Deutschland | Getreide | Marktversorgung

Die neue AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel 2017

15.03.2017 (AMI) – Die Märkte für Getreide-, Ölsaaten-, Futtermittel- und Biokraftstoffe zeichneten sich 2016/17 durch unerwartete Engpässe aus, starke Währungsschwankungen und teils große Verunsicherung an den Rohstoffmärkten. Diese Entwicklungen werden anhand umfangreicher Daten in der AMI Markt Bilanz aufgezeigt, ausführliche Kommentare und AMI Markt Charts veranschaulichen die Zusammenhänge.

Weltweit erreicht das Weizenangebot 2016/17 Rekordhöhen, aber in der EU-28 sieht es anders aus. Ungünstige Bedingungen haben zu schwachen Ergebnissen geführt. Das spiegelt sich in den Warenströmen wider, während die Preise fest im Griff der niedrigeren Börsenkurse sind. Die Anbauzahlen im Herbst versprachen für Deutschland eine Getreideernte auf Vorjahreshöhe, aber die ungünstigen Vegetationsbedingungen im Frühsommer limitierten die Ertrags- und Qualitätsbildung. Nicht nur hierzulande waren die Erzeuger enttäuscht, in Frankreich viel die Ernte zum zweiten Mal in Folge katastrophal aus. Mit dem Ausfall des wichtigsten EU-Lieferanten für Weizen verschoben sich nicht nur innerhalb der EU-28 die Warenströme, auch am Weltmarkt wurden die Karten neu gemischt. Wobei neben den Qualitäten und Frachtkosten vor allem die Währungsrelation und auch politische Ressentiments eine entscheidende Rolle spielten.

Mit einer deutschen Rapsernte unter Durchschnitt prägt vor allem Verkaufszurückhaltung den Marktverlauf. Aufgrund der Knappheit, nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit, waren nach dem saisonüblichen Ernteknick die Preise stetig gestiegen. Die Rapsnotierungen in Paris schafften bereits im Oktober 2016 erstmals den Sprung über die Marke von 400 EUR/t. Ab März 2017 könnte sich die enge Versorgungssituation am EU-Rapsmarkt aufgrund der angekündigten, umfangreichen Lieferungen aus Australien entspannen. Ende Februar überschritt die EU-Importmenge an Drittlandsraps erstmals mit 2,3 Mio. t die Vorjahreslinie.

Die Ankündigung des neuen US-Präsidenten Donald Trump, die USA und damit auch die US-Märkte durch Abschottung zu sichern, hat für große Verunsicherung auf den Märkten geführt. Aber die Handelspartner lassen sich wenig unter Druck setzen. Das Anfang Februar 2017 angekündigte Handelsembargo gegen Mexiko hatte am Maismarkt anfänglich für Aufregung gesorgt. Immerhin ist Mexiko wichtigster Abnehmer von US-Mais. Doch wie immer werden in der Praxis schnell Mittel und Wege gefunden, Handelspartner versuchen für die bereits kontrahierten Maismengen die Liefertermine vorzuverlegen und so den avisierten höheren Zollabgaben irgendwann später im Jahr zu entgehen. Auch eruieren US-Verkäufer andere Destinationen, über welche Mexiko die benötigte US-Ware indirekt erhalten könnte. Machen Sie sich ein Bild über die Stellung der USA an den Weltmärkten für Weizen, Mais und Sojabohnen mit den Tabellen im neuen Kapitel Länderkennziffern.

Die AMI-Marktexperten haben zu diesen und anderen Themen wieder ausführliche Fakten und Daten in der AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel 2017 zusammengestellt. Das Jahrbuch zeigt aktuelle Trends auf den deutschen und europäischen Märkten sowie dem Weltmarkt auf. Zusätzlich veranschaulichen AMI Markt Charts die Zusammenhänge. Marktbeteiligte erhalten durch die Bewertung der Einflussfaktoren auf das Marktgeschehen eine solide Grundlage für ihre strategischen Entscheidungen.

Die aktuellen und umfassenden Daten beleuchten den nationalen und internationalen Getreide-, Ölsaaten-, Futtermittel- und Biokraftstoffmarkt. Dazu gehören Anbau, Erträge, Ernte, Verwendung, Außenhandel sowie Verbrauch und Preise. Tabellen mit ausführlichen Zeitreihen bieten zudem umfangreiche Vergleichsmöglichkeiten mit den eigenen Unternehmens- und Branchendaten.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Ölsaaten | Handel

Mehr Raps aus Drittländern

23.02.2018 (AMI) – Die Drittlandsimporte an Raps in die EU-28 liegen deutlich über Vorjahreslinie. Wichtigster Lieferant ist die Ukraine, mit großem Abstand gefolgt von Australien und Kanada.   Mehr

Deutschland | Futtergetreide | Marktversorgung

Gerste, das Produkt der Stunde

22.02.2018 (AMI) – Das häufig zitierte „Futtergerste kostet so viel wie Brotweizen“ trifft nur auf sehr wenig Handelsstandorte zu. Nichtsdestotrotz verzeichnet Gerste den größten Zuspruch und überhaupt Preisauftrieb.   Mehr

Welt | Soja | Handel

Für die USA wird die Luft dünner

22.02.2018 (AMI) – Amerika verliert als Exportnation für Getreide und Ölsaaten an Wettbewerbsfähigkeit. Mangelnde Investitionen und die Infragestellung der bisherigen Handelsabkommen beeinträchtigen den Weltmarkthandel.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Angebot an Molkenpulver begrenzt

22.02.2018 (AMI) – Am Markt für Molkenpulver war der Geschäftsverlauf lebhaft. Das Angebot an Molke war aufgrund der hohen Auslastung der Käsereien umfangreich. Jedoch fehlte es an Trocknungskapazitäten, sodass Molkenpulver teils nur begrenzt verfügbar war.   Mehr

Welt | Rinder | Marktprognose

Deutsche Maschinen gegen argentinische Rindersteaks?

22.02.2018 (AMI) – Der Mercosur-Verbund will für seine Agrarrohstoffe einen besseren Zugang zum EU-Markt. Im Gegenzug werden für Dienstleistungen, Maschinen und Chemikalien erleichterte EU-Zugangsmöglichkeiten angeboten. Des einen Freud ist des anderen Leid.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis nochmal erhöht

21.02.2018 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen ist gemessen an der Nachfrage der Schlachtereien klein. Die Vermarktung verläuft flott. Aufgrund des regen Absatzes von schlachtreifen Tiere wird von den befragten Geschäftsführern der Erzeugergemeinschaften mehr Geld für die Schweine für den neuen Abrechenzeitraum verlangt.   Mehr

Europa | Schrote | Angebot

Rapsschrotangebot wird knapper

16.02.2018 (AMI) – Die Sojaschrotpreise legen kräftig zu, aber die Nachfrage ist gering. Unterstützung kommt von festen US-Sojaschrotkursen. Rapsschrot ist knapper und weckt das Kaufinteresse der Mischfutterindustrie.   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Nachfrage

Brotweizenpreis leicht befestigt

15.02.2018 (AMI) – Das Angebot an Getreide nimmt zu, denn Erzeuger lösen sich immer häufiger von ihren Partien, aber neuerntig wird noch wenig verkauft.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Verbraucher mussten 2017 für Milchprodukte deutlich mehr bezahlen

15.02.2018 (AMI) – Die Verbraucherpreise für Milcherzeugnisse sind im vergangenen Jahr bei nahezu allen Produkten gestiegen. Dadurch kam es bei den Einkaufsmengen zu teils deutlichen Verschiebungen. Produktübergreifend lässt sich der Trend zu höheren Fettgehalten oder zu Produkten aus ökologisch erzeugter Milch ausmachen.   Mehr

Deutschland | Butter | Preise

Blockbutter setzt ihren Preisanstieg fort

15.02.2018 (AMI) – Bei Blockbutter war der Markt in der ersten Februarhälfte von einem regen Verlauf gekennzeichnet. In Folge der hohen Abrufe von Formware fiel das verfügbare jedoch Angebot knapp aus. Vor diesem Hintergrund entwickelten sich die Preise fester.   Mehr