Welt | Getreide | Marktversorgung

USDA-Bericht schickt Weizenkurse auf Talfahrt

18.11.2019 (AMI) – Unerwartet umfangreiches Weltweizenangebot belastet die Notierungen in Chicago, während die Maisschätzung weniger Korrekturen aufwies als erwartet.

In seiner jüngsten Versorgungsschätzung erwartet das US-Landwirtschaftsministerium USDA einen noch üppigeren globalen Weizenmarkt als bisher. Neben höheren Anfangsbeständen wurden auch noch einmal die Ernteschätzungen nach oben korrigiert, so dass selbst bei etwas größerem Verbrauch die Endbestände noch stärker wachsen dürfte als bislang erwartet. Die globale Weizenerzeugung wird aktuell bei 765,6 Mio. t gesehen. Dem steht eine globale Verbrauchsschätzung von 755 Mio. t gegenüber, was zu einem Anstieg der Endbestände auf eine Rekordhöhe von 288 Mio. t führt. Da die Marktbeteiligten an der Börse mit einer Korrektur nach unten gerechnet hatten, gaben die Terminkurse in Chicago nach Bekanntgabe des Berichtes nach.

Angebot und Nachfrage nach Gerste so hoch wie vor einem Vierteljahrhundert

Die guten alten Zeiten scheinen zurück, als Gerste noch über 10 % des Weltgetreidemarktes ausmachte, denn das USDA schätzt für 2019/20 die globale Produktion und den Verbrauch auf ein Niveau wie zuletzt vor 25 Jahren. Und auch wenn die Gerstenvorräte in der jüngsten USDA-Prognose nicht mehr so hoch sind wie noch im Vormonat geschätzt, es sollen am Ende des Wirtschaftsjahres mehr übrigbleiben als in den beiden Jahren zuvor. Vor allem in Russland und Saudi-Arabien bleiben voraussichtlich am Ende des Wirtschaftsjahres weniger übrig als bislang erwartet. Hinsichtlich der globalen Gerstenproduktion gab es nur wenig Änderungen, die sich zudem fast ausgleichen. Die Ernteschätzung in Argentinien, Australien und der Türkei wurden gekürzt, die für die EU-28 und die Ukraine erhöht. So liegt die Prognose aktuell bei 155,8 Mio. t Gerste weltweit, und damit auf dem höchsten Stand seit 25 Jahren. Gleichzeitig wächst aber auch die Nachfrage weiter. Nach einem Tiefstand 2018/19 werden für das laufende Wirtschaftsjahr 2019/20 über 152 Mio. t avisiert. In nahezu allen gerstenerzeugenden Ländern wird der Verbrauch gegenüber Vorjahr zunehmen. Am stärksten in der EU-28, aber auch Russland, China und möglicherweise Saudi-Arabien.


Die ausführliche Analyse können Sie im Markt aktuell Getreide nachlesen. Sie sind noch kein Kunde und möchten den Onlinedienst Markt aktuell Getreide kennenlernen? Bestellen Sie jetzt ihr Abonnement.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Fester Dollar kompensiert Kursminus

18.04.2024 (AMI) – Ungünstige Bedingungen in den südamerikanischen Maisanbaugebieten können die Kurse nicht stützen, denn die Prognosen zu den Ernten sind widersprüchlich. Weizen verliert angesichts des festen US-Dollars sowie umfangreicher US-Vorräte.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Uneinheitliche Preisentwicklung

18.04.2024 (AMI) – Den Höchstpreisen im Jahr 2022 folgte Anfang 2023 zunächst eine Preiskorrektur. Eine Erholung ließ lange auf sich warten.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Markt für Käse ausgeglichen

18.04.2024 (AMI) – Die Abrufe von Schnittkäse zogen Mitte des Monats leicht an. Dabei hielten sich Angebot und Nachfrage die Waage. Dies führte zu stabilen Preisen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Druck der Schlachtunternehmen nimmt zu

17.04.2024 (AMI) – Wie in der Vorwoche wird der Schlachtschweinemarkt mehrheitlich als ausgeglichen eingestuft. Regional sind die Mengen etwas zu umfangreich, teilweise drosseln die Schlachtunternehmen ihre Aktivitäten und erhöhen den Druck.   Mehr

Deutschland | Rinder | Marktversorgung

Leichte Ausweitung der Erzeugung von Rindfleisch erwartet

17.04.2024 (AMI) – Besonders im Jahr 2022 war eine rückläufige Produktion von Rindfleisch zu beobachten. In den vorläufigen Zahlen für die erzeugte Menge 2023 und in der Schätzung für das laufende Jahr deutet sich eine geringfügige Erhöhung an.   Mehr

Deutschland | Schweine | Marktversorgung

Leicht rückläufige Schweinefleischproduktion erwartet

17.04.2024 (AMI) – Das Aufkommen an Schlachtschweinen dürfte auch im Jahr 2024 sinken. Entsprechend wird bei der Erzeugung von Schweinefleisch eine erneute Verringerung prognostiziert.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Schwacher Euro stützt Raps

17.04.2024 (AMI) – Während die Befürchtungen um eine noch kleinere EU-Rapsernte aufgrund der aktuell ungünstigen Witterungsbedingungen kaum Kurswirkung erzielen, stützt der sehr schwache Eurokurs.   Mehr

Europa | Getreide | Marktprognose

Reichliche Niederschläge reduzieren Areal der Winterungen

15.04.2024 (AMI) – Der EU-Branchenverband Coceral erwartet im März 24 für die EU-27 eine Getreideernte 2024 von insgesamt 275,2 Mio. t.   Mehr

Europa | Getreide | Außenhandel

Erste Hürden gegenüber ukrainischen Importen

15.04.2024 (AMI) – Die Verhandlungsführer des Ratsvorsitzes und des Europäischen Parlaments haben sich vorläufig darauf geeinigt, die Aussetzung der Einfuhrzölle und -kontingente für ukrainische Ausfuhren in die EU um ein weiteres Jahr bis zum 05.06.2025 zu verlängern.   Mehr

Deutschland | Getreide | Angebot

Jetzt anmelden zum AMI Web-Seminar Ölsaaten

15.04.2024 (AMI) – Die Rapspreise klettern langsam aus dem Keller während bei Sojabohnen wenig Luft nach oben ist. Hier drückt das reichliche Angebot auf die Kurse. Bei Raps sieht es mit der Marktversorgung knapper aus und auch bei Palmöl geht es aufgrund eines limitierten Angebots aufwärts.   Mehr