Deutschland | Futtermittel | Preise

Mischfutter wird teurer

17.01.2018 (AMI) – Steigende Ölschrotpreise und knappes Futtergetreideangebot sowie die zusätzliche Verteuerung aufgrund der eingeschränkten Transportkapazitäten haben die Mischfutterpreise im Januar nach oben getrieben.

Tagesgeschäft belebt sich nach den ruhigen Weihnachtstagen

Auch wenn die meisten Kontrakte noch eine Laufzeit bis Ende Februar 2018 haben, das Interesse an Anschlussverträgen wächst, gehen doch die meisten Marktteilnehmer davon aus, dass die Mischfutterpreise in den kommenden Wochen weiter steigen könnten. Die Abrufe auf die laufenden Verträge erfolgt stetig, Mischfutter wird demgegenüber im Tagesgeschäft nicht geordert. Das gilt allerdings nicht für die Ölschrote. Vor allem Rapsschrot wurde zuletzt wieder umfangreicher gekauft, denn auch hier ziehen die Preise spürbar an.

Mischfutterhersteller heben ihre Forderungen an

Auch wenn sich die Kosten für die Massenrohstoffe kaum verändert haben, so zogen die Anbieter ihre Forderungen vor dem Hintergrund der teureren Zusatzstoffe erneut an. Im Schnitt kosteten Futtermischungen im Januar 2018 rund 0,6 % mehr als im Vormonat. Der sprunghafte Preisanstieg aus dem Vormonat wurde damit aber nicht wiederholt. Dazu bieten die teils preisschwächeren Sojaschrote keine Gelegenheit. Aber es setzt sich festere Preistendenz durch. Im Vergleich zum Vorjahr ist damit nur noch Milchleistungsfutter preisgünstiger verfügbar, für alle anderen Mischungen ist mehr anzulegen als im Januar 2017. Besonders deutlich trifft das auf Schweinemastfutter und auf Hähnchenmastfutter zu.
Sowieso haben sich die Schweinemastfutter zuletzt besonders deutlich verteuert, im Schnitt um 1,13 % gegenüber Dezember 2017. Sauenfutter kosten 0,6 % mehr, Ergänzungsfutter 1 %, Ferkelaufzuchtfutter sind im Bundesdurchschnitt preislich unverändert.
Bei den Rinderfuttern ist das Plus bei den Kälberfuttermitteln mit 1,1 % am größten, Milchleistungsfutter und Rindermastfutter sind marginale 0,5 % teurer.
Für Geflügelfutter muss durchweg mehr angelegt werden als noch im Dezember, das Plus ist für Legehennenfutter mit 0,5 % am größten, für Putenfutter liegt es bei durchschnittlich 0,2 %. Hähnchenfutter ist mit 0,2 % nur marginal teurer als zuvor.

Sojaschrot günstiger, Rapsschrot teurer

Während die Rapsschrotpreise seit Anfang Dezember eine stetige Aufwärtstendenz aufweisen, zeigen sich die Sojaschrotpreise deutlich volatiler. Das ungleiche Angebot spiegeln auch die frei Hof-Preise wider. So kostet Rapsschrot 2,4 % mehr als im Dezember 2017, konventionelles Sojaschrot ist demgegenüber 1,25 % billiger. GVO-freies Sojaschrot ist ebenfalls preisgünstiger, allerdings schwanken die Preiskorrekturen zwischen 44er und 48er Ware mit -2,8 und -0,9 % deutlich.

Stabile Futtergetreidepreise

Die Futtergetreidepreise haben sich in den vergangenen Wochen kaum bewegt. Dabei haben sich die Umsätze zuletzt kaum belebt. Die hohen Pegelstände auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen haben die Nachfrage nach zusätzlich schneller Ware zwar vereinzelt angeheizt, die deutlich höheren Forderungen konnten das Preisniveau insgesamt aber nicht anheben. Denn diese Geschäfte bleiben aufgrund der guten Versorgung der Mischfutterhersteller eher die Ausnahme. Daher benötigt auch der Handel kaum zusätzliche Ware, so dass das Geschäft mit den Erzeugern weiterhin ruht.

Heu und Stroh werden immer teurer

Die Forderungen für Raufutter ziehen weiterhin an, denn die lebhafte Nachfrage nach guten Qualitäten übersteigt das Angebot. Mitte Januar 2018 kostete Stroh im Schnitt mit 99 EUR/t rund 2,5 % mehr als im Vormonat und damit sogar 12 % mehr als noch im Januar 2016. Für Heu wurden die Abgabepreise ebenfalls angehoben und sind mit knapp 127 EUR/t rund 1,5 % teurer als im Vormonat. Gegenüber Vorjahresmonat weisen die Heupreise mit einem Plus von 7,5 % allerdings einen nicht ganz so großen Abstand wir die Strohpreise aus.

Details über die Entwicklung der Abgabepreise für einzelne Mischfutter und Komponenten erhalten Sie tabellarisch und in Form von Kommentaren im Online-Dienst Markt aktuell Futtermittel. Daneben informieren wir täglich über die Entwicklung der Ölschrotpreise in den einzelnen Regionen. Halten Sie die aktuellen Entwicklungen am Futtermittelmarkt im Blick. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeit im Shop und sichern Sie sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Leguminosen | Marktversorgung

Ernte an Hülsenfrüchten zufriedenstellend

19.10.2017 (AMI) – Bereits im Frühjahr wurden die Weichen für eine größere Hülsenfruchternte gestellt, da die Anbaufläche insgesamt ausgedehnt wurde. Und auch die Erträge fielen durchweg höher aus als 2016.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Rohstoffaufkommen stagniert auf Vorwochenniveau

19.10.2017 (AMI) – Anfang Oktober hat der saisonale Rückgang der Milchanlieferung in Deutschland ein weiteres Mal pausiert. Der plateauähnliche Verlauf der Vorwochen setzte sich damit fort.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis bleibt auf 1,50 EUR/kg

18.10.2017 (AMI) – Die Marktlage im Handel mit Schlachtschweinen entspannt sich aus Sicht der Einsender zusehends. Regional gibt es noch leichte Überhänge, die aber vermutlich zunehmend abgebaut werden können.   Mehr

Welt | Industriegetreide | Angebot

Mehr Mais als im Vorjahr

17.10.2017 (AMI) – Die Körnermaisernte in Deutschland fällt zwar größer aus als im Vorjahr. Von einer komfortablen Versorgung kann dennoch nicht gesprochen werden, da auch bei den europäischen Nachbarn das Angebot unter dem langjährigen Mittel bleibt. Den Preisen bietet das vorerst wenig Unterstützung, denn der Druck kommt von den laufenden Ernten auf der Nordhalbkugel. Da aber weltweit 2017/18 die Nachfrage das Angebot übersteigen soll, dürfte es in der zweiten Wirtschaftsjahreshälfte wieder mehr Preisspielraum nach oben geben.   Mehr

Europa | Getreide | Angebot

Vereinigtes Königreich: Exportmengen 2016/17 fehlen nun dem Markt

13.10.2017 (AMI) – Die Versorgung mit Weichweizen dürfte nach ersten Berechnungen sehr knapp werden, obgleich die Ernte größer ausfiel, fehlt es an Anfangsbeständen, die zu einer ausgeglichenen Marktversorgung beigetragen hätten.   Mehr

Deutschland | Kraftstoffe | Preise

Kraftstoff-Preise tendieren uneinheitlich

12.10.2017 (AMI) – Die Großhandelspreise für Agrardiesel und Biodiesel sind seit August deutlich gestiegen; Rapsöl tendiert hingegen schwächer. Damit bleibt Agrardiesel bleibt weiterhin die preisgünstigste Alternative.   Mehr

Europa | Schweine | Marktstruktur

Preisdruck und große Risiken im Jahr 2018

12.10.2017 (AMI) – Der starke Euro, der intensive Wettbewerbs- und Preisdruck im globalen Handel und das hohe Aufkommen von Schlachtschweinen geben zudem wenig Hoffnung auf aus Erzeugersicht auskömmliche Preise.   Mehr

Deutschland | Butter | Preise

Preise für Blockbutter erfahren weitere Korrektur

12.10.2017 (AMI) – Am Markt für Blockbutter ist die Preisspitze überschritten. Nach einem langen und rasanten Anstieg gipfelten die Erlöse für die Hersteller im September auf einem bis dahin noch nicht erreichten Niveau. In den vergangenen Wochen erfolgten zwar deutliche Korrekturen, dennoch sind die Preise für Blockware im langjährigen Vergleich ungewöhnlich hoch.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis stabilisiert sich

11.10.2017 (AMI) – Ein umfangreiches Aufkommen an schlachtreifen Schweinen bei erhöhten Schlachtgewichten steht einer normalen Nachfrage seitens der Schlachtereien gegenüber. Es wird auf hohem Niveau geschlachtet. Nach dem vehementen Preisverfall der vergangenen Wochen legen die Schweinepreise für die neue Woche eine Pause ein.   Mehr

Deutschland | Getreide | Großhandelspreise

Brotgetreidepreise treten auf der Stelle

06.10.2017 (AMI) – An der Terminbörse dümpeln die Notierungen hin und her, am Inlandsmarkt sind die Gebote des Großhandels unverändert und aufgrund geringer Umsätze zumeist nominell.   Mehr