Spitzengebote für Raps
Während die Rapspreise, angetrieben von der Hausse am Terminmarkt weiter zulegen, tut sich hinsichtlich der Umsätze kaum etwas. Erzeuger sind mit Feldarbeiten beschäftigt und der Handel bedient das Kontraktgeschäft. Sowohl in Bezug auf die Ernte 2021 als auch auf die kommende Ernte hat sich die Abgabebereitschaft der Erzeuger beruhigt. Jetzt wird auf weitere Preissteigerungen gehofft. Immerhin werden für Raps zur sofortigen Lieferung frei Erfasserlager aktuell knapp 595 EUR/t im Mittel genannt, knapp 23 EUR/t mehr als in der Vorwoche und Rekordpreisniveau. Die Preisspanne klafft dabei immer weiter auseinander. Ölmühlen decken sich auch weiterhin mit Ware aus dem Ausland ein, so werden aktuell 6.000 t aus Litauen in Rostock erwartet.
Vorkontrakte ex-Ernte 2022 für Raps sind nicht ganz ohne Risiko, denn erste Flächen sind aufgrund von Auflaufschäden durch den Befall mit dem Rapserdfloh umgebrochen worden. Außerdem ist die Rapssaat sehr heterogen aufgelaufen und entwickelt. Hier macht sich die lange Aussaatperiode sowie die teils stark verschlämmten Schläge nach den Starkregenfällen bemerkbar. Es ist nicht auszuschließen, dass noch weitere Flächen mit Spätsaaten umgebrochen werden müssen. Preislich geht es dafür mit Raps ex Ernte bergauf, es werden aktuell 484 EUR/t genannt und damit 17 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Die Preisspanne bewegt sich zwischen 455 EUR/t in Sachsen-Anhalt und 495 EUR/t in Mecklenburg-Vorpommern. Da die beiden Regionen aneinandergrenzen ist diese Preisgestaltung höchst verwunderlich.
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Wienke von Schenck
Marktanalystin Getreide und Ölsaaten
Tel. (0228) 33805-351
Autorin von Fachbeiträgen und Analysen zum Getreide-, Futtermittel- und Ölsaatenmarkt, Referentin auf Veranstaltungen des Agribusiness, Mitarbeit in Fachgremien