Deutschland | Futtergetreide | Marktversorgung

Gerste, das Produkt der Stunde

22.02.2018 (AMI) – Das häufig zitierte „Futtergerste kostet so viel wie Brotweizen“ trifft nur auf sehr wenig Handelsstandorte zu. Nichtsdestotrotz verzeichnet Gerste den größten Zuspruch und überhaupt Preisauftrieb.

Alles spricht von knapper Gerste und Preisauftrieb, aber das lässt sich an den Erzeugerpreisen nur vereinzelt ablesen. Dabei gibt es nicht einmal ein Nord-Süd- oder Ost-West-Gefälle. Im Schnitt legten in Deutschland die Erfasserpreise um 1 EUR/t auf 141,50 EUR/t zu, wobei das Plus von 4,50 EUR/t im Kammergebiet-Weser-Ems schon besonders heraussticht. Im Vergleich zum Vorjahr macht das allerdings einen Abstand von bundesweit 7,50 EUR/t aus. In Weser-Ems sogar von 14,50 EUR/t.

Auf Großhandelsebene ist der kurzzeitig ausgelöste Gerstenhype eher an den Exportstandorten im Preis erkennbar als im Inland. So zeigte sich franko Holland in den vergangenen Tagen ein Anstieg von 5 EUR/t auf 167 EUR/t, während franko Niederrhein und Westfalen unverändert 165 EUR/t genannt werden. Auslöser der Preisphantasien war der jüngste Zuschlag aus Saudi-Arabien über 960.000 t Gerste zur Lieferung im April/Mai 2018 vor dem Wochenende zu einem Preis von umgerechnet 197 EUR/t c&f. Da auch europäische Anbieter zum Zuge gekommen sind, wurde Gerste rege gesucht und löste dabei vor allem in den Exportstandorten einen deutlichen Preisauftrieb aus, der Futtergerste auf das Niveau von Brotweizen hob. So sollen franko Hamburg 165-166 EUR/t für beide im Gespräch gewesen sein.

Aber der Nachfragebelebung wurde mit den hohen Forderungen wieder der Schwung genommen, bereits gegen Wochenmitte flauten die Umsätze spürbar ab. Das kann allerdings auch daran gelegen haben, dass die Anbieter der regen Nachfrage nichts entgegenzusetzen hatten. Warum? Das erfahren Sie in der vollständigen Marktlage zu Futtergetreide, die sie auf den Seiten des AMI-Onlinedienstes Markt aktuell Getreide finden. Sie sind noch kein Kunde? Dann besuchen Sie uns gleich im Shop und sichern auch Sie sich Zugang zum Expertenwissen.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Die 50-Cent-Marke fällt

04.05.2023 (AMI) – Die Molkereien in Deutschland haben ihre Auszahlungsleistung im März nochmals massiv zurückgenommen. Je nach abnehmenden Unternehmen erhielten die Milchviehbetriebe zwischen 1,5 und 10,0 Ct weniger für ihren konventionell erzeugten Rohstoff.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

03.05.2023 (AMI) – Trotz des Feiertages in der laufenden Woche ist das Angebot an Schlachtschweinen alles andere als zu groß. Die Mengen lassen sich zügig vermarkten, vereinzelt wird sogar von etwas knapperen Mengen gesprochen.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse knapp unter Vorwoche

03.05.2023 (AMI) – Die europäischen Rapsnotierungen stehen weiterhin besonders unter dem Druck der regen EU-Importe.   Mehr

Welt | Rinder | Tierbestand

Größter Rinderhalter der Welt ist Indien

03.05.2023 (AMI) – Weltweit befindet sich Indien im Jahr 2022 auf Platz 1 der Liste der größten Rinderhalter. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Brasilien und China.   Mehr

Welt | Schweine | Tierbestand

In China global die meisten Schweine gehalten

03.05.2023 (AMI) – Weltweit betrachtet steht in China der größte Teil der auf der Erde gehaltenen Schweine. Mit einem Anteil von über der Hälfte aller Schweine belegt den ersten Platz in der Liste der TOP 10 der Schweinehalter in der Welt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Strukturdaten

Neu erschienen: Die Markt Bilanz Milch

02.05.2023 (AMI) – Die Märkte für Milch- und Molkereiprodukte sind fest in das vergangene Jahr gestartet. Begrenzte Verfügbarkeiten bei gestiegener Nachfrage haben die Preise auf immer neue Höchstwerte getrieben. Doch mit einem erhöhten Rohstoffaufkommen setzte in der zweiten Jahreshälfte der Kurswechsel ein und die Preise sind bis ins Frühjahr 2023 unter das Vorjahresniveau gefallen.   Mehr

Europa | Getreide | Außenhandel

An der Ostgrenze erstickt die EU an ukrainischem Getreide

02.05.2023 (AMI) – In Polen wird eine Rekordmenge an Getreide zum Ende des Wirtschaftsjahres erwartet.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex gibt weiter nach

28.04.2023 (AMI) – Mit 180 Punkten verzeichnet der AMI-Rohstoffindex im Vergleich zum Vormonat ein Minus von rund 4,1 % und den sechsten Rückgang in Folge. Die Erzeugerpreise für Agrarrohstoffe tendierten im April auf breiter Front schwächer. Lediglich Schlachtschweine befestigten sich.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchaufkommen gestiegen

28.04.2023 (AMI) – Anfang 2023 hat die Milchanlieferung in der EU-27 sowohl saisonal als auch im Vorjahresvergleich zugenommen. Der Vorsprung gegenüber 2022 hat sich dabei im Februar leicht abgeschwächt. In den Mitgliedstaaten waren die Entwicklungen dabei uneinheitlich.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse unter Druck

27.04.2023 (AMI) – Die Situation am Schwarzen Meer, die Erwartungen eines reichlichen Angebots sowie günstige Vegetationsbedingungen drücken die Kurse.   Mehr