Deutschland | Getreide | Preise

Neue AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel

11.04.2024 (AMI) – Teils qualitativ und quantitativ schlechte Ernten, der Krieg in der Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten mit Beeinträchtigungen der Schifffahrtswege beeinflussten die Getreide- und Ölsaatenmärkte. In der Saison 2023/24 überwogen bisher die schlechten Nachrichten. Die Warenströme haben sich verändert mit viel Bewegung an den Märkten. Die Preise gingen auf Talfahrt und stecken im Keller fest. Es ist eine turbulente Zeit für die Branche.

Ungünstige Vegetationsbedingungen, schlechte Ernte, massiver Kursrückgang, großer Importdruck, fehlendes Exportventil – am Getreidemarkt 2023/24 überwogen die schlechten Nachrichten. Der Mangel an guten Qualitäten führte bereits während der Ernte zu lebhafter Bedarfsdeckung der Verarbeiter, beruhigte sich aber schnell wieder, da sich auch über Importe eine ausreichende Versorgung abzeichnete. Allein von Juli 23 bis Januar 24 erhöhte sich die Einfuhr an Weizen im Jahresvergleich um mehr als ein Drittel, Roggen wurde sogar 62 % umfangreicher geliefert. Selbst Gerste erreichte in Deutschland ein überdurchschnittliches Volumen. Nur Mais wurde weniger importiert. Allerdings kam davon deutlich mehr aus der Ukraine, die auch 36 % mehr Weizen lieferte. Daher blieb ein angebotsbedingter Preisanstieg in Deutschland für die meisten Getreidearten aus, mit zwei Ausnahmen: Braugerste und Hafer. Hier gab es wenig alternatives Angebot über Importe, so dass die Preise kräftig stiegen. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte erreichten die Gebote für Qualitätshafer mit über 245 EUR/t frei Erfasserlager ein Niveau, dass sogar Eliteweizen überstieg. Erzeuger nahmen das zum Anlass ihre Anbauflächen zur Ernte 24 auszudehnen. Allein die Haferfläche könnte gegenüber 2023 um 6 % zulegen. Für Braugerste wird sogar mit 40 % gerechnet, was allerdings auch auf den sehr schlechten, weil zu nassen Aussaatbedingungen für die Winterungen resultiert. Das erweitert die zur Verfügung stehenden Flächen für Sommerrungen.

Aber nicht nur die Preise haben sich stark verändert. Das AMI-Expertenteam hat ausführlich Fakten und Daten zusammengestellt. Die umfassende Sammlung in der AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel 2024 beleuchtet die nationalen und internationalen Märkte für Getreide, Ölsaaten, Hülsenfrüchte, Futtermittel- und Biokraftstoffe und ist damit ein unentbehrliches Nachschlagewerk, um die aktuellen Entwicklungen im mehrjährigen Vergleich einzuordnen. Sichern Sie sich noch heute Ihr Exemplar und nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop. Mit dem eBook plus erhalten Sie zudem Zugriff auf die Tabellen im Excel-Format und können die Daten so bequem für eigene Berechnungen nutzen.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Verarbeitung

Anstieg verlangsamt

04.03.2019 (AMI) – Auch im Wirtschaftsjahr 2018/19 soll mehr Getreide zu Biokraftstoff verarbeitet werden, aber die hohen Marktpreise limitieren den Zuwachs.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoffindex hat im Februar weiter nachgegeben

01.03.2019 (AMI) – Der Index der AMI für deutsche Agrarrohstoffe hat im Februar mit 130,2 Punkten leicht um 0,6 % nachgegeben. Dabei setzten insbesondere die schwächeren Getreidepreise den Index unter Druck. Die Preise für Schlachtschweine und -rinder tendierten hingegen leicht fester.   Mehr

Deutschland | Schrote | Preise

Ölschrotpreise unter Druck

01.03.2019 (AMI) – Die Sojaschrotpreise tendieren schwächer und auch die Rapsschrotpreise konnten das hohe Niveau aus Dezember 2018 nicht halten.   Mehr

Welt | Getreide | Ernte

USA: Ausblick 2019/20 mit höheren Preisen

28.02.2019 (AMI) – Das US-Landwirtschaftsministerium rechnet in den USA mit einem Rückgang der Weizen- und Sojaanbauflächen und einem Anstieg des Maisareals zur Ernte 2019.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchmengen erreichen das Vorjahresniveau

28.02.2019 (AMI) – Rohstoffaufkommen saisonal zunehmend, Vorjahreslinie nach zuvor abnehmendem Rückstand zuletzt leicht überschritten. Ein Rückgang der Milchmengen, als Folge fehlenden Grundfutters durch die Dürre 2018, ist bislang nicht zu beobachten.   Mehr

Deutschland | Öle | Preise

Raps- und Palmöl geben nach

28.02.2019 (AMI) – Rapsöl hat in der Berichtswoche fast 5 % an Wert verloren. Grund ist die saisonal schwächere Biodieselnachfrage. Palmöl folgt vor allem den internationalen Terminkursen, die zuletzt auf ein 3-Monastief abrutschten.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte im März 2019

28.02.2019 (AMI) – Seit Beginn des neuen Jahres standen die Preise für Jungbullen länger unter Druck. Dabei bereitete insbesondere die schwache Nachfrage Probleme. Im Februar hat sich die Lage allerdings zeitweise entspannt. Das Angebot an schlachtreifen Tieren war klein, selbst die nicht unbedingt flotte Nachfrage reichte aus, um die angebotenen Mengen abzusetzen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

27.02.2019 (AMI) – Angebot und Nachfrage nach Schweinen halten sich die Waage. Die Nachfrage von Seiten der Schlachtbranche ist normal, zusätzliche Stückzahlen sind nicht gefragt.   Mehr

Deutschland | Düngemittel | Nachfrage

Düngersaison 2019 startet hochpreisig

27.02.2019 (AMI) – Auch wenn die Forderungen für einige Düngemittel, vor allem für Stickstoffdünger, gegenüber Vormonat zurückgenommen wurden, liegen die Preise immer noch deutlich höher als vor einem Jahr. Das gilt besonders für AHL-Lösung, Harnstoff sowie Phosphatdünger.   Mehr

Deutschland | Schweine | Verarbeitung

Schweineschlachtung gehen in ganz Deutschland zurück

27.02.2019 (AMI) – Im vergangenen Jahr 2018 sind in Deutschland 56,7 Mio. Schweine der Fleischerzeugung zugeführt worden.   Mehr