Chicago: Sehr kräftiges Auf und Ab
Anders als die Getreidefutures, die sich maßgeblich von den politischen Entwicklungen am Schwarzen Meer und infolgedessen der Spekulation auf das potenzielle Weizen- und Maisangebot aus der Ukraine führen lassen, fokussieren sich die Marktteilnehmern bei den Sojabohnen auf die US-Aussaat, US-Feldbestandsentwicklung, US-Exporte und nur im Augenwinkel auch auf die Meldungen aus der Schwarzmeerregion. Doch auch Sojabohnen zeigen kräftige Schwankungen. Am 07.06.2022 schloss der Fronttermin für Sojabohnen in Chicago mit umgerechnet 595,50 EUR/t und damit immerhin 1,30 EUR/t über Vorwochenniveau. Er war zwischenzeitlich allerdings auch unter die Marke von 580 EUR/t gerutscht. Die Tagesschwankungen sind zwar stark, aber es lässt sich kein Trend erkennen. Seit Mitte April 22 wird die Linie von 583 EUR/t nicht nachhaltig verlassen.
Das kräftige Plus am 07.06.2022 basierte auf der anhaltend regen Nachfrage nach Sojabohnen am US-Kassamarkt. Das einzig wirklich stützende Momentum ist das knappe Angebot am Kassamarkt. Da können die Spekulationen auf vorratsschluckende Exporte schon mal die Kurse hochtreiben. Aber die tatsächlichen Zahlen konnten dies nicht bestätigen, so dass im Fahrwasser dieser Nachrichten die Kurse schwächelten, zuvor aber immerhin für 2,3 % Plus sorgten. Vor dem langen Pfingstwochenende in Europa wurden die Risikopositionen bereinigt und Gewinne mitgenommen, Chicago schloss mit einem Minus von 1,8 %, um nach dem Wochenende erneut auf zu geringes Angebot zu spekulieren. Angetrieben wurden die Notierungen von den ebenfalls festen Nachproduktkursen.
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Wienke von Schenck
Marktanalystin Getreide und Ölsaaten
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Autorin von Fachbeiträgen und Analysen zum Getreide-, Futtermittel- und Ölsaatenmarkt, Referentin auf Veranstaltungen des Agribusiness, Mitarbeit in Fachgremien
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