Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Preisschwäche lähmt Umsätze

17.08.2018 (AMI) – Nachdem in der Vorwoche bei attraktiven Preisen auf allen Stufen Umsätze mit Brotweizen, Brotroggen und Braugerste verzeichnet wurden, hat sich der Markt aktuell spürbar abgekühlt.

Mit kräftigem Kursrutsch reagierten die Terminkurse auf den jüngsten USDA-Monatsbericht, der auch am Kassamarkt für Verunsicherung sorgte. Die davon ausgelöste Schwächetendenz erfasste auch die Kassapreise für Weizen und ließ das bis dahin relativ lebhafte Verkaufsinteresse ermatten. Waren in der 32. Kalenderwoche nach umfangreiche Partien aus Erzeugerhand Richtung Erfassungshandel und Verarbeitung gelaufen, so traf in der 33. Kalenderwoche nur noch äußerst zurückhaltende Verkaufsbereitschaft auf abwehrendes Kaufinteresse. Denn auch Handel und Verarbeiter zeigten sich vor den stetig schwächeren Preisen wenig verhandlungsbereit. Da kamen die umfangreichen Weizenlieferungen aus Osteuropa gerade recht und erweitern die billig kontrahierte heimische Ware. Gleichzeitig sind Erzeuger enttäuscht, dass sich das attraktive Niveau nicht gehalten hat, denn die erzielten 212 EUR/t entsprechen der reduzierten Erntemenge doch eher, als die im Vorfeld der Erntearbeiten abgeschlossenen 175 EUR/t.

Spürbar verteuert hat sich auch Brotroggen. Das Angebot ist überaus überschaubar. Zum einen sind die Erträge in den nordöstlichen Bundesländern unterdurchschnittlich ausgefallen, zum anderen sind viele Bestände nicht gedroschen, sondern bereits vor der Reife gehäckselt worden, um als Ganzpflanzensilage die prekäre Futtersituation zu entlasten. Daher ist Roggen nun sehr knapp. Wie bereits im Vorjahr, setzte mit der Hausse kurzzeitig eine Kaufwelle ein, die die Kassapreise zusätzlich nach oben trieb. Doch das Interesse ist, wie beim Brotweizen, ebenfalls wieder zurückgegangen. Erzeuger erzielten in den vergangenen Monaten im Zweiwochentakt 10 EUR/t mehr, so dass zuletzt im Schnitt 183 EUR/t gezahlt wurden. Regional erreichte die Spannenobergrenze 198 EUR/t und war damit äußerst attraktiv. So viel wurde zuletzt vor 5,5 Jahren gezahlt.

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Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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