Enttäuschender Auftakt der Bevorratungsaktionen mit Kartoffeln
Trotz vieler Werbeanstöße haben sich die Verbraucher in Deutschland im September beim Einkauf von Speisekartoffeln stark zurückgehalten. Vor ein paar Jahren noch war der Monat vom Aufleben der Bevorratung geprägt, die dann im Oktober ihren Höhepunkt erreichte. 2017 wurden Ende September sogar so viele Kartoffeln eingekauft, dass der neunte Monat im Jahr den Oktober in den Schatten stellte. Dieses Jahr allerdings reiht sich der September mit einem Minus gegenüber 2021 und 2020 von jeweils etwas über 9 % in die Reihe der absatzschwachen Sommermonate ein. Allerdings war die letzte volle Septemberwoche die umsatzstärkste, so dass vielleicht die gewohnte Absatzbelebung dann doch noch im Oktober folgte.
Offensichtlich hatten die Verbraucher dieses Jahr so früh noch kein Interesse an Kartoffeln in größeren Packungseinheiten, wie sie in Aktionen angeboten wurden. Denn dort, wo traditionell noch damit geworben wird, im Vollsortiment und da eher im sonstigen Food-Vollsortiment als im SB-Warenhaus, waren die Einkäufe mit einem Minus von 13,9 % gegenüber dem Vorjahr besonders schwach. Der Discount verlor 4,8 %. Einigermaßen stabil blieben nur die Umsätze außerhalb des LEHs. Dort behaupteten sich die Verkäufe ab Hof, auf Wochenmärkten und in sonstigen Einkaufsstätten noch recht gut, nur die Obst- und Gemüsefachgeschäfte hatten wieder das Nachsehen.
Die AMI berichtet auch zum Verbraucherverhalten vieler anderer Frischeprodukte. In der Beobachtung des Kartoffelmarktes ist die Marktforschung ein wichtiger Baustein. Sie wird durch viele weitere ergänzt. Außenhandel, Erntedaten, Verwendung und Preise werden in unserem AMI-Markt aktuell Kartoffeln stetig einer fundierten Analyse unterzogen.
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Christoph Hambloch
Marktanalyst Kartoffeln
Tel. (0228) 33805-352
Autor von Fachbeiträgen und Produktstudien, langjährige intensive Kontakte zu nationalen und internationalen Unternehmen der Kartoffelbranche. Mitglied von Fachgremien und Institutionen im Bereich Kartoffelwirtschaft.