Deutschland | Bio-Gemüse | Einzelhandel

Werbeaktionen mit Bio-Gemüse überholen auch 2022 das Vorjahresniveau

10.01.2023 (AMI) – Die Werbeanstöße für Bio-Gemüse im deutschen Lebensmitteleinzelhandel übertreffen auch im Jahr 2022 wieder das hohe Niveau des Vorjahres. Im Schwerpunkt standen dieses Jahr erneut wieder das Fruchtgemüse mit Tomaten, Paprika und Salatgurken.

Schon seit Jahrzehnten wird im Lebensmitteleinzelhandel auf Aktionen gesetzt, um Verbraucher in die Läden zu locken und um bestimmte Produkte, wie zum Beispiel Bio-Gemüse, in Szene zu setzen. Insgesamt beläuft sich die Anzahl der Werbeanstöße für Bio-Gemüse im Jahr 2022 auf 4.781 Stück, so die AMI-Aktionspreise im LEH. Letzt genannte berücksichtigen bundesweit mehr als 50 Einkaufsstätten der verschiedenen Ketten sowie Regionalgesellschaften der Unternehmen und rund 500 Produkte. Dafür erfassen und analysieren die AMI-Marktexperten die ausgedruckten und digitalen Werbezettel der Ketten im LEH in ganz Deutschland.

Bio-Fruchtgemüse führt das Ranking an

Die am meisten beworbene Untergruppe bei Bio-Gemüse ist schon seit mehreren Jahren das Fruchtgemüse. Im Jahr 2022 wurden gut 6 % mehr Aktionen mit Fruchtgemüse als im Vorjahr durchgesetzt. Bio-Blattgemüse besetzen im Ranking den zweiten Platz. Wurzelgemüse, wie Gewichtsmöhren, nehmen im Ranking den dritten Platz ein. Beachtlich ist der Anstieg der Werbeanstöße bei Kräutern, Pilzen und Kohlgemüse. Convenience-Gemüse und Hülsengemüse verloren hingegen an Relevanz, liegen aber auch seit jeher im Ranking der Bio-Gemüsegruppen auf den letzten beiden Plätzen.

Bio-Tomaten mit Abstand am häufigsten in der Werbung

Die Top-10 der meistgeworbenen Bio-Gemüsearten generierten im Jahr 2022 rund 60 % aller Werbeanstöße. Bio-Tomaten führen seit mehreren Jahren unangefochten das Ranking an. Bio-Paprika klettert im Ranking auf den zweiten Platz. Die Werbeaktionen für Bio-Speisekartoffeln, damaliger Zweitplatzierter, kamen nicht an das Niveau des Vorjahres heran und rutschten im Ranking auf den fünften Platz. Bio-Gewichtsmöhren belegen Platz 3, Bio-Salatgurken Platz 4. Stark zugelegt haben Bio-Feldsalat und Bio-Champignons. Bio-Rucola, Platz 7 noch im Vorjahr, verschwindet von der Liste der Top 10 und macht Platz für Bio-Zwiebeln. Interessant ist der Zuwachs von Bio-Pilzen, -Kräutern und -Kohlgemüse in den Werbeaktionen außerhalb des Top-10-Rankings. Bei den Pilzen standen insbesondere Bio-Kräuterseitlinge vermehrt im Schwerpunkt. Auch Kräuter wie etwa Bio-Basilikum und Bio-Bärlauch konnten Nennungen in den Handzetteln hinzugewinnen. Beachtlich ist die Steigerungsrate beim Bio-Kohlgemüse. Vor allem Bio-Blumenkohl, -Spitzkohl und -Grünkohl standen in zahlreichen Werbeaktionen im Fokus.

Benötigen Sie regelmäßig Informationen zum Bio-Markt? Monatlich veröffentlichen wir Analysen zur Marktversorgung, zur Preisentwicklung und Verbrauchernachfrage von Obst, Gemüse, Kartoffeln, Getreide und Futtermittel, Schlachttieren, Milch und Eiern. Sichern Sie sich einen Informationsvorsprung über unseren Online-Dienst Markt aktuell Öko-Landbau, die AMI Markt Woche Öko-Gartenbau oder die AMI Markt Woche Öko-Landwirtschaft.

Beitrag von Tim Boenigk
Junior Produktmanager Öko-Landbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Bio-Gemüse | Bodennutzung

Schon seit mehreren Jahren geht es bei den Bio-Zwiebeln aufwärts

09.11.2023 (AMI) – Insbesondere seit 2019 verbuchen die jährlichen Zuwachsraten in der Anbaufläche von Bio-Zwiebeln Rekordwerte.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Bio-Ersatzprodukte – ein Trend mit Zukunft?

09.11.2023 (AMI) – Bio-Ersatzprodukte haben in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom auf dem deutschen Markt erfahren. Doch seit der wirtschaftlich instabilen Situation 2022 sinkt die private Nachfrage nach Bio-Produkten und Verbraucher reagieren sehr preissensibel. Sind von diesem Rückgang auch die pflanzlichen Bio-Ersatzprodukte betroffen?   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Bio-Verkaufserlöse erneut

24.10.2023 (AMI) – Die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte sind 2022 um rund 11 % auf 3,61 Mrd. EUR gestiegen.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Bio-Anteil steigt in deutscher Tierproduktion

20.10.2023 (AMI) – Die Bio-Eiererzeugung ist 2022 gestiegen. Rund 2 Mrd. Bio-Eier wurden erzeugt, das waren 13,5 % der gesamten deutschen Eierproduktion.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Bio-Anteil steigt in deutscher Tierproduktion

18.10.2023 (AMI) – Die Bio-Eiererzeugung ist 2023 gestiegen. Rund 2 Mrd. Bio-Eier wurden erzeugt, das waren 13,5 % der gesamten deutschen Eierproduktion.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Bodennutzung

Höhere Preise – ähnliche Mengen

11.10.2023 (AMI) – Die Bio-Produktion ist 2022 nur noch wenig gewachsen – dennoch haben die Bio-Landwirte 11 % höhere Erlöse erzielt.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Höhere Preise – ähnliche Mengen: Bio-Strukturdaten veröffentlicht

26.09.2023 (AMI) – Die Bio-Produktion ist 2022 nur noch wenig gewachsen – dennoch haben die Bio-Landwirte 11 % höhere Erlöse erzielt. Die Erzeugerpreise sind im Inflationsjahr 2022 deutlich stärker gestiegen als die landwirtschaftliche Produktion.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Bio-Flächenwachstum (aus)gebremst?! – Der Strukturdatencheck

06.09.2023 (AMI) – Die deutsche Bio-Fläche ist auch im Jahr 2022 gewachsen und beläuft sich nach den aktuellen Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) auf knapp 1,9 Mio. ha, 3,2 % mehr als im Vorjahr. Bei welchen Kulturen lässt sich das größte Wachstum beobachten? Wie viel haben die Landwirte verdient?   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Markttrends

Start des BÖL-Projektes „Die Wirtschaftlichkeit der (Bio)-Direktvermarktung (WiBiDi)

23.08.2023 (FiBL/AMI/Bioland) - Der Kundenstamm von Menschen, die ökologische und regionale landwirtschaftliche Produkte direkt beim Erzeugenden kaufen, wächst. Daten zur wirtschaftlichen Bedeutung dieses Betriebszweiges sind jedoch nur lückenhaft vorhanden. Das will das Projekt Wirtschaftlichkeit der (Bio)-Direktvermarktung (WiBiDi) jetzt ändern.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Kennzahlen

Bio-Getreide oft als Tierfutter verwendet

18.08.2023 (AMI) – 2022 wurden rund 100.000 t weniger Bio-Getreide verbraucht als noch 2021, so eine erste AMI-Schätzung über den Bio-Getreideverbrauch.   Mehr