Deutschland | Bio-Kartoffeln | Marktversorgung

Die Pfalz dominiert bei Bio-Frühkartoffeln

27.07.2023 (AMI) – Aktuell setzt der Handel in punkto Bio-Frühkartoffeln primär auf die Pfalz, und das mit losschaliger Ware. Importe spielen keine Rolle mehr. Vor Ende Juli bzw. Anfang August wird im LEH kaum mit Ware aus anderen Regionen gerechnet. Die Preise sind auf hohem Niveau stabil.

Seit Mitte Juni stellt die Pfalz die ersten Bio-Kartoffeln flächendeckend für den LEH bereit und bildet damit wie immer den Auftakt für die deutsche Frühkartoffelsaison. Der Übergang von alterntigen Bio-Speisekartoffeln aus hiesigem Anbau auf die ersten folienverfrühten Bestände erfolgte nahtlos. Der Markt konnte durchweg mit inländischer Lagerware versorgt werden. Importe aus den wichtigsten Lieferländern Ägypten, Israel und Spanien, spielten eine weitaus geringere Rolle als noch in den Vorjahren, weder während der Lagersaison noch im Übergang auf die ersten Frühen.

Mittlerweile ist der vollständige Umstieg auf deutsche Bio-Kartoffeln vollzogen. Damit wird die Pfalz ihrer Rolle als Alleinversorger der Republik mehr als gerecht. Denn aus weiteren Frühkartoffel-Anbauregionen, dem Niederrhein wie auch Bayern, sind bis Ende Juli bzw. Anfang August erstmal keine großen, marktwirksamen Mengen zu erwarten. Durch die ungünstigen Bedingungen zur Pflanzung und der weiteren Bestandsentwicklung, hat sich das Wachstum erheblich verzögert.

Die Ernte aus der Pfalz konzentriert sich bis dato auf losschalige Knollen, auch hier zeigt sich die Ernteverzögerung. Festschalige Knollen sind noch nicht vorhanden, zumindest nicht in marktwirksamen Mengen. Mengentechnisch holten die Landwirte aus der Pfalz weniger Ertrag vom Acker als längerfristig für eine umfassendere Marktversorgung reichen würde. Die Preise für Bio-Frühkartoffeln sind derzeit sehr stabil, liegen aber oberhalb des Vorjahresniveaus. Je nach Bezugsregion liegen sie für die lose Ware zwischen 100 und 110 EUR/dt franko Packstation. Der Absatz stellt insgesamt zufrieden, ist jedoch saisontypisch durch die Ferien- und Urlaubszeit etwas heruntergefahren. Das passt aber auch zur Absatzentwicklung aus den Vorjahren. Dennoch ist das Angebot kleiner als die Nachfrage. Der Vermarktungseintritt der anderen Regionen wird darüber entscheiden, ob es zu einer temporären Angebotslücke kommen könnte. Die Bestände entwickeln sich prächtig und warten nur darauf, bald gerodet zu werden. Der kommende Witterungsverlauf entscheidet darüber, wann die anderen Regionen dann auch wirklich mit der Vermarktung starten können.

Sind Sie interessiert an weiteren Entwicklungen und Analysen des Bio-Marktes in Deutschland und Europa? Dann nutzen Sie unseren Online-Dienst Markt aktuell Öko-Landbau. In diesem finden Sie Marktberichte zum Bio-Markt in seiner ganzen Produktvielfalt, von allen pflanzlichen Produkten hin zu Schlachttieren, Milch und Eiern. Nutzen Sie unser umfangreiches Angebot.

Beitrag von Tim Boenigk
Junior Produktmanager Öko-Landbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Blumen & Zierpflanzen | Strukturdaten

Witterung und Inflation lassen den Zierpflanzen-Markt schrumpfen

28.05.2024 (AMI) – Aufgrund der im Jahresverlauf 2023 weiter gestiegenen Inflation kämpften die Verbraucher, zumindest gefühlt, mit knappen Budgets. Obwohl das Jahr 2023 das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen war, kamen die Kunden durch die anhaltende Nässe nicht in Kauflaune.   Mehr

Deutschland | Frühkartoffeln | Marktversorgung

Hochspannung am Frühkartoffelmarkt

27.05.2024 (AMI) – Die Versorgungslage mit Speisefrühkartoffeln ist erneut prekär. Wie das kam und was es für die kommenden Wochen bedeutet, beleuchtet die AMI-Chartsammlung „Fakten und Trends zum Speisefrühkartoffelmarkt“.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Russlands Ernteschätzungen schrumpfen

24.05.2024 (AMI) – Auswinterungsschäden aufgrund von spätem Frost sowie unzureichende Niederschläge in wichtigen Weizenanbaugebieten drücken die Erntewartungen in Russland. Als wichtigster Anbieter am Weltmarkt führt das auf der einen Seite zur Beunruhigung, auf der anderen Seite wittern andere Exportländer wie die EU, die USA oder Kanada steigende Chancen.   Mehr