Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Moderate Lebensmittelteuerung im Juni

30.06.2021 (AMI) – In den vergangenen Monaten haben die Verbraucherpreise stetig angezogen. Dies gilt jedoch nicht für alle Warengruppen. Getrieben wird die Inflation aktuell vor allem von teurerer Energie. Die Lebensmittelpreise entwickeln sich dagegen im Juni unterdurchschnittlich.

Für frische Lebensmittel liegen die Verbraucherpreise, dem AMI-Frischeindex zufolge, in den ersten vier Juniwochen nur 0,5 % über dem Vorjahresniveau. Damit fällt die Lebensmittelteuerung im Frische-Bereich aktuell moderat aus. Dem Statistischen Bundesamt zufolge steigen die Nahrungsmittelpreise insgesamt im Juni voraussichtlich 1,2 % über das Vorjahresniveau. Damit liegt dieser Bereich unter der Gesamtinflationsrate von 2,3 %. Getrieben wird die Inflation von teurerer Energie (9,4 %). Gleich zwei Effekte kommen hierbei zum Tragen. Die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe hat die Energiepreise steigen lassen. Zusätzlich kommt noch das deutlich niedrigere Preisniveau aus dem vergangenen Jahr hinzu.

Unveränderte Preissituation bei tierischen Produkten

Bei frischen Lebensmitteln sind die höchsten Preisaufschläge gegenüber dem Vorjahr bei Eiern und Geflügel zu sehen. Das sind allerdings Auswirkungen von Preisanpassungen aus den vergangenen Monaten. Eier im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) hatten sich im April 2021 verteuert. Der Grund hierfür war die vermehrte Sortimentsumstellung auf eine Produktion ohne Kükentöten. Der dadurch entstehende Mehraufwand spiegelt sich seitdem in den höheren Verbraucherpreisen wider. Ebenso verteuerten sich einzelne Geflügelartikel des Preiseinstiegssegments im April. Hier waren höhere Erzeuger- und Futterpreise der Grund für diese Anpassung. Im Juni erfolgten weder für Eier noch für Geflügel weitere Änderungen.

Obst und Gemüse sind günstiger

Den höheren Eier- und Geflügelpreisen stehen niedrigere Preise in den Warengruppen Obst, Gemüse und Kartoffeln gegenüber. Der Markt ist hier aktuell besser aufgestellt als im vergangenen Sommer. Erstmals in diesem Jahr liegen die Obstpreise in den ersten Juniwochen (-2,1 %) unter dem Vorjahresniveau. Bis auf Steinobst, wie Pfirsiche und Nektarinen, können alle Segmente günstiger eingekauft werden. Die Verbraucherpreise für Gemüse liegen in den ersten vier Juniwochen 1,3 % unter dem Vorjahresniveau. Niedrigere Preise bei Spargel, Frucht- und Kohlgemüse ziehen den Gemüseindex nach unten. Zum Saisonende konnten die Verbraucher Spargel 5 % günstiger einkaufen als vor einem Jahr. Der Markt war ausreichend versorgt.

Wenn Sie Informationen zur Preisentwicklung von frischen Lebensmitteln auf Verbraucherebene benötigen, nehmen Sie Kontakt mit den Marktexperten der Verbraucherforschung auf.

Beitrag von Judith Dittrich
Marktexpertin Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Frühkartoffeln | Marktprognose

Angespannter Frühkartoffelmarkt

25.05.2023 (AMI) – Der Markt für Speisefrühkartoffeln ist dieses Jahr sehr fest. Angebots-, Nachfrage- und Preisentwicklungen beleuchtet die AMI-Chartsammlung „Fakten und Trends zum Speisefrühkartoffelmarkt“.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Pulverpreise leicht fester

25.05.2023 (AMI) – An den Pulvermärkten ging es Ende Mai Hin und Her, von ruhig bis belebt waren alle Tendenzen dabei. Auf den leicht erhöhten Preisniveaus nahm das Kaufinteresse teils wieder ab. Die Preise tendierten stabil bis fester.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Knappes Angebot lässt Schweinepreis steigen

24.05.2023 (AMI) – Die zur Vermarktung anstehenden Schlachtschweine werden in dieser Woche recht flott abgenommen. Die Angebotsmengen entwickeln sich leicht rückläufig und reichen nicht immer für die Nachfrage aus.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenaussaat schreitet zügig voran

24.05.2023 (AMI) – Die günstigen Aussaatbedingungen in den US-Anbaugebieten sowie die schwindende Nachfrage nach US-Partien am Weltmarkt setzen die Kurse unter Druck.   Mehr

Deutschland | Futtermittel | Preise

Alles billiger – außer Grassilage

22.05.2023 (AMI) – Im Mai 23 setzt sich der Preisrückgang für Mischfutter fort und spiegelt so die sinkenden Rohstoffkosten wider.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Kaum Spielraum für Preisbewegungen

19.05.2023 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen ist weiterhin klein, reicht für den herrschenden Bedarf aber zumeist aus. Mit dem Feiertag in der laufenden Woche gibt es zwar kleinere Impulse vom Fleischmarkt, zugleich fehlt aber auch ein Schlachttag.   Mehr

Deutschland | Käse | Verbrauch

Verbrauch von Käse rückläufig

19.05.2023 (AMI) – Der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse in Deutschland hat 2022 wieder abgenommen, nachdem er im Jahr zuvor ein Allzeithoch erreicht hatte. Insbesondere der Konsum von Frischkäse ist deutlich zurückgegangen.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Käsemarkt stabil

17.05.2023 (AMI) – Am Markt für Schnittkäse haben sich in der aktuellen Berichtswoche die stabilen Tendenzen fortgesetzt. Der Lebensmitteleinzelhandel fragte umfangreich Ware ab, zusätzliche Nachfrage bestand jedoch kaum. Die Notierung blieb weiter unverändert.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais rutscht ab, Weizen legt zu

17.05.2023 (AMI) – Vor dem Hintergrund einer schnellen US-Maisaussaat geraten die Notierungen unter Druck, während die Angebotssorgen aufgrund der ungewissen Situation in der Schwarzmeerregion die Weizennotierungen treiben.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps fällt im schwachen Umfeld auf 29-Monatstief

17.05.2023 (AMI) – Rückläufige US-Soja- und Rohölkurse ziehen die europäischen Rapsnotierungen nach unten. Die weiterhin regen EU-Rapsimporte erhöhen den Druck zusätzlich.   Mehr