Deutschland | Futtermittel | Nachfrage

Preisauftrieb verlangsamt

19.06.2018 (AMI) – Seit dem die Ölschrotpreise den Weg nach unten angetreten haben, verlangsamt sich auch der Preisanstieg für Mischfutter, aber noch ist Getreide teuer.

Im Juni 2018 wurde für Mischfutter, mit Ausnahme der Milchaustauscher, mehr verlangt als im Vormonat. Aber die Preissteigerungen haben sich verlangsamt und lagen zwischen 0,1 und 1,2 % gegenüber Mai. Damit bleiben die Mischfutterpreise auf hohem Niveau. Im nahezu beendeten Wirtschaftsjahr 2017/18 lagen die Mischfutterpreise im Schnitt höher als zuvor. Dabei weisen die Schweinefutter mit 3,2 % für Mastfutter den größten Preisabstand gegenüber 2016/17 aus. Hühnerfutter war im Schnitt nur marginal teurer, Milchleitungsfutter kommt auf ein Plus von 1,4 %.

Rückläufige Forderungen für Raps- und Sojaschrot zeigen nur geringfügig Wirkung auf proteinhaltige Futtermischungen, denn die Futtergetreidepreise liegen sowohl für die alte als auch für die neue Ernte auf hohem Niveau. Daher erhöhten die Hersteller ihre Forderungen durchweg im Juni erneut. Diese legten im Vergleich zum Vormonat um 0,3-1,2 % zu und bleiben damit auf relativ hohem Niveau. So teuer wie jetzt waren viele Mischfutter seit 2-3 Jahren nicht mehr. Aber es gibt regional auch Ausnahmen, die vor allem proteinreiche Mischungen betreffen.

Getreide der kommenden Ernte wird teurer

Gegen Ende der Saison tendieren die Futtergetreidepreise fest, denn die Aussicht auf die kommende Ernte ist getrübt. Trockenheit macht vor allem den Beständen im Norden und Osten zu schaffen. So wurde dort bereits ein Teil der Gerste gehäckselt und als Ganspflanzensilage für Veredelungsbetriebe oder Biogasanlagen offeriert. Nach der Gerste zeichnen sich dort jetzt auch Schäden im Weizen ab. Da das Problem der Trockenheit nicht nur ein Deutsches ist, sondern auch in andern wichtigen getreideproduzierenden Ländern wie Russland und Australien die Ernteprognosen drückt, ziehen auch am Weltmarkt die Preise an. Da kann die etwas ruhigere Nachfrage keine Preiswirkung erzielen.

Trockenheit beeinträchtigt Heuernte

Bereits beim ersten Schnitt gab es vereinzelt Problem, vor allem in Abhängigkeit der Niederschlagsmenge. Zeitige Flächenschnitte zur Silage- und Heugewinnung insbesondere auf extensiv bewirtschafteten Flächen konnten noch mit guten Erträgen eingebracht werden, spätere fielen um 20 bis 30 % weniger ertragreich aus. Nun spitzt sich die Lage in einigen Regionen zu, vor allem im Norden und Osten. Denn neben dem Ackerland ist auch das Grünland von den Auswirkungen der Trockenheit regional stark betroffen. Hinsichtlich des zweiten Schnittes wird mit deutlichen Ertragseinbußen gerechnet.

Da die Heuernte noch läuft, gibt es teils noch keine Offerten und mit dem Verkauf der neuen Ernte wird gehadert. Aufgrund fehlender Niederschläge wird abgewartet wie sich die Grünlandbestände entwickeln. Absehbar ist auch, dass Stroh in diesem Jahr knapp wird.

Regelmäßig analysieren für Sie die AMI-Marktexperten die Entwicklung auf den Futtermittelmärkten. Neben den regionalen Preisen für Komponenten, Mischfutter und Einzelfuttermitteln finden Sie Kommentare und Einschätzungen zu Angebot und Nachfrage im Markt aktuell Futtermittel. Damit haben Sie außerdem Zugriff auf die tagesaktuellen Schrotpreise für GVO- und GVO-freie Ware. Das Design von AMI Markt aktuell Futtermittel ermöglicht auch eine komfortable Nutzung mit mobilen Geräten, so dass Sie auch unterwegs auf die Informationen zugreifen können. Sichern Sie sich Ihren Zugang zu den Marktinformationen der AMI und nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais verliert, Weizen gewinnt

08.02.2024 (AMI) – Während die Maisnotierungen aufgrund günstiger Vegetationsbedingungen in Argentinien und schwacher US-Exporte nachgaben, legten die Weizennotierungen zu, da die Marktteilnehmer im Vorfeld der Veröffentlichung mehrerer Berichte ihre Positionen anpassten.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Betriebsstruktur

Liquidität auf Milchviehbetrieben sinkt 2023

08.02.2024 (AMI) – Das Jahr 2023 war für die Milchviehhalter in Deutschland ein durchwachsenes. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich nach einer Modellrechnung der AMI die Marge aus Erlösen und variablen Kosten um rund ein Drittel reduziert.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Angebot

Milchmengen steigen saisonal leicht an

08.02.2024 (AMI) – Trotz saisonal steigender Anlieferungsmengen, erfassten die deutschen Molkereien Ende Januar nach wie vor weniger Milch als ein Jahr zuvor. Am Markt für Magermilchkonzentrat und Magermilch standen sich Angebot und Nachfrage relativ ausgeglichen gegenüber, bei Industrierahm stellte sich die Lage uneinheitlich dar.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schweinepreis zieht an

07.02.2024 (AMI) – Bundesweit wird von einem deutlich rückläufigen Angebot an Schlachtschweinen berichtet, während die Nachfrage gleichzeitig flott ist. Teilweise werden zwar auch Tiere in Erwartung steigender Preise zurückgehalten, dennoch wird für die kommenden Wochen mit anhaltend kleinen Mengen gerechnet.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurs schwächer

07.02.2024 (AMI) – Der neue Fronttermin Mai 24 für Raps rutschte an der Börse in Paris kurzzeitig auf ein 3-Monatstief. Druck kommt weiterhin von einem reichlichen Ölsaatenangebot.   Mehr

Europa | Schweine | Preise

EU-weit Preise für Schlachtschweine gestiegen

07.02.2024 (AMI) – Im Durchschnitt der EU hat sich das Preisniveau für Schlachtschweine im vergangenen Jahr deutlich erhöht. So stiegen die Erlöse für Schweine der Handelsklasse E im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 23,6 %.   Mehr

Europa | Rinder | Preise

Preise für Jungbullen entwickeln sich in der EU unterschiedlich

07.02.2024 (AMI) – Im Vergleich mit dem Vorjahr haben sich die Jungbullenpreise in den EU-Ländern im Jahr 2023 uneinheitlich entwickelt. Im Durchschnitt wurden dabei für Jungbullen der Handelsklasse R3 mit 4,96 EUR/kg mit einem geringen Plus von 0,1 % gegenüber dem Vorjahr fast unveränderte Erlöse erzielt.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Außenhandel

Deutschland steigert Schrotausfuhren

05.02.2024 (AMI) – Deutschland hat im Zeitraum Juli bis November 2023 eine Gesamtmenge von 783.000 t Rapsschrot ausgeführt und damit rund 30 % mehr als im Vorjahreszeitraum.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise zum Jahresauftakt gut behauptet

05.02.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im Januar leicht um 0,4 % gestiegen. Mit 131,6 Punkten liegt der Index aber rund 16 % unter dem Vorjahreswert. Während die Erzeugerpreise für Rohmilch den fünften Monat in Folge angestiegen sind, standen die Preise für Getreide, Raps und Schlachtschweine im Januar unter Druck. Mit dem Jahreswechsel hat die AMI ihren Index auf das Basisjahr 2020 umgestellt.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise: Alle Länder über 40 Cent

05.02.2024 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionelle Rohmilch in Deutschland haben ihren Aufwärtstrend zum Ende des Jahres 2023 fortgesetzt. Aufgrund der stabilen Situation an den Produktmärkten über den Jahreswechsel, bringt das neue Jahr noch den einen oder anderen Aufschlag.   Mehr