommermodus

18.07.2024 (AMI) – Die Nachfrage an den Pulvermärkten war Mitte Juli ferienbedingt ruhig und das Neugeschäft hielt sich in Grenzen. Dies galt vor allem für Magermilchpulver, das zu schwächeren Preisen gehandelt wurde. Vollmilchpulver tendierte im Zuge der hohen Zukaufpreise fester. Bei Molkenpulver waren die Preise zumeist unverändert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

17.07.2024 (AMI) –Ein kleines Angebot und eine zugleich ruhige Nachfrage bestimmen aktuell den Schlachtschweinemarkt. Die Mengen scheinen dabei noch einmal geringfügig zurückzugehen, reichen für den herrschenden Bedarf aber aus. Entsprechend bleibt die Preisempfehlung bei 2,10 EUR/kg.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenkurse im Sinkflug

17.07.2024 (AMI) – Die US-Sojakurse geben angesichts der schwachen Nachfrage und der Aussicht auf eine große US-Ernte weiter nach. Günstige Vegetationsbedingungen könnten den Zustand der Feldbestände in den US-Anbaugebieten weiter verbessern.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Preise

Dynamische Märkte zur Rapsernte

16.07.2024 (AMI) – Die Rapsernte in Deutschland hat begonnen. Das zunehmende Angebot und die verbesserten Angebotsaussichten am Weltmarkt setzen die Preise unter Druck. Dabei sind die Ölmühlen auf umfangreiche Importe angewiesen und die Rapsernte in Deutschland und der EU fällt wesentlich kleiner aus als 2023.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Sinkende Milchviehbestände in Deutschland | MI-I-190

12.07.2024 (AMI) – Der Strukturwandel in Deutschland setzt sich weiter fort. Dies ergab die jüngste Viehbestandserhebung, die das Statistische Bundesamt zum Stichtag am 03. Mai 2024 durchgeführt hat und jetzt veröffentlichte.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Zahl der Milchviehbetriebe sinkt

12.07.2024 (AMI) – Im Mai 2024 sank die Zahl der Rinder in Deutschland deutlich und auch die Haltungen von Milchkühen nahmen ab. Gleichzeitig stieg die Herdengröße leicht an.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen geben nach

11.07.2024 (AMI) – Günstige Vegetations- und Erntebedingungen belasten die US-Mais- und Weizennotierungen. Zudem rechnen die Marktteilnehmer mit einem größeren globalen Angebot.   Mehr