Deutschland | Futtermittel | Preise

Mischfutterpreise geben auf ganzer Linie nach

29.06.2022 (AMI) – Die anstehende Ernte wirft ihre Schatten voraus. Rückläufige Futtergetreidepreise und deutlich schwächeres Rapsschrot drücken die Forderungen der Mischfutterhersteller, gedeckelt wird der Preisspielraum allerdings vom teureren Sojaschrot. Umgesetzt wird wenig, das gilt auch für den Raufuttermarkt.

Endlich tritt ein, was viele Landwirte erhofft haben, die Mischfutterpreise sinken. Allerdings sind die Preisrücknahmen, im Schnitt 1,6 (0,5-4) %, vergleichsweise verhalten im Anbetracht der deutlich niedrigeren Futtergetreide- und Rapsschrotpreise. Futtergetreide der Ernte 2021 hat gegenüber Vormonat 1 bis 3 % verloren. Rapsschrot sogar fast 20 %. GVO-freies Sojaschrot 3,5 %. Einzig konventionelles Sojaschrot legt knapp 2 % gegenüber Vormonat auf Großhandelsstufe zu, angetrieben von Spekulationen am US-Markt um knappe Versorgung gegen Ende der Saison 2021/22. Hierzulande macht sich das nur in den Preisen bemerkbar. Die Angebotsmengen sind reichlich, zumal sich die Nachfrage weiterhin auf das Nötigste konzentriert. So ist es auch beim Rapsschrot, weil Marktteilnehmer auf weiteren Preisrückgang zur Rapsernte 2022 hoffen. Ebenfalls preiswirksam dürfte die niedrigere Bewertung für Futtergetreide der Ernte 2022 werden – so sieht es unter den jetzigen Voraussetzungen aus. Die Ernteergebnisse werden zeigen, was an Menge und Qualitäten zusammenkommen. Um allerdings nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, machen Käufer vorerst nichts. Weder Mischfutterhersteller schließen Deckungskäufe mit Rohstoffen ab noch Landwirte Mischfutterkontrakte. Einzig aus dem Milchviehsektor wird regional von erhöhtem Interesse an Kontrakten 2023 berichtet. Deutlich ruhiger wird es hinsichtlich der Schweinefutterversorgung, da Anzahl der Betriebe und auch Anzahl der Tiere weiter zurückgehen.

Im Juni 2022 büßten die Forderungen für Mischfutter im Schnitt 1,6 % gegenüber Vormonat an Wert ein, kommen damit der Vorjahreslinie allerdings nur marginal näher. Der Abstand beträgt im Schnitt über alle Mischfutter rund 45 %. Auf jeden Fall ist die Trendwende der Preise nun deutlich erkennbar, nachdem im Vormonat schon vereinzelt, Mischfutterhersteller ihre Preise abgesenkt hatten. Die Preisanpassungen fallen im Juni 22 sehr unterschiedlich aus, von weniger als einem halben Prozent für Sauen- oder Hähnchenfutter bis zu mehr als 4 % für Rindermastfutter.

Eine tabellarische Übersicht über die Einkaufspreise der Landwirtschaft für 31 verschiedene Mischfutter und Einzelkomponenten bieten wir Ihnen monatlich aktuell im AMI Markt aktuell Getreide. Noch kein Abo? Dann bestellen Sie Ihre Zugangsdaten noch heute hier.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis steigt langsamer als zuvor

30.03.2022 (AMI) – Wie schon in der Vorwoche nimmt das Angebot an Schlachtschweinen leicht zu, die Landwirte liefern die zurückgehaltenen Tiere ab. Regional wird sogar von kleineren Überhängen berichtet.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnen im schwachen Umfeld rückläufig

30.03.2022 (AMI) – Fallende Rohöl- sowie Pflanzenölnotierungen ziehen die Sojakurse nach unten. Anzeichen einer lebhaften Nachfrage zum Ende der Vorwoche begrenzen die Kursverluste etwas.   Mehr

Europa | Rinder | Marktprognose

Sinkende Erzeugung von Rindfleisch in der EU erwartet

30.03.2022 (AMI) – Parallel zu den Rinderbeständen ist bei der in der EU produzierten Rindfleischfleischmenge eine insgesamt rückläufige Entwicklung zu beobachten. So wurde im Jahr 2021 mit 6,8 Mio. t die Erzeugung vom Vorjahr um 0,8 % unterschritten.   Mehr

Europa | Rinder | Erzeugung

Rinderschlachtungen in der EU kaum verändert

30.03.2022 (AMI) – Die Zahl der in der EU geschlachteten Rinder entwickelte sich im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr relativ konstant. Mit rund 23 Mio. Tieren kamen ähnlich viele Rinder an den Haken wie im Jahr zuvor.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Börsennotierungen

Höhenflug und kein Ende in Sicht?

29.03.2022 (AMI) – Am Milchmarkt waren die ersten Monate des neuen Jahres ungebrochen fest. Das begrenzte Angebot und eine belebte Nachfrage gaben weiteren Auftrieb. Alles sprach für einen festen Verlauf. Der Krieg in der Ukraine führte jedoch zu massiven Unsicherheiten. Wie sind die Aussichten für die kommenden Monate?   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Deutscher Index für Agrarrohstoffe macht deutlichen Sprung im März

25.03.2022 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex legte im März 2022 um satte 15,8 % im Vergleich zum Vormonat zu und erreichte durchschnittlich 195,2 Punkte. Aufgrund der politischen Weltlage und produktionsbedingt kleiner Angebotsmengen legten ausnahmslos alle Indizes zu.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Erzeugerpreise für Milch im Höhenflug

25.03.2022 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionelle Milch sind im Jahr 2021 auf den höchsten Stand seit sieben Jahren geklettert. Spitzenreiter im überregionalen Ranking waren bei der konventionellen Milch ein weiteres Jahr die beiden süddeutschen Bundesländer.   Mehr

Deutschland | Ferkel | Erzeugung

Leistungsniveau der Ferkelerzeuger erhöht

25.03.2022 (AMI) – Zum wiederholten Male gestiegen sind die biologischen Leistungen der Sauenhalter in Deutschland. Diese steigerten im Wirtschaftsjahr 2020/2021 die Anzahl der abgesetzten Ferkel auf nun 30,6 je Sau und Jahr.   Mehr

Deutschland | Schweine | Import

Einfuhren von Schweinen nach Deutschland stark reduziert

25.03.2022 (AMI) – Deutlich verringert haben sich die Importe von Ferkeln und Schlachtschweinen nach Deutschland im vergangenen Jahr.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Getreidekurse drehen ins Plus

24.03.2022 (AMI) – Eine rege Nachfrage nach Getreide aus den USA ist Hauptauslöser der steigenden Kurse. Zusätzlich stützen Ernteschwierigkeiten in Südamerika die Maiskurse.   Mehr