Bio-Umsatzwachstum setzt sich 2021 fort
Bereits im Pandemie-gebeutelten Jahr 2020 wuchs der Bio-Markt in Deutschland erheblich. Für das darauffolgende Jahr war nicht unbedingt von einem weiteren Zuwachs auszugehen. Sämtliche diesbezüglichen Befürchtungen wurden jedoch nicht bestätigt: Auch im Jahr 2021 wuchsen die Ausgaben für Bio-Lebensmittel- und -Getränke in Deutschland weiter an und erreichten eine noch nie dagewesene Höhe. Treibende Kraft war wie bereits 2020 vor allem der konventionelle Lebensmitteleinzelhandel (LEH), der seine Umsätze mit Bio-Lebensmitteln und Getränken um 9,1 % auf insgesamt 9,88 Mrd. EUR gesteigert hat. Damit wuchs der Anteil dieser Einkaufsstätten (inklusive Drogeriemärkte) am Bio-Markt von 60 % im Jahr 2020 auf 62 % im Folgejahr. Die Discounter und Vollsortimenter trugen in ähnlichem Maße zum Wachstum 2021 bei. Während die Discounter bei den Frischeprodukten stärker zulegten, haben die Vollsortimenter und auch die Drogeriemärkte vor allem ihr Bio-Trockensortiment vergrößert. Deutlich gewonnen haben Markenprodukte.
Nochmals ausgebaut hat sich auch der Trend zum One-Stop-Shopping, möglichst in gut erreichbarer Lage. Davon profitieren die Food-Vollsortimenter wie Edeka und Rewe, die dies mit immer größerer Bio-Auswahl ermöglichen, aber auch gut gelegene Bio-Supermärkte. In allen Einkaufsstätten hat das Wachstum im Laufe des Jahres nachgelassen, und war im Januar und Februar am größten und im dritten Quartal und Oktober am kleinsten.
Naturkosthandel profitiert nicht im selben Maße
Dem Naturkosthandel hat nach dem Sprung 2020 die Umsätze ein Jahr später nicht halten können, dennoch liegen die Umsätze knapp 13 % über dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Insgesamt verkauften die Bio-Fachhändler 2021 Lebensmittel und Getränken (ohne Non-Food-Artikel) im Wert von 3,58 Mrd. EUR, sie verloren damit zwei weitere Prozentpunkte des Marktanteils auf nun 23 %. Der Naturkosthandel verzeichnete damit das erste Mal in zehn Jahren ein Minus. Die Zahlen des ersten Quartals 2021 fielen noch sehr gut aus, aber in den Folgemonaten schlug das Umsatzplus nach und nach in ein Minus um Das gebremste Wachstum des Fachhandels im Jahr 2021 muss vor dem Hintergrund der Corona-bedingten starken Bistroverkäufe 2020 gesehen werden, die im Folgejahr zugunsten der teilweisen Rückkehr in die Gastronomie gelitten haben.
Nach ihrem sprunghaften Wachstum von 35 % im vergangenen Jahr legten die sonstigen Einkaufsstätten, zu denen die Hofläden, der Online-Handel (inkl. Lieferdienste), Wochenmärkte, Bäckereien, Metzgereien und Reformhäuser zählen, 2021 um weitere 7 % zu. Sie kommen damit auf einen stabilen Marktanteil von 15 % und einem Umsatz von 2,41 Mrd. EUR. Die Direktverkäufe, ob im Hofladen oder auf Wochenmärkten sind im zweiten Halbjahr 2021 wieder unter das Niveau von 2020 gerutscht. Anhaltend hoch sind dagegen die Online-Verkäufe von Lebensmitteln. Hier scheinen sich die geänderten Einkaufsgewohnheiten etabliert zu haben.
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Diana Schaack
Bereichsleiterin Öko-Landbau
Tel. (0228) 33805-270
Autorin von verschiedenen Produktstudien und Fachbeiträgen zum Ökomarkt, vielfältige Kontakte zu nationalen und internationalen Unternehmen und Institutionen der Bio-Branche, vernetzt mit Erzeugern und Händler.