Deutschland | Brotgetreide | Ernte

Erträge eher enttäuschend, aber Qualitäten zufriedenstellend

13.07.2017 (AMI) – Auch wenn Regen die Feldarbeiten unterbrochen hat, die Ernte läuft nun in allen Regionen. Gerste ist teils großflächig geräumt, mit Raps wurde gerade erst begonnen.

Die Ernte läuft nun nahezu in allen Regionen Deutschlands. Dabei wurden Anfang der Woche durch Regen die Mähdrescher zur Pause gezwungen. Dennoch ist vor allem im Süden und Westen die Wintergerstenernte schon weit vorangeschritten und erster Raps ist ebenfalls bereits gedroschen worden.

Im Westen Deutschlands wurde bislang Wintergerste mit durchschnittlichen Ergebnissen gedroschen. Dabei schwanken die Erträge je nach Bodenart deutlich zwischen 70-100 dt/ha. Die Hektolitergewichte sind mit 64-68 kg/hl ausreichend, es werden aber auch schwache Ergebnisse von nur 60 kg/hl gemeldet. Die ersten Futtergerstenerträge zeigen einen eindeutigen Trend zur Unterdurchschnittlichkeit. Bislang wurden 40-70 dt/ha gedroschen, was nicht einmal die Hälfte der sonst üblichen Mengen wäre. Allerdings sind die Proteingehalte sehr hoch und auch die Hektolitergewichte liegen mit 63-73 kg/hl im guten Durchschnitt. Im Saarland wurde auf den sehr frühen Lagen bereits Weizen gedroschen. Hier berichten Landwirte und Handelsunternehmen von schwachen Erträgen, aber mit Qualitäten.

Demgegenüber sind die Landwirte in Niedersachen mit der Wintergerstenernte unzufrieden. Zum einen ist der Drusch mit 20-25 % der Flächen noch nicht sehr weit fortgeschritten, zum anderen bleiben die Erträge mit 80-90 dt/ha auf guten Böden und 60-70 dt/ha auf leichten Standorten unter dem üblichen Maß. Auch die Hektolitergewichte schwanken stark. Teils werden nicht einmal 50 kg/hl erreicht, aber zumeist mindestens 60 kg/hl. Die Weizenernte hat dort noch nicht angefangen. Es zeigen sich schon jetzt die sehr unterschiedlichen Reifegrade je nach Bodengüte.

Mit dem Stopp der kräftigen Aufwärtsbewegung hat sich auch der Kassamarkt vorerst wieder beruhigt. Das scharfe Plus in den vergangenen Tagen hat die Großhandelspreise nach oben getrieben und auch regional spiegeln die Erzeugerpreise das insgesamt höhere Niveau wider. Wo Nachfrage der Verarbeiter aufkeimt, konnten höhere Forderungen durchgesetzt werden und Erzeuger schlossen sogar noch einmal Kontrakte ex Ernte ab. Immerhin legte Brotweizen ex Ernte teils um 2 EUR/t zu, bei den anderen wurde im Bundesdurchschnitt ein Plus von 1 EUR/t gegenüber den Erzeugerpreisen der Vorwoche verzeichnet.

Der Kursauftrieb hat allerdings auch viele Marktteilnehmer in ihrer abwartenden Haltung bestätigt. Da das Plus vor allem aufgrund der ungünstigen Witterungsbedingungen in den USA herrührte, stellen Einkäufer ihre Aktivitäten vorerst ein. Außerdem sorgte der anstehende monatliche USDA-Bericht für Ruhe am Kassamarkt.

Sie wollen mehr von den Brotgetreidemärkten erfahren? Die vollständige Marktlage finden Sie in der aktuellen Ausgabe der AMI Markt Woche Getreide/Ölsaaten. Hier erhalten Sie auch Informationen zum Futtergetreidemarkt sowie zu den Geschehnissen an den internationalen Getreidemärkten. Zudem haben wir für Sie wichtige Zahlen und Entwicklungen in ausführlichen Tabellen und den übersichtlichen AMI Marktcharts aufbereitet.

Sie sind noch kein Kunde? Dann besuchen Sie uns gleich im Shop und sichern Sie sich Ihr Abonnement.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis bleibt stabil

12.12.2018 (AMI) – Der Handel und die Nachfrage nach Schweinen verlief bis zuletzt problemlos auf hohem Niveau und bei oft sinkenden Schlachtgewichten. Einheitlich wurde eine unveränderte VEZG-Preisempfehlung von 1,36 EUR/kg fortgeschrieben.   Mehr

Deutschland | Raps | Handel

Vorweihnachtliche Ruhe am Rapsmarkt

12.12.2018 (AMI) – Ölmühlen in Deutschland sind auf den vorderen Positionen gut gedeckt und kaufen kaum noch etwas. Erzeuger sind auf dem aktuellen Preisniveau zugleich wenig abgabebereit. Die anstehenden Feiertage lähmen den Handel noch zusätzlich.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Süden weiter an der Spitze

12.12.2018 (AMI) – Mit den Milcherzeugerpreisen ging es im Oktober weiter bergauf. Nach Schätzung der AMI zahlten die Molkereien für konventionell erzeugte Kuhmilch im Bundesmittel 35,0 Ct/kg.   Mehr

Deutschland | Schweine | Export

Die Ausfuhren von deutschen Schweinen steigen

12.12.2018 (AMI) – Der Trend der steigenden Ausfuhren von deutschen Schweinen hat im Zeitraum von Januar bis Oktober 2018 weiter angehalten. Mit 2,1 Mio. Schweine wurden 10 % mehr Schweine aus Deutschland ausgeführt.   Mehr

Deutschland | Rinder | Export

Deutsche Rinderausfuhren leicht erhöht

12.12.2018 (AMI) – Im bisherigen Jahresverlauf von Januar bis Oktober 2018 wurden die Ausfuhren von deutschen Zucht- und Nutzrindern leicht ausgebaut. In diesem Zeitraum sind 4 % mehr Rinder in andere Länder geliefert worden als ein Jahr zuvor.   Mehr

Deutschland | Düngemittel | Preise

Stickstoffdünger verteuert, Nachfrage abwartend

11.12.2018 (AMI) – Am Düngemittelmarkt herrscht große Verunsicherung. Das betrifft zum einen die weitere Entwicklung der internationalen Harnstoffkurse, aber auch die Kalkulation möglicher Düngermengen hierzulande.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Strukturdaten

Rohstoffpreise überwiegend fester

10.12.2018 (AMI) – Die Preise für Agrarrohstoffe in Deutschland zeigten 2018 überwiegend nach oben. Die Getreidepreise haben ab der Jahresmitte, aufgrund schlechter Ernteerwartungen, deutlich zugelegt. Auch die Erzeugerpreise für Rohmilch konnten sich, nach rückläufigen Tendenzen in der ersten Jahreshälfte, wieder erholen.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Bio-Milchpreise im Oktober weiter in der Aufwärtsbewegung

10.12.2018 (AMI) – Im Oktober sind die Erzeugerpreise für ökologisch erzeugte Milch in Deutschland erneut gestiegen. Im Vergleich zu den Vormonaten hat sich der Anstieg zuletzt leicht verstärkt. Davon profitierten vor allem Milcherzeuger im Westen der Republik, im Osten blieben die Preise stabil.   Mehr

Deutschland | Getreide | Erzeugerpreise

Kleine Ernte lässt Preise steigen

10.12.2018 (AMI) – Schon frühzeitig verlieh die Aussicht auf eine, sowohl in Menge als auch Qualität, unterdurchschnittliche Ernte den Preisen Auftrieb.   Mehr

Welt | Zucker | Erzeugung

Globale Produktion dürfte sinken

10.12.2018 Die weltweite Zuckerproduktion im Wirtschaftsjahr 2018/19 wird nach Angaben des USDA um 9 auf 186 Mio. t sinken. Ausschlaggebend sind Produktionsrückgänge in Brasilien.   Mehr