Deutschland | Eier | Verbraucherpreise

Eier sind für die Verbraucher nun teurer

03.01.2018 Die Eierpreise sind zum Jahreswechsel im Lebensmitteleinzelhandel gestiegen. In der Regel gelten diese höheren Preise für die kommenden zwölf Monate. Doch bereits das vergangene Jahr hat gezeigt, dass Ausnahmesituationen kurzfristige Änderungen bewirken können.

Seit Anfang Januar 2018 kostet das Ei, je nach Haltungsform, im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) nun 1 bis 2 Ct mehr. Zum Jahreswechsel setzen alljährlich neue Kontrakte zwischen den Anbietern und dem Handel in Kraft. Die Verhandlungen zu den diesjährigen Kontrakten fanden statt, als das Preisniveau am freien Markt über dem Vorjahresniveau lag. Dieses höhere Niveau hält bis jetzt noch an. In den ersten Geschäften wurde diese Preisänderung bereits umgesetzt. Die anderen werden noch folgen. Nach ersten Store-Checks der AMI verteuerten sich die 10er Packung Eier aus Bodenhaltung sowie aus ökologischer Erzeugung jeweils um 20 Ct. Für 10 Eier aus Bodenhaltung zahlen die Verbraucher somit 1,29 EUR statt 1,09 EUR. Ware aus Freilandhaltung wurde dagegen nur um 10 Ct teurer und kostet somit 1,69 EUR/10 St.

Kleineres Angebot bewirkte Preisänderungen

Das Insektizid Fipronil, welches für die Legehennenhaltung nicht zugelassen ist, wurde im vergangenen Sommer in zahlreichen europäischen Legehennenbetriebe gefunden. Millionen Tiere mussten anschließend gekeult oder entgiftet werden, weshalb nun weniger Eier am Markt zur Verfügung stehen. In Deutschland waren zwar weniger Betriebe betroffen als in anderen europäischen Ländern. Der Importanteil bei Eiern ist jedoch sehr hoch, weshalb die knappe Marktversorgung auch in Deutschland zu spüren ist und sich in den höheren Verbraucherpreisen widerspiegelt.

Fipronil-Skandal verunsicherte die Verbraucher nur kurz

Die Nachfrage nach Eier war damals nur geringfügig zurückgegangen. Basierend auf einer AMI-Analyse des GfK-Haushaltspanels wurden in der 31. Kalenderwoche 2017, als die Fipronil-Funde bekannt wurden, 15,7 % weniger Eier eingekauft als eine Woche zuvor. Doch bereits in der darauffolgenden Woche stiegen die Einkaufsmengen wieder und erreichten in der 35. Kalenderwoche das normale Niveau. Der Nachfragerückgang lag jedoch nicht nur an der kurzzeitigen Verunsicherung der Verbraucher, sondern auch am Verkaufsstopp des Discounter Aldi. Dieser hatte Anfang August für einige Tage Eier aus dem Sortiment genommen. Und wo keine Eier angeboten wurden, konnten folglich keine eingekauft werden.

Kurzzeitige Preisänderungen in 2017

Die Kontrakte zwischen Anbietern und Handel gelten in der Regel für zwölf Monate und führen innerhalb dieses Zeitraums zu stabile Preisen. Die vogelgrippebedingte Stallpflicht für Freilandhennen führte im Frühjahr 2017 jedoch zu einer Verknappung der Ware. Der LEH und die Erzeuger reagierten darauf und vermarkteten die betroffene Ware als Bodenhaltungseier „mit Wintergarten“. Aus diesem Grund wurden Bodenhaltungseier damals für den Verbraucher für einige Monate durchschnittlich teurer.

Nehmen Sie Kontakt mit den Marktexperten der Verbraucherforschung auf, wenn Sie Informationen zur Preisentwicklung von weiteren frischen Lebensmitteln auf Verbraucherebene benötigen.

Beitrag von Judith Dittrich
Marktexpertin Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Frühkartoffeln | Marktprognose

Russen müssen mehr Qualitätskartoffeln importieren

15.03.2018 (AMI) – Kartoffeln in guter Qualität sind in Russland knapp. Importe werden immer nötiger, wovon auch Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum profitieren. Der Preisanstieg im Inland kam jüngst zum Stillstand.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Preise

Magermilchpulverpreise unter Druck

14.03.2018 (AMI) – Der Markt für Magermilchpulver ist Mitte März nach wie vor von einem ausreichenden Angebot gekennzeichnet. Trotz leicht belebter Nachfrage gaben die Preise weiter nach.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis wieder gesunken

14.03.2018 (AMI) – Dem Preisdruck der Schlachtereien können sich die befragten Vertreter der an der Preisempfehlung beteiligten Erzeugergemeinschaften nicht entziehen. Oftmals konnten aufgrund von Hauspreiszahlungen und Kürzungen der Schlachtungen nicht alle Partien an schlachtreifen Schweinen zügig vermarktet werden.   Mehr

Deutschland | Kraftstoffe | Außenhandel

Biodieselexporte wachsen drittes Jahr in Folge

09.03.2018 (AMI) – Die deutschen Biodieselausfuhren 2017 übertreffen nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes das Vorjahresniveau deutlich. Auch die Einfuhren stiegen auf 6-Jahreshoch.   Mehr

Europa | Mischfutter | Erzeugung

Vereinigtes Königreich: Mischfutterproduktion gestiegen

08.03.2018 (AMI) – Der feuchte Herbst, höhere Milchpreise und steigende Schweinebestandszahlen haben die Produktion von Mischfutter angekurbelt und damit den Verbrauch von Getreide erhöht.   Mehr

Deutschland | Schweine | Aktionspreise

Werbeaktionen forcieren Nachfrage

08.03.2018 (AMI) – Befragungsergebnissen zufolge verliert der Preis an Bedeutung für den Kauf von Lebensmitteln. Demnach nehmen Aspekte wie Qualität, Ökologie, Tierwohl oder Nachhaltigkeit eine zunehmend wichtigere Rolle im Entscheidungsprozess der Verbraucher ein.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchanlieferung zum Jahresbeginn sehr stabil

08.03.2018 (AMI) – Zum Jahresanfang bewegte sich das Milchaufkommen in Deutschland auf hohem Niveau. Ein saisonaler Anstieg der Anlieferungsmengen, der üblicherweise zu dieser Zeit zu beobachten ist, fand jedoch bislang nicht statt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis sinkt deutlich

07.03.2018 (AMI) – Das zur Verfügung stehende Angebot fällt aktuell umfangreicher aus als zuvor. Zusätzlich hatte sich der Preisdruck durch Hauspreise von Seiten eines führenden Schlachtunternehmens bereits in der vergangenen Woche im Handel mit Schlachtschweinen stark erhöht. Andere Schlachtunternehmen reagierten mit gekürzten Stückzahlen bei der Abnahme.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Markttrends

Wende am Milchmarkt – Was kann die Preise stabilisieren?

06.03.2018 (AM) – Das AMI Markt Seminar Milchwirtschaft beschäftigte sich am 6. März 2018 mit der aktuellen Situation und den Perspektiven am Milchmarkt. Dabei analysierten die AMI Marktexperten in ihren Vorträgen die Rohstoff- und Produktmärkte für konventionell und biologisch erzeugte Milch. Darüber hinaus wurde über die neuesten Trends bei der Verbrauchernachfrage berichtet.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Handel

Brüssel erwartet große Ölsaatenernte 2018

06.03.2018 (AMI) – In ihrer Schätzung sieht die EU-Kommission der Ölsaatenerzeugung 2018 sehr positiv entgegen und erwartet für Raps, Sojabohnen und Sonnenblumenkerne überdurchschnittliche Ernteergebnisse.   Mehr