Deutschland | Schweine | Verbraucherpreise

Schweinefleisch verteuert sich für Verbraucher

26.02.2020 (AMI) – Die Preise für einige Schweinefleischartikel sowie für Artikel aus dem Wurstbereich sind auf Verbraucherebene im Februar erneut gestiegen. Bereits im Sommer 2019 hatten die Verbraucherpreise in diesen Warengruppen angezogen.

Obwohl die inländische Nachfrage nach Schweinefleisch schwächelt, sind Anfang Februar die Preise für einige Artikel im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) gestiegen. Verteuert haben sich unter anderem Schnitzel, Filet, Gulasch und frische grobe Bratwurst vom Schwein sowie gemischtes Hackfleisch. Letzteres kostet im Preiseinstiegssegment nun 5,58 EUR/kg statt 4,98 EUR/kg wie noch einen Monat zuvor. Das Kilogramm Schweinegulasch hat sich auf Discountniveau sogar um 1,00 EUR auf 6,98 EUR verteuert. In der Warengruppe Fleischwaren kosten seit Anfang des Monats unter anderem Salami, Fleischwurst, Schinken, Leberwurst und Wiener Würstchen mehr. Die 200-Gramm-Packung geschnittener Kochschinken hat sich beim führenden Discounter um 10 Ct verteuert und kostet somit 1,49 EUR.

Aufgrund der aktuellen Preisrunde liegt die Teuerungsrate für Schweinefleisch basierend auf den ersten drei Februarwochen, dem AMI-Frischeindex zufolge, bei etwa 16 %. Fleischwaren kosten durchschnittlich 12 % mehr als im Februar 2019. Seit Ende des vergangenen Jahres sind die höheren Schweinefleischpreise maßgeblich für die Lebensmittelteuerung verantwortlich. Dies wird sich im aktuellen Monat nochmal verstärken. Frische Lebensmittel werden sich im Februar voraussichtlich um etwa 5 % verteuern. Im Jahresdurchschnitt 2019 hatte die Teuerungsrate für frische Lebensmittel gerade mal bei 0,5 % gelegen.

Geringere Produktion und höherer Export

Die Preissteigerungen auf Verbraucherebene sind jedoch nicht unbegründet. So wurden, dem Statistischen Bundesamt zufolge, 2019 etwa 3 % weniger Schweine in Deutschland geschlachtet. Steigende Schlachtgewichte ermöglichten jedoch, dass zumindest ein Teil des Rückganges ausgeglichen werden konnte. Vielmehr wirkt sich allerdings der erhöhte Bedarf an Schweinefleisch in China auf die Preise aus. Aufgrund der grassierenden Afrikanischen Schweinepest in China ist der dortige Importbedarf deutlich gestiegen. Deutschland hat deshalb im vergangenen Jahr, dem Statistischen Bundesamt zufolge, etwa 70 % mehr Schweinefleisch nach China exportiert als im Jahr zuvor.

Wenn Sie Informationen zur Preisentwicklung von weiteren frischen Lebensmitteln auf Verbraucherebene benötigen, nehmen Sie Kontakt mit den Marktexperten der Verbraucherforschung auf.

Beitrag von Judith Dittrich
Marktexpertin Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Import

Deutschland führt wieder mehr Schweine ein

29.05.2024 (AMI) – Die Einfuhren von Schweinen nach Deutschland sind in diesem Jahr ausgeweitet worden. Damit setzt sich der steigende Trend bei den deutschen Schweineimporten aus dem Jahr 2023 fort.   Mehr

Deutschland | Rinder | Export

Deutsche Exporte von Rindern ausgeweitet

29.05.2024 (AMI) – Bereits im vergangenen Jahr wurden die Rinderausfuhren aus Deutschland erhöht. Dieser Trend setzte sich in den ersten vier Monaten im Jahr 2024 fort.   Mehr

Europa | Getreide | Verarbeitung

Anhaltender Druck von Politik und Marktkrisen

28.05.2024 (AMI) – Die industrielle Mischfutterproduktion in der EU-27 ging 2023 im Vergleich zum Vorjahr erneut zurück.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Sehr uneinheitliche Vegetations- und Erntebedingungen

28.05.2024 (AMI) – Hinsichtlich des globalen Durchschnittsertrages für Weizen hat sich mit 35,4 dt/ha gegenüber dem Vorjahresergebnis von 35,8/ha nur geringfügig etwas verändert.   Mehr

Deutschland | Frühkartoffeln | Marktversorgung

Hochspannung am Frühkartoffelmarkt

27.05.2024 (AMI) – Die Versorgungslage mit Speisefrühkartoffeln ist erneut prekär. Wie das kam und was es für die kommenden Wochen bedeutet, beleuchtet die AMI-Chartsammlung „Fakten und Trends zum Speisefrühkartoffelmarkt“.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Russlands Ernteschätzungen schrumpfen

24.05.2024 (AMI) – Auswinterungsschäden aufgrund von spätem Frost sowie unzureichende Niederschläge in wichtigen Weizenanbaugebieten drücken die Erntewartungen in Russland. Als wichtigster Anbieter am Weltmarkt führt das auf der einen Seite zur Beunruhigung, auf der anderen Seite wittern andere Exportländer wie die EU, die USA oder Kanada steigende Chancen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Bangen um das Weizenangebot 2024/25

23.05.2024 (AMI) – An den Wettermärkten geht es aktuell richtig heiß her, so dass den bislang steigenden europäischen Weizenkursen stürmische Zeiten bevorstehen.   Mehr

Europa | Rohmilch | Erzeugerpreise

Auszahlungsleistung in der EU-27 gesunken

23.05.2024 (AMI) – Die Milcherzeugerpreise in der EU-27 gaben im ersten Quartal 2024, gegenüber dem Vorjahreszeitraum, deutlich nach.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchanlieferung mit Schwankungen

23.05.2024 (AMI) – Die Milchanlieferung in Deutschland nahm zuletzt weiter zu. Insgesamt stand den Molkereien im ersten Quartal dieses Jahres jedoch weniger Milch zur Verfügung als im Vorjahreszeitraum.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Nachfrage

Preise für Milchpulver legen zu

23.05.2024 (AMI) – Die Märkte für Milchpulver in Lebensmittelqualität präsentierten sich Mitte Mai in festerer Verfassung als in den Wochen zuvor. Futtermittelware wurde nach wie vor ruhig gehandelt. Die Preise legten leicht zu, unter anderem auch aufgrund der anziehenden Preise für Fett und Eiweiß.   Mehr