Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Schweinefleischpreise ziehen auf Verbraucherebene an

25.07.2019 (AMI) – Zur Monatsmitte sind die Preise für einige Schweinefleischartikel im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels gestiegen. Damit reagieren die Verbraucherpreise auf die Entwicklung auf den vorgelagerten Stufen im Frühjahr 2019. Haupttreiber der Lebensmittelteuerung sind jedoch andere Warengruppen.

Zurzeit sind vor allem Kartoffeln und Gemüse für die Teuerung frischer Lebensmittel verantwortlich. Basierend auf den ersten drei Juliwochen kosten frische Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, 2,9 % mehr als im Vorjahr.

Schweinefleisch ist teurer geworden

Die Preise für einige Schweinefleischartikel aus dem Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandel (LEH) haben Mitte Juli angezogen. Die Verbraucher zahlen nun unter anderem für Schweinefilet, Bratwurst und gemischtes Hackfleisch mehr. Letzteres kostet 20 Ct/kg mehr als im Vormonat und damit 4,98 EUR/kg. Das Kilogramm frische grobe Bratwurst verteuerte sich um 50 Ct. Schweinefleisch kostet, basierend auf den ersten drei Juliwochen, 4,4 % mehr als im Vorjahr. Die Verbraucherpreise reagieren damit auf die Entwicklungen auf den vorgelagerten Stufen. Die Schlachtschweinepreise sind im März dieses Jahres deutlich teurer geworden und liegen seitdem weit über dem Vorjahresniveau. Im Juni des aktuellen Jahres lagen die Einstandspreise der Schlachthöfe für die fertigen Mastschweine knapp 30 % über dem Vorjahresmonat. Einerseits wurden weniger Schweine geschlachtet, andererseits wurde mehr Ware nach China exportiert. Hier ist aufgrund der grassierenden Afrikanischen Schweinepest und der damit verbundenen starken Produktionsausfälle die Nachfrage nach ausländischer Ware sehr hoch. Im Gegensatz zu anderen Warengruppen reagieren die Fleischpreise auf Verbraucherebene wesentlich später auf die Entwicklungen der vorgelagerten Stufen.

Unveränderte Butterpreise

Während zum Monatswechsel die Molkereiabgabepreise erneut gesunken sind, sind die Butterpreise auf Verbraucherebene stabil geblieben. Der Handel hat somit in diesem Fall die geringeren Kosten nicht an den Verbraucher weitergegeben. Das 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter kostet unverändert 1,39 EUR. Die Preise für Streichmischfette sowie für Bio-Butter im Basissortiment des LEH sind ebenfalls stabil. Für Milch und weitere Milchfrischprodukte gelten weiterhin die aktuellen Kontrakte. Preisänderungen waren hier deshalb nicht zu erwarten. Die Verbraucher zahlen für Milch und Milchprodukte zurzeit etwa 5 % weniger als im Vorjahr.

Gemüsepreise ziehen an

Frisches Gemüse kostet aktuell 13 % mehr als im Juli 2018. Vor allem höhere Preise für Frucht- und Zwiebelgemüse sind dafür verantwortlich. Sowohl Salatgurken als auch Tomaten, Paprika und Zucchini kosten deutlich mehr als ein Jahr zuvor. Für Paprika zahlen die Verbraucher zurzeit rund 45 % mehr als im Juli 2018. Im vergangenen Jahr fiel das Angebot an Fruchtgemüse größer und die Preise somit niedriger aus. Zwiebeln haben sich um 32 % verteuert. Nachdem in den vergangenen Monaten heimische Ware knapp war, wird diese nun wieder vermehrt vom LEH gelistet. Salate können als einziges Gemüsesegment günstiger eingekauft werden. Beim Kauf von Eissalat sparen die Verbraucher zurzeit 30 % gegenüber dem Vorjahr. Damals war aufgrund der langanhaltenden Hitze das Angebot knapp.

Wenn Sie Informationen zur Preisentwicklung von weiteren frischen Lebensmitteln auf Verbraucherebene benötigen, nehmen Sie Kontakt mit den Marktexperten der Verbraucherforschung auf.

Beitrag von Judith Dittrich
Marktexpertin Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Futtermittel | Preise

Forderungen für Futtermittel tendieren schwächer

23.08.2017 (AMI) – Die Preise für Futtermittel haben sich gegenüber Juli überwiegend abgeschwächt. Futtermischungen waren erneut im Schnitt 0,5 % preisgünstiger verfügbar. Besonders Futtergetreide und günstigere Ölschrote waren hierfür ausschlaggebend.   Mehr

Deutschland | Eier | Haushaltsnachfrage

Verbraucher lassen sich durch Eierskandal kaum verunsichern

21.08.2017 (AMI) – Ging es in den vergangenen drei Wochen um Lebensmittel so wurden die Schlagzeilen von Eiern und Fipronil dominiert. Doch im Vergleich zu manch anderen Lebensmittelskandalen war die Verunsicherung bei den Verbrauchern hier nicht besonders groß.   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Brotweizenpreise derzeit vor allem international unter Druck

17.08.2017 (AMI) – Preiskorrekturen nach unten an den internationalen Terminmärkten haben auch hiesige Erzeugerpreise gedrückt, ohne dass nennenswerte Geschäfte dahinterstecken. Erzeuger halten gute Qualitäten zurück und spekulieren wegen der vielfach gemeldeten Mängel auf höhere Preise für entsprechende Ware.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Höhere Fettgehalte liegen bei den Verbrauchern im Trend

17.08.2017 (AMI) – Milchprodukte mit höheren Fettgehalten statt Light-Varianten, Bio-Milch statt konventionell erzeugte Milch: Dieser Wandel des Konsumverhaltens der Verbraucher in Deutschland setzte sich im ersten Halbjahr 2017 fort. Insgesamt entwickelte sich die Nachfrage nach Milchprodukten dabei jedoch uneinheitlich.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Anstieg der Butterpreise setzt sich fort

17.08.2017 (AMI) – Im August hat sich der Steilflug der Blockbutterpreise fortgesetzt. Dieser hatte im Juli eine kurze Pause eingelegt. Zuletzt zogen die Preise erneut an und erreichten damit eine neue Rekordhöhe.   Mehr

Europa | Vieh & Fleisch | Markttrends

Licht und Schatten im Eierskandal

16.08.2017 (AMI) – Pünktlich zum Sommerloch landet der Eierskandal um mit Fipronil verseuchte Eier in den Medien. Es gibt hierbei gewisse Analogien zu bisherigen Lebensmittelskandalen. Neben übertriebener Panikmache bis hin zu fehlender Transparenz in der Ursachenermittlung gibt es viele Facetten der Berichterstattung. Welche Analogien und Folgen lassen sich feststellen?   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis die sechste Woche stabil bei 1,70 EUR/kg

16.08.2017 (AMI) – Das Aufkommen an Schweinen nähert sich peu a peu der 100 % Marke. Wetterbedingt und aufgrund abgeschlossener Erntearbeiten kommen wieder leicht mehr Schweine zur Vermarktung. Von 97 % kommend wird das Angebot für die neue Woche auf 98 % beziffert. Die Nachfrage von Seiten der Schlachtereien wird von den Einsendern mit gut bis sehr gut beschrieben.   Mehr

Welt | Öle | Erzeugung

Palmölproduktion steigt, Exporte gehen zurück

16.08.2017 (AMI) – Die Palmölkurse tendieren auf Wochensicht nahezu unverändert. Festere Sojaölkurse und ein schwächerer Ringgit gaben zunächst Auftrieb. Jüngst wurden die Kurse aber von deutlichen Exportrückgängen sowie einer Anhebung der Importzölle Indiens belastet.   Mehr

Europa | Getreide | Ernte

Großbritannien erwartet leicht überdurchschnittliche Erträge für Wintergerste

10.08.2017 (AMI) – Britische Wintergerstenernte geht trotz Regenfällen zügig voran. Erste Ertrags- und Qualitätsschätzungen fallen positiv aus. Dagegen steckt die Ernte bei Winterweizen und Sommergerste noch in den Startlöchern. Hier ist es noch zu früh für erste Prognosen.   Mehr

Deutschland | Käse | Nachfrage

Käse vor allem in Südeuropa nachgefragt

10.08.2017 (AMI) – Der Markt für Schnittkäse ist Anfang August weiterhin von einer stabilen Lage gekennzeichnet. Besonders der Warenabfluss in die südeuropäischen Urlaubsregionen war nach wie vor hoch.   Mehr